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deutlich sichtbar. Wie wichtig auch grade im gegenwärtigen
Zeitpunkts wo der größere Theil der italienischen, namentlich
der siorentinischen Künstler nach der Seite des Naturalismus
neigt oder ihm verfallen ist, das klare Hervorheben des Unter-
schiedes in den mitgetheilten Werken sehn würde, so habe ich
doch dieß nirgend gefunden, wenigstens nicht an den entschei-
denden Stellen bei A. del Castagno, A. Verrocchio, Pollajuolv ic.
Besondere Erwähnung verdient, daß in dem erklärenden
Tert die Schicksale der betreffenden Bilder so weit sie verfolgt
werden konnten, erzählt und der Geschichte somit sichere Halt-
punkte gegeben werden. Unter den Mitarbeitern finden wir
außer den genannten noch die Namen P. Tanzini, Gino
Capponi, N. Tommaseo, P. Selvatico u. A. in. und
selbst unfern Landsmann Reumont.
Die Ausstattung des Werkes ist dem Unternehmen ange-
mcffen und ganz vortrefflich, und wie die Behandlung des Kupfer-
stichs ist der Druck durchaus sorgfältig und klar.
Der Preis ist sehr mäßig, indem er für das Heft mit vier
Blättern acht Franken nicht übersteigt. Die Herausgabe besor-
gen die Unternehmer selbst (Florenz, Bia larga, Studio Per-
fetti Nr. 0070).
Bei dem so oft ausgesprochenen und überall wo Kunst-
geschichte gelehrt und sludirt wird, fühlbaren Mängel an guten
Hülfsmitteln zur Anschaulichmachnng der Kunstweisen des täten
und töten Jahrhunderts können wir das hier angezeigte Werk
um seiner großen Verdienste willen allen Akademien und Uni-
versitäten , sowie den öffentlichen Bibliotheken mit bestem Ge-
wiffen aufs Nachdrücklichste empfehlen, sowie Jedem, dem es
UM die Kenntniß florentinischer alter Kunst und NM die in
unfern Tagen wiedercrwachte Geltung derselben in ihrer Hei-
math ernstlich zu thun ist.
cf.
Eiiiiqe Nachrichten über die Kunstliebhaber und Kunst-
dilettanten Theodor Kaspar v. Fürstcnbcrg
und Johann Friedrich v. Eltz, welche in
Deutschland zuerst die Schwarzkunst ausübten.
An dem Hofe des äußerst klugen, vorsichtigen, in Geschäften
höchst gewandten, unverdrossen thätigcn Staatsmannes Johann
Philipp v. Schönborn, Fürstbischof zu Würzbnrg, Erz-
bischof und Kurfürst zu Mainz, gewöhnlich nur der Friedens-
fürst genannt, weil er vorzüglich zum Zustandekommen des west-
phälischcn Friedens viel beigetragen, befanden sich, trotz der
großen Nachwehen des 30jährigen Krieges, doch sehr viele aus-
gezeichnete Gelehrte, Künstler, Knnstdilettanten, und unter
letzteren verdienen vor Allen genannt zu werden Theodor
Kaspar v. Fürstenberg, Johann Friedrich v. Eltz,
Kaspar D vom s und Jakob Krem er. Hier soll jedoch nur
von den beiden crsteren die Rede seyn. Es hat alle Wahrschein-
lichkeit, daß dieselben mit dem Erfinder der Schwarzknnst Lud-
wig v. Siegen und mit dem Prinzen Rupert in genauer
Bekanntschaft standen. Denn der Mainzer Hof war zu damaliger
Zeit dem französischen und schwedischen Hofe und deren Verbün-
deten sehr geneigt, und Fürstenberg und Eltz wurden öfter zu
Gelandttchaften verwendet. Die Archive deren jetzt noch so blü-
henden Familien könnten jedenfalls über dieses freundschaftliche
Verhältniß Aufschlüsse geben; vielleicht ließen sich noch Briefe
von v. Siegen und den, Punzen Rupert ausfindig machen.
lieber Th. K. v. Fürstenberg ertheilcn zuerst Nachricht:
Chelsum Hislory oi Ihc ari of engraving en Mezzotinto,
Winchester 1786, Mensel in seinen Miscellaneen 1782. H. 13.
S. 34, wo Zusätze zu Füßlis allg. Künstlerlerikon mitgetheilt
werden, und der Winkler'fche Anktionskatalog, 1802, Bd. I, S. 281.
Nach diesen Quellen bearbeitete H. H. Füßli den Artikel im
2tcn Th. seines Lexikons, 2tcr Abschn. >800, S. 398. Darin
heißt es: „Th. K. v. Fürstenberg, wohl eher Fürstenburgh,
Domherr von Mainz und Speyer, Maler und Kupferstecher in
Schwarzknnst, lebte zu Siegens Zeit, und hatte vielleicht letztere
bei diesem gelernt, und in solchem Fall seinen Meister über-
troffen ic." Diese Nachrichten, welche sich meistens auf die Un-
terschrift seines Blattes, das Bildniß des Erzherzogs Leopold
Wilhelm 1050, stützen, wurden fast wörtlich wiederholt in
Bartsch Anleitung zur Knpfcrstichknnde Th. I. S. 230, Hen-
ri ei die Knpferstecherkunst S. 90, Nagler Künstlerlerikon Bd.
IV. S. 523, Um II io t Dictiorinairc des Monogrammes
T. II. Nr. 801. Selbst Labvrde in seinem vortrefflichen Werke
Hisloire de la gravure et maniere noirc, Paris 183!) p. 209,
und der gründliche Recensent desselben, W. Schorn, in diesem
Blatte (1840 Nr. 29 und 30) wissen nichts weiteres über ihn
zn erwähnen. Mir wurde jedoch noch Folgendes bekannt:
Theodor Kaspar v. Fürstenberg (nicht Fürstenburgh, wie
Füßli, oder Fnstenberg, wie Zani in seiner Enciclopedia dclle
helle arti T. I. Vol. IX. p. 207 glauben) kommt schon >024
als Mainzer Domherr vor, wurde von seinem hohen Gönner
und Freund, dem Kurfürsten Johann Philipp, zu Gesandt-
schaften nach Spanien, Belgien re. verwendet, und wegen seiner
sonstigen Vorzüge am 5. April 1073 zum Domprobst erwählt,
welche Würde er aber nicht lange bekleidete, indem er schon am
21. September 1075 starb und zu Mainz begraben wurde.
Die Inschrift ans dem schönen und seltenen Blatte, Bildniß
des ErzherzogsLeopoldWilhelm heißt: EMINENT™ ACSEREN"
PRINCEl'S ETDN, UN,LEOPOLD, WILHELM, ARCHIDVX
AVSTRLE DVX BURGVNDLE et MAGNI MAGISTRAT,
IN PRVSSIA ADMIN1", TEVTONTCI ORDIMS PER GER-
MANIA ET 1TAL1A MAGISTER, EPI, ARGENT: HAL-
BERSTAD: PASSAVI: OLOMV: et NISSENSIS, S. C. M.
GENERALISSIM,. Unten:
Mauortem toto spiras, Dux Inclyle, vultu
Mars nouus: arte noua te celebrare, dccet
Suh le Tyro fni; si quid vel Marte, vel Arle
Discipulus didici, suscipe: ulrumque tuum est.
Theodorus Casparus a Furstcnbergh Canonicus Capitula-
ris Mogunliae ct Spirae, Colonellus, ad uiuum pinx.it et
fecit. 1656.
Höhe der Platte 0 Zoll 8 Linien, Breite 4 Zoll 3 Linien.
Ein sehr schönes Eremplar hievon besitzt I. A. Börner zu
Nürnberg.
lieber Johann Friedrich v. Eltz geben die Schriftsteller
über Knpfcrstichknnde noch weit spärlichere Nachrichten. Zuerst
wird er von Bartsch in seiner Knpfcrstichknnde Th. I S. 237
mit folgenden Worten erwähnt: „I. Fr. Eltz, ein in der Kunst-
geschichte ganz unbekannter Künstler. Man hat von ihm das
Bildniß des Kurfürsten Johann Philipp ,c." Zani in seiner
Enciclopedia T. I. Vol. VIII. p. 81 führt nur seinen Namen
an. Nagler in seinem Künstlerlerikon sagt: „I. Fr. v. Eltz,
ein unbekannter Künstler, von welchem man nur das geschabte
Porträt des Kurfürsten Johann Philipp von Mainz kennt, doch
nur einen ersten Versuch, bei welchem es blieb u\" In La-
tz o r d e S. 213 heißt eö: „I. Friedcrich v. Eltz. Gel arlislc
n’cst connu que par la souscription de scs gravures." Hier-
auf werden das Bildniß des Joh. Philipp, von welchem eine
Kopie beigegeben ist, und Ecce homo nach Dürer, welches bis
jetzt die zwei einzigen von ihm bekannten Blätter sind, beschrie-
ben. Weiter kamen mir keine Nachrichten über ihn in artistischen
Schriften vor. Diesen kann ich aber noch beifügen:
Joh. Fr. p. Eltz wurde 1032 geboren, und stammt von der