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«20 160

Hauptbild. Der auferstandene Christus bei den Jün-
gern. Thomas.

Predellenbild. Geschichte des Jonas.

Gruppe. „Selig sind die Friedfertigen."

HI. Lunettenbild. Die Fußwaschnng.

Hanptbild. Auferweckung des Lazarus.

Predellenbild. Davids Sieg über Goliath.

C. Erste Seiten wand. Südseite. Hauptinhalt: Fort-
setzung des Werkes Christi durch die Kirche. (Das Mittel-
bild, HI., als Ausgangspunkt für die Seitenbilder.)

I. Lunetteubild. Paulus im Predigtaiut.

Hauptbild. Bekehrung Pauli.

Predelleubild. Paulus noch als Verfolger der Christen.
Gruppe. „Selig sind die Sanftmüthigen."

II. Lunetteubild. Auferweckung der Tobitha durch Petrus.
Hauptbild. Petrus, die Kranken durch seinen Schatten

heilend.

Predellenbild. Petrus in früheren kleingläubigen Zu-
ständen.

III. Nur ein großes Bild (unterwärts die in den Dom
führende Thür). Pfingstfest.

IV. Lunetteubild. Gemeinschaft der Märtyrer, welche Pal-

me» und Kronen zn den Füßen des Lammes niedcrlegeu.
Hauptbild. Martqrthum des Stephanus.

Predelleubild. Untergang von Sodom und Gomorrha.
Gruppe. „Selig sind, die reines Herzens find."

V. Lunetteubild. Der Engel, der dem Heiden Cornelius
erscheint und ihn zu Petrus sendet.

Hauptbild. Philippus auf dem Wagen des äthiopische»
Kämmerers und diesen unterweisend.

Predelleubild. Die aufrührerischen Goldschmiede in
Ephesus.

D. Zweite Seiteuw and. Nordseite. Hauptinhalt: Ende
des Irdischen und Uebergang zum Ewigen. (Bezug der
Seiteubilder in beiderseits fortschreitender Folge auf das
Miteelbild, III. Die Predellen ohne Bezug auf das jedes-
malige Hauptbild, doch unter fich im Zusammenhänge.)

I. Lunetteubild. Christus auf den vier symbolischen Ge-
stalten , Engel mit Posaunen.

Hauptbild. Auferstehung des Fleisches.

Predelleubild. PflegederKrauken undBestattungderTodten.
Gruppe. „Selig sind die hungert und dürstet
nach Gerechtigkeit."

II. Lunetteubild. Engel. Johannes auf die neue Jerusa-

lem niederschauend.

Hauptbild. Die neue Jerusalem (allegorische Gestalt),
von den zwölf Engeln vom Himmel herabgebracht.
Gruppe von Gerechten. Heranuahende Völker.
Predelleubild. Erquickung der Hungrigen und Durstigen.

III. Nur ein großes Bild (unterwärts wiederum eine Thür).

Wiederkunft des Heilandes, mit lvbsingendcn und
richtende» Engeln. Die klugen und die thörichten
Jungfrauen, als Symbole der Menschheit.

IV. Lunetteubild. Christus mit einer Sichel, Rachccugel

mit Sicheln, Flammen ic.

Hauptbild. Die gestürzte Babel, auf dem siebenköpfigen
Thier.

Predelleubild. Bekleidung der Nackten und Aufnahme
der Pilger.

Gruppe. „Selig sind, die um der Gerechtigkeit
willen verfolgt werden."

V. Lunetteubild. Die sieben Engel mit den Schalen des Zorns.

Hauptbild. Die vier Reiter der Offenbarung, welche
alles Leben vernichten.

Predelleubild. Besuch der Gefangenen, Tröstung der
Betrübte», Führung der Verirrten.

Dieser Uebersicht ist zunächst noch anzureihen, daß, wie
schon bemerkt, die oberen Ecken zu den Seiten der Flachbogen,
welche die Lünetten bilden, mit kleinen ornamentistischen Dar-
stellungen versehen sind. Gelegentlich habe» diese eine Bezug-
nahme auf christliche Symbolik. An der zweiten Hauptwand
aber treten hier, mit einem eigenthümlichen Gedankenspiel,
plötzlich mythologische Bezüge hinein. So sehen wir auf dem
Bilde, welches als Hauptgegenstand die Auferweckung des Jüng-
lings von Rain enthält, an diesen Stellen einerseits Orpheus,
dem der Schatte der Eurydice entschwebt, andererseits Semelc,
die vor der Majestät Jupiters niedersinkt, dargestellt. (Wenig-
stens glaube ich diese Darstellungen, über die der erläuternde
Tert keinen Bericht gibt, so verstehen zu müssen.) Auf dem
Bilde der Auferweckung des Lazarus aber scheint einerseits der
Engel Michael, der den Satan stürzt, dargestellt zu ft,,», an-
dererseits sehen wir Jupiter, der die Giganten niederschmettert.
Die Nischen, darin sich die Gruppen der Seligkeiten befinden,
sind an dieser Wand in breiterer Anordnung mit Säulchen ge-
schmückt, und über den letzter» sieht man Gruppen von Flügel-
knabeu mit Greifen und Sphiure». Der Künstler hat, wie es
scheint, auch die griechische Mythe, ähnlich wie cs in der mittel-
alterlichen Symbolik für die Beziehungen der Ereignisse des
alten Testanients zu denen des neuen festgestellt war, als vor-
bildliche Gegenstände für die Momente des letzteren einführen
wollen, muß es aber im Verlauf der Arbeit doch nicht für
paßlich erachtet haben, in solcher Gegenüberstellung fortzufahreu.

(Fortsetzung folgt.)

Nachrichten vorn Juni.

Denkmal.

Paris. Die Marmorbüste des jüngst verstorbene» Chateaubriand
wird ans einen Befehl des Ministers des Innern i» dem Gebäude
der französischen Akademie, neben Corneille, Narine und Montes-
qnien, ausgestellt werden.

Bauwerke.

London. Am '1. Juli ist die ncnerbante römisch-katholische
Kathedrale dahier feierlich eingeweiht worden. Sie liegt in der
S. George-Noad, "ambeth, ant Westende von Southwark, d. h.
dem Stadtiheil am rechten Ufer der Themse.

Malerei.

Linz. Der Maler Johann Fischbach hat in diesem Früh-
jahr ein sehr gelungenes Bildniß des Erzherzogs Johann gemalt.
Es ist nicht ein gewöhnliches Porträt, sondern ein tomponirtes Bild,
mit dessen Plane sich der Künstler schon ein paar Jahre trug. Der
Erzherzog sitzt mit seinem Sohne, den, Grafen v. Meran — beide
in steierischer Jagdkleidnng — auf dem Gipfel eines Salzburger
Berges, und ist in freundlich ernstem Gespräch, gleichsam den Jüng-
ling belehrend, begriffen. Er zeigt mit der anSgestreckte» Rechten,
während er mit der Linken den Sohn umschlungen hält, in das tief
unter ihnen liegende Thal hinab, wo man das Kirchlein von Bäck-
stei» erblickt, dann weiterhin die Schlucht nach dem Naßfelde am
Fuße des NathhansbergeS sicht, und endlich i,„ Hintergründe hohe
Gletscher, das Schaareck und die Schlapperrbcne gewahrt. Das
ganze Bild ist mit jenem angenehmen Sonnenduftc und jener lieb-
lichen Tagcsheitcrkeit erfüllt, die dieser Künstler über seine land-
schaftlichen Dichtungen anszngießen versteht. Von diesem Bilde wird
eine lithographische Nachbildung in der Große des OelgcniäldcS,
Zoll hoch, llt'/z Zoll breit, gearbeitet. Kriehuber hat die
Figuren, W e ir c l g ä r t I, e r die Landschaft übernommen. Beim
Druck werden zwei Tonplatten angewcndet.

Unter Mitwirkung von Dr. Ern st Förster in München und Dr. Franz Kugler in Berlin, und unter Verantwortlichkeit der

I. G. Cotta'scheu Buchhandlung.
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