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91.

2V

Kunst-Platt.

Dienstag, den 13. November 1838.

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Lithographische Werke.

(Beschluß.)

2) Neue Malerwerke aus München, eine
Auswahl von acht und vierzig neuen Gemälden
vorzüglicher Künstler in München, in litdogra-
phirtcn Nachbildungen von Friedrich Hohe
und Andern. Mit einer Einleitung über Ent-
wickelung und Gang der neuern Malerei in
München, und mit biographischen Notizen über
einzelne Künstler. 1s Heft. 1838. 3Bl.gr. Fol.

Dies Werk schließt sich in Format und Ausführung
<rn das vorige an. und muß um so größeres Interesse
erwecken, als bisher von den Werken der Münchener
Malerschule verhältnjßmLßig nur wenig durch Lithogra-
phie cder Kupferstich vervielfältigt worden ist. Rechnen
wir die Blätter, die nach Langer und Stieler, alsdann
nach Peter Heß und Dominicus Qvagliv, und von diesem
selbst liihographirt worden sind, die Stiche und Lithogra-
phien nach Kornelius, Schnorr, Heinrich Heß, Rotr-
man», Heidegger n. A., so sind cs ln Betracht der großen
Anzahl von Werke», welche diese Schule im Verlauf von
Einigen Decennien geliefert hat, doch immer nur wenige,
und wir dürfen sagen, daß die vorzüglichsten Werke der
Münchener Maier noch viel zu wenig ini Auelav.de ge-
kannt sind. Am meisten ist für diesen Zweck von dem
Münchener Kunstverein geschehen, welcher sich zur Pflicht
gemacht hat, lithographirle oder gestochene Nachbildungen
von Werken einheimischer lebender Künstler alluhriich
an seine Mitglieder zu vertheilen; unter diesen Vercins-
geschenlen ist manches durch seinen Gegenstand, wie durch
seine Ausführung interessante und werlhvvlle Blatt, jedoch
sind sie nicht alle in den Handel gekommen. Nach den
Zreskogemalde» i» der Glyptothek und dem Königsbau
erschien im Kunstblatt eine beträchtliche Anzahl von liiho-
graphircea Umrissen, die spater in ein Heft vereinigt und

besonders ausgegeben wurden; außerdem besitzen wir
einige trefflich ausgeführte Kupferstiche und Umrisse von
2. Schaffer nach den Gemälde» der Glvptothek. Eine
Reihe großer lithograpdirter Blätter nach verschiedenen,
theils Fresko-, theils Oelgemälden von Münchener Künst-
lern begann der verstorbene ausgezeichnete Lithograph
Bvdmcr, und mehrere Blätter nach Riedel, Gaffen,
Kaulbach u. A., von ausnehmend schöner Vollendung,
sind aus seinem Nachlaß in den Verlag von Pilöti über-
gegangeu. In neuester Zeit haben Kankbachs Gemälde
und Zeichnungen mehrere vorzügliche Kupferstecher be-
schäftigt, und nach Heinrich Heß sind dir Lithographien
der Gemälde der Allerheiligencapelle durch Schreiner
unternommen worden, ein Werk, das bei seiner trefflichen
Ausführung der Münchener Schule große Ehre bringen
wird. Trotz allem diesem ist aber der größte Tb ei! der
Gemälde der Glyptothek, des Königsbaues, der Pinako-
thek dem auswärtigen Publikum noch unbekannt, und
eine Menge werthvoller Genre- und Landschastgemalde,
welche die Münchener Künstler in ihrem Verein ausge-
stellt und in die Welt versendet haben, ist nur der ge-
ringen Anzahl der Einheimischen oder der Liebhaber, die
sie an sich gebracht, vor Augen gekommen. Hr. Hohe
verspricht nun in dem vorliegenden Werk eine Auswahl
der interessantesten in der lezten Zeit entstandenen Ge-
mälde, und darf deßhalb wohl des Dankes und der regen
Thcilnahme aller Kunstfreunde gewiß seyn. Die Anord-
nung des ersten und zweiten Heftes ist bereits uaÄ den
Abtheilungen der historischen, Genre- und Landschaft-
Bilder getroffen. Das Fest des Barbarossa zu Mainz,
ein Wandgemälde von Julius Schnorr in der neuen
Residenz, ist bereits seinem Inhalt nach in diesen Blättern
besprochen. Wir finden eine sehr fleißig behandelte und
wohlgelungenc Lithographie nach dem Cartvn in dem
vorliegenden ersten Hefte. Der Zeichner hat natürlich
nur den Cartvn vor Augen gehabt, der jedoch, wie die
meisten Entwürfe dieses Meisters, sehr ausgesührt und
in Wirkung gesezt zu seyn scheint. Dies Bild gewährt
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