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is8 Portraits, 2 Gruppe» in Marmor, 2 8 Statuen, 4 7
Büsten, 4 Mcnumente, 2 Büsten in Bronze :c. befanden.

München, 15. Nov. Mehrere gegenwärtig vom Knnst-
vereine ausgestellte Bilder gewähren mannichfaltiges Inter-
esse, unter ander» vier von Heid eck, Scene» theils ans
Feldzügen, theils ans Griechenland darstellend; und Gebirgs-
thäler aus den Pyrenäen von Mllc. Sarazin de Bel-
mont. Dem Stoffe nach bei weitem am Interessantesten
sind sechs Gemälde von Ru ge »das, Scene» aus dem Leben
in Meriko und aus dem der Wilden, unmittelbar »ach der
Natur. Ganz besonders lebendig ist ein räuberischer Einfall
von peguenischen Indianern dargcflellt.

Kopenhagen, 19. Nov. Am vorigen Donnerstage hatten
wir der Güte Thorwaldsens die Ausstellung von vier
ihm gehörenden Gemälden zu danken, nämlich l) HeklorS
Abschied von Andromeda von Eckersberg; 2) der Geizhals
von Gerhardt; 8) ein schönes Fruchtstück von Prof. D.
L. Iensen und 4) ei» kleines Blumenstück von demsel-
ben. Auch Thorwaldsens Büste, seit dessen Rückkehr
nach der Natur von Borup modellirt, war ansgestellt.
Eie ist, in halber Größe, sehr gelungen, in röthlich gelbem
Material ausgeführt, welches einen viel angenehmer» Ein-
druck macht als Gyps. Ein besonderes Interesse gewährten
auch die Zeichnungen unseres talentvolle» Architekten Bin-
desboll, welcher darin das Herrliche der italienischen, grie-
chischen und orientalischen Baukunst sehr genial aufgefaßt hat.

Akademien und Vereine.

Paris, l. Nov. Die Akademie der Inschriften hat für
die archäologische Sectio» der nach Algier bestimmten wissen-
schaftlichen Commissson folgende Candidaten vorgcschlagen:
Löon Baudvyer, Architekt; Berbrugger, Bibliothekar
zu Algier; Paul Pricur, Militärzahlmeistcr zu Oran;
Brenel, Artillcrielieutenant; Puillou-Bollaye, Ca-
pitän des Generalstabs; Casimirs ky und Honvrö de
Lapvrte, Orientalisten; Falbe, früher dänischer Cvnsul
in Tunis, und Carette, Capitä» des Gcniecvrps. Falbe
und Berbrugger waren bereits bei der wissenschaftlichen
Commissson der Erpedition nach Constautine. Die Instruc-
tion der Akademie für die archäologische Sectio» der neuen
Commissson wurde von den Herrn Hase und Ravul-
Rochette abgefaßt.

Den il. November. Die ursprünglich von Sir Gre-
ville Temple, dem Ritter Falbe und dem bekannten
Archäologen Dureau de la Malle gebildetete Gesellschaft
zur Veranstaltung von Ausgrabungen und antiquarischen
Forschungen im Gebiete des alten Carthago hat nun das
erste Heft ihrer Nrcurrion! <l«ns I-llriczuo soplonlrionalo er-
scheinen lassen. Dasselbe enthält eine Schilderung des Aus-
flugs, den die beiden erstgenannten Herren im Gefolge der
Armee machten, welche Constantine cinnahm, nebst einer
Sammlung von Inschriften und vier Tafeln mit Abbildungen
von zu Carthago entdeckten Baudenkmal:«, Mosaiken und
FreScogemälde». Ueberhaupt lassen ssch von dieser Gesellschaft
sehr bedeutende und nachhaltige Resultate erwarten. Die
durch Rang oder Gelehrsamkeit ausgezeichneten Männer, die
ssch derselben angeschlossen haben, und unter denen wir bei-
spielsweise den Prinzen de la Sistcrne, die Herzöge von
Luynes und Caraman, den Grafen Pourtalös, die

Herren Iomard, Letronne, Rouliu, Thierry und
Raoul-Rochette anführen, die ausgezeichnete Tüchtigkeit
der beiden Mitglieder, die ssch persönlich der Leitung der
Arbeite» in Afrika unterzogen haben, und der Umstand, daß
Carthago, nachdem es unter römischer Oberherrschaft Wider
einen hohen Glanz erlangt, mit einem Schlage von den
Arabern völlig entvölkert wurde, scheinen, in Verbindung
mit den bereits aufgcfuudencn werthvolle» Alterthümcrn, zu
den besten Hoffnungen zu berechtigen.

Mainz, io. Nov. Die den rheinischen Verein bildende»
Knnstvereine habe» beschlossen, jährlich eine Preisbewerbung
für Ausführung eines historischen Gemäldes nach einem gege-
benen Thema und festgcsezten Honorar zu eröffnen. Die
Wahl des Gegenstandes soll nach einem Turnus unter den
fünf verbundenen Vereinen abwechscln, so daß zuerst Mann-
heim, dann Karlsruhe, Straßburg, Darmstadt und zulezt
Mainz die Aufgabe stellt.

Die Abgeordneten des rheinischen Kunstverbandes kamen
diesmal in Karlsruhe zusammen, und Professor Fclsing
aus Darmstadt warb durch Stimmeneinhelligkeik zum Prä«
ssdenten für die Leitung der Geschäfte im dritten Jahre der
Verbindung i83S/j,, gewählt. Im zweiten Jahre wurde
durch Verlosung und Privatverkauf verwendet: in Mannheim
5477 fl.; in Darmstadt 2565fl.; in Karlsruhe io,528fl.;
in Straßburg 4718 fl.; in Mainz 1856 fl. Zusammen
24,242 fl. Für das Jahr 1852 haben ssch die Vereine von
Etraßbnrg, Mainz und Darmstadt zur Herausgabe eines
VereinSblattes verbunden. Im Jahr 1840 soll durch die fünf
Vereine ein gemeinschaftliches VereinSblatt gegründet werde».
Für das nächste Jahr ist die Folge der Kunstausstellungen
so bestimmt, daß dieselben in Karlsruhe und in Manuheim
im September endigen.

Bor einigen Tagen wurde die Wiutcrsaison für die
Kunstvereins-Versammlungen wieder eröffnet, die von nun
au sechs Monate lang jeden Freitag Abend stattsindc», und
in denen Vorträge aus dem Gebiete der schöne» Literatur
und Kunst gehalten, so wie sie auch zuweilen mit einer
Loiroo musicalc verbunden werden.

Berlin. In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst-
vereins am 15. November vollendete Dr, Seidel seinen Vor-
trag über das Leben und die Werke Schlüters, der
nächstens gedruckt erscheinen wird. Unter den ausgelegten
Aquarellen zeichneten ssch vorzüglich der Tod des Herzogs
von Guise, von Paul Delaroche, aus.

Königsberg, 2. Nov. Die vereinigte» Kunstvereine zu
Königsberg, Stettin, Breslau, Posen und Danzig werben
vom 24. Januar bis Mitte September 1852 ihre in obiger
Reihenfolge stattsiudende» Kunstausstellungen veranstalten.

Musocil und Sammlungen.

Nom, i. November. Der Papst hat nun dem Magi-
strate der Stadt Rom die Verwaltung des kapitolinischen
Muscums übergeben, und die Stadt hat ans Dankbarkeit
Büste des Papstes in dem Museum aufstcllen lasse».

Paris, 5. November. Die Unterlialtung des Ver-
sailler Musenms wird jährlich über eine Million Franken
kosten.

Verantwortlicher Redakteur: Dr. S ch orn.
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