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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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C. C. Newton's Bericht über die Schätze von Mykenä, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0257
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BeMlitt znr Zeitslhrist snr bildende Knnst.

Jatzrstanst.

dir. 32.

Lciträye

^tt,TheresiattMttgasse

^°d.a„diEVerlansl,.

' ^ilg, Königsstv. 3),
iiu richten.

N>. Mai

Znscrate

L 25 Pf. sür d!c drci
M»l grfpaltrnc Pctitziil-
wcrdci, v°» jedcr Buch-
uud Kuusthauvlung an-
geuommcn.

1877.

Dies Blatt, jede Woche am Doiltterstag erscheiiiend, erhalten die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" gnatig; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 9 Mark sowohl nn Buchhandel wie auch bei ven deutschen und österreichischen Postanstalten.

^lt: C. TH.Newton's Bericht über die Schätze von Mykenä. —Verwendung von Kunstgegenständen in Krankenhäusern. — Da 6axxs11a äsl real I»a1a2Lo
äi xalsrmo; der falsche Baurath. — Don Pagauo f. — Die Attsgrabungen zu Olympia. — Augsburger Kunstverein. — Attktlon Garthe;
modeitte Bilderpreise. — Berichtigung. — Jnserate.

T. Newton's öericht über die -Zchätze von
Mykenä.

Vor Jaheesfrist brachte vie Kunst-Chronik (XI.
, ff.) Auszüge aus eiuemBerichte, welchen C. T. New-
in ven Times über die olympischen Ausgrabungen
^fbitlet hatte*). Dieser Bericht gehört auch heute uoch

^ deni Besten und Einschneidendsten, was über jene
l>H

^Nde geschrieben ist. Die dicsjährige Ferienreise hat
kundigen Vorstand der Alterthümer des brilischen
../"feums wiederum nach Griechenland geführt, haupt-
^!k>ch, uni Schliemann's Entdcckungen auf der alten
..^'8 Ler Atriden in Augcnschein zu nehmeu. Auch
^nial giebt I)r. Newton's**) Bericht in den Times
^N, 2o, April (Itis IreuLurss ot' itt^osnus) cine Dar-
^ku>,g der künstlerischen Eigenthümlichkeiten jeuer Funde
solcher Uebersichtlichkeit und Anschaulichkeit, daß die
ner dieser Zeitschrift gewiß mit Vergnügen auch neben
Niannigfacheu anderen Aufsätzen über dieses Thema^**)
Ürtheile jenes ganz besonders kompetenten Bericht-
^Katters kennen lerncn werden.

Newton's Brief ist aus Athen vom lv. April

^k'rt. Jn kurzen Zügcn erinncrt er an die Thatsachc
Aufdcckung von füuf, von cinem hohen Sleinringe

dxx

y ^) Sp. 491, Z. 8 sollte es heißen „blos in der Masse
^kegt" ^locLsä out) statt „blos im Umriß eingeritzt".

^ 'v Die philosophische Fakultät der Universität Strnß-
hat Newton »m 20. Januar d. I. zum Ehrendoctor
"°Movirt.

t, S. besonderS Milchhöfer in den Mittheilungen des

H?kschen archäologischen Jnstituts in Athen I, 308 ff. Vgl.
ej° ^ in der archüologischen Zeitung 1876, S. 193 ff. mit
Situationsskizze.

umschlossenen Gräbern innerhalb der Burgmauer von
Mykenä, in geringer Entfernung hinter dem Löwen-
thor; an die erstaunliche Menge goldener und ander-
weitiger kostbarer Rüstungen, Schmucksachen und Geräthe,
welche den künstlerischen Jnhalt dieser Gräber bildeten
und wohl geeignet sind, den Homerischen Beinamen des
„goldreichen" Mykenä in helles Licht zu setzen; an die
Verschiedeuheit der Ansichten, welche bald mit dem Ent-
decker selbst in jenen Gräbern die Grabstätten Agamem-
non's und der mit ihm Gemordeten erblicken, balv den
Ursprung Lieser Schätze in der byzantinischen Zeit suchen
(vgl. oben Sp. 351, f.). Newton bekennt, selbst von
Zweifeln der letzteren Art eine Zeit lang nicht frei
gewesen zu scin. Für um so vorurtheilsfreier wird das
Ergebniß seiner nunmehrigen Unlersuchuugen theils am
Orte der Ausgrabungen selbst, theils in der athenischen
Nationalbank, wo die Hauptschätze aufbewahrt werdeu,
gelten dürfen. Er hatte sich dabei ber kundigen Führung
und mancherlei Aufklärung von Seiten des Herrn
Stamatäki zu crfreuen, dcs Staalskommissärs, unter
dessen Augen die mykeuischen Ausgrabungen vvr sich
gegangen waren. Newton schreibt:

„Diein dem Schatzcbefiudlichen Gcgeuständc lasscnsich
eintheilcn in solche, die zur Ausstattuug ber Gräber dienten,
wie Trink- und andere Gefäße, und in Schmucksachen und
Rüstungen der Tovteu, wie z. B. die Panzer und
Waffeu, welche sich in den Gräbcru der Männer vor-
gefunden haben, unL die Juwelen und auderen Kost-
barkeitcu, welche die Asche der Weiber bedeckten. Die
meisten Triukgefäße uud sonstigen AuSstattungsgegen-
stände scheineu der Arl zu seiu, daß der Todte sie
wohl auch in dieser Welt benutzt haben kann, während
 
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