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Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt — 25.1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.3206#0101
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Durch de» Geheimerath v. Klenze wurde er in München
im I. 1818 für die Glyptothek beschäftigt, um an der Re-
stauration antiker Bildwerke zu arbeiten. 1821 ging er auf
fünf Jahre »ach Italien, und arbeitete theils für sich, theils
in dem Studium von Thorwaldscn. Seit >828 wieder in
München, hatte er für den König Ludwig Verschiedenes aus-
zuführe»; auch in dem Palaste des Herzogs Maximilian in
Bayern, in der Michaelskirche bei dem Monumente des Her-
zogs von Lenchtenberg ist Mchrercs von seiner Hand. Seine
letzten Arbeiten waren die Roma und die Athen« über dem
Eingang zu dem königlichen Hofgarte» und mehrere reiche
Eandelaber für die Walhalla. Ueberhanpt war er in der Or-
namentik besonders ausgezeichnet, und wirkte auf diesem Felde
auch als Professor der polytechnischen Anstalt. In der letzt-
verflossenen Zeit hatte er sich mehr gewerblicher Technik zu-
gewandt, und namentlich den Bau einer nach neuen Prinzi-
pien construirtc» Getreidemühle i» der Nähe von Augsburg
betrieben. Mayer hinterläßt de» Ruf eines durchaus unbe-
scholtenen, rechtschaffenen Mannes und eines eben so anspruch-
lose» als gewissenhaft tüchtigen Künstlers. Er war ein herz-
licher, wohlwollender Freund, ein liebevoller Gatte und Vater,
und Vielen geht sei» Scheiden nahe.

Äacheu. Am i Z. Januar verstarb der durch seine anti-
quarischen Forschungen berühmt gewordene Stadtbibliothekar
und ehemalige Oberlehrer am hiesigen Gymnasium, Chri-
stian Ö.«ix, 70 Jahre alt; sodann in der Nacht vom 15.
auf de» 14. Januar der Maler I. B. I. Bastin«, 60
Jahre alt.

Frankfurt am Main. Am 21. Januar ist der Maler
Johann Friedrich Morgenstern nach kurzem Kranken-
lager im 67. Jahre seines Alters gestorben. Er war der
Sohn des bekannten Perspektivmalcrs Johann Ludwig Ernst
Morgenstern und Vater des tüchtigen Landschaftmalcrs Karl
Morgenstern in München. Der Verstorbene hat außer
braven Landschaften mit guter Staffage auch viele radirte
Blätter geliefert. Ganz ausgezeichnet war er im Herstellen
beschädigter Gemälde, indem er mit großer Kenntniß in sei-
nem Fache und mit eben so viel Geschick als Gewissenhaftig-
keit theilwcis zerstörte alte Bilder zu neuem Leben zu er-
gänzen wußte. Er genoß deßhalb einen weit verbreiteten
Ruf, der durch seine liebenswürdige Persönlichkeit und Recht-
lichkeit noch sehr erhöht wurde.

Italien. Unter den im Jahr 1846 verstorbenen italie-
nischen Künstlern sind nachzubringcn: die Maler Micvel-
Angelo Barbini, Giustiniano Avancini, Mar-
gherita Mazzocchi Stvcchi, Giovanni Bnratti und
Baldassare Cavallotti, sowie der Architekt Fcrdi-
nando Bonsignore, erster Baumeister des Königs von
Sardinien.

In Unterzeichnetem sind erschienen:

Denkmale

germanischer und römischer Zeit

in

den rheinischen und westphälischen Provinzen,

von

Dr. Dorow.

I. Band. Mit 36 Abbildungen,
gr. 4. Preis: Nlhlr. 7. 8 Gr. oder fl. 12. 36 kr.
Stuttgart und Tübingen.

I. G. Cotta'scher Verlag.

In Unterzeichnetem ist erschienen und durch alle
Buchhandlungen zu beziehen:

Der Nibelungen Noth,

illustrirt

mit Holzschnitten

nach Zeichnungen von

Julius Schnorr von Carolsfeld

und

Eugen Neureuther.

Die Bearbeitung deS Tertes
von

Dr. Gustav Pstzer.

Preis 8 fl. oder 4 Rthlr. i6 Gr.

Sauber cartonnirt 8 fl. 86 kr. oder 6 Rthlr.

Wir übergeben diese schöne Ausgabe des Nibelun-
genliedes mit der znversichtlichen Erwartung, daß das
edle Gedicht in der Form und Gestalt, worin es hier
vorliegt, sich den Beifall derjenigen gewinnen werde,
welche achter Poesie und würdiger Kunst zugethau, eine
harmonische Verbindung beider zum erhöhten, befriedi-
gendsten Genuß gerne anerkennen und willkommen
heißen, mit der Hoffnung, es werden die Grundsätze,
welche die künstlerischen und sprachlichen Bearbeiter ge-
leitet haben, und welche dahin gingen, dem großen,
reinen und einfachen Charakter des alten, ehrwürdigen
Nativnalepos in keiner Weise Gewalt anznthuu, sich
ihm mit sorgfältigster, treuester Auffassung seiner Ei-
genthümlichkeit anzuschließen und seine Originalität in
Ton, Haltung und Gestalten eben so sehr einerseits
schonend zu bewahren, als andererseits zur lebendigen
Anschauung zu bringen, in der Billigung der zum Ur-
theile Befähigten, der für Ehre und Neinerhaltung die-
ses herrlichen, alten Denkmals von deutscher Sprache,
Poesie, Sitte und Kraft Antheil Nehmenden, ihre
Rechtfertigung und Bewährung finden; es werde das
in dieser neuen Gestalt unentstellte Alte die bleibende
Liebe zu achter, volksthümlicher Kunst und Poesie in
vielen Gemüthern zu erwecken und zu befestigen bei-
tragen.

Stuttgart und Tübingen.

3. G. Cotta'scher Verlag.

Bekanntmachung.

Die öffentliche Ausstellung von Werken der bilden-
den Kunst bei der königl. sächsischen Akademie derselben
zu Dresden, wird für das Jahr 1844

Sonntags den 7ten Juli

eröffnet werden, und cs ist els letzter Beitpunkt zur Ein-
lieferung der auszustellenden Gegenstände

der Iste Juli

festgesetzt worden. Spätere Busendungen würden dann
nur noch an den unbesetzt gebliebenen Räumen aufge-
stellt werden können. '

Vom 9. Septenibcr dieses Jahres an können die
eingesendcten Gegenstände Mieterzurückgenommen werden.
Dresden, am 16. Februar 1844.

Der akademische Vath.

Unter Mitwirkung von Dr. Ernst Förster in München und Dr. Franz Kugler in Berlin, und unter Verantwortlichkeit

der I. G. Cotta'sche» Buchhandlung.
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