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KUNSTCHRONIK UND KUNSTLITERATUR
selbst bekennt, „ein Buch der Gefühle“, nichts als ein Buch
der Gefühle und werbender Begeisterung. Aus dem Gesamt-
werk Rembrandts hat er sich ausgewählt, was ihm das
Wichtigste schien, und aus der Fülle der Literatur heraus-
gesucht, was seiner subjektiven Empfindung, seinem „inwen-
digen Orakel“ gemäß ist. Begnadet mit intuitivem Geiste,
verwirft er die Bcgriflsbildung aus den Elementen anschau-
licher Wirklichkeit, wie sie in dem gemalten, radierten und
gezeichneten Werke des Meisters vorliegen, und gelangt, der
rationalistischen Wissenschaft zum Trotz, zu mehr oder
weniger phantastischen Enthüllungen über das Thema Rem-
brandt. So kommt er zu umwertenden Anschauungen über
den Künstler und den Menschen, die in nichts anderem als
in seinen subjektiven Voreingenommenheiten wurzeln, zu
Folgerungen und Behauptungen, die den Tatsachenbestand
vielfach vergewaltigen und der begrifflichen Erkenntnis den
Boden entziehen. Es soll nicht verschwiegen werden, daß
in diesen, wie gesagt wird, „mit warmem Herzen“ nieder-
geschriebenen Offenbarungen manche glückliche Beobach-
tung, mancher zu weiterem Verfolge anregende Gedanke den
Leser für die ermüdende Lektüre entschädigt, aber im ganzen
wirkt Hausensteins ausschweifende Darstellung verwirrend,
verunklärend. In 17 Kapiteln wird Rembrandts Leben und
eine Auswahl des gemalten Werkes - die aufschlußreichen
Zeichnungen und Radierungen kommen nur ganz neben-
sächlich in Betracht — behandelt, in einem Stil, der durch
weitausholende Paraphrasen und oft nur lose zur Sache ge-
hörende Einfälle eine Qual werden kann. Von der Nacht-
wache heißt cs: „Man will kein mystifizierendes Licht. Man
will ein plattes Licht: suum cuique mit allei' aschgrauen
Helligkeit der Demokratie . . . Mau will keine Ableitung von
den Personalien auf die intrigierende Merkwürdigkeit einer
halbphan Las tischen Beleuchtung. Man will - denn die General-
staaten sind souverän — keine Subsumption der sechzehn
zahlenden Moleküle der Volkssouveränität unter die Gene-
ralität, ja unter den Absolutismus, ja unter die phantastische,
heidnische Göttlichkeit der Sonne, die man nicht sicht.“ Die
Nachtwache „ist eine Donquijoterio“, eine „unerhörte Disöko-
nomie“ und bedeutete für Rembrandt eine Verwirrung. Über
die Ehe Rembrandts mit Saskia hat Hausenstein seine eigene -
völlig unbeweisbare - Meinung; er mag Saskia nicht und ver-
folgt sie mit den peinlichsten Attributen: moralisch gebrochen,
zweideutig usw. Mit dieser ganz subjektiven Einstellung in
der Beurteilung der Frauen im Leben Rembrandts kommen wir
der Wahrheit nicht näher, ebensowenig wie uns die Analysen,
die Hausenstein von den Gemälden gibt, sachlich und be-
grifflich fördern. Der Wissenschaft will das Buch auch
nicht dienen, aber zur Unterhaltung ist der fünfeinhalb-
hundert Seiten starke Wälzer doch zu schwülstig und nicht
immer geschmackvoll. Graul
VERSTEIGERUNGSERGEBNISSE
AMSTERDAM. Am 25. und 26. Oktober wurde bei
Frederik Muller von Mensing die Sammlung Dr. James
Simon versteigert. Nach allem, was der Berliner Sammler
den Berliner Museen in großherziger Weise geschenkt hat -
1904 eine reiche Sammlung italienischer Renaissancekunst,
1920 eine nicht minder hervorragende Sammlung altdeutscher
Kunst — und nach dem Verkaufe einiger Hauptwerke wie
des Vermeer, war doch noch eine stattliche Anzahl vorzüg-
licher Werke zusammengeblieben. Wir führen nur die wich-
tigsten Auktionspreise auf: Nr. 1 Benson, Männliches Bildnis
7800 Fl.; Nr. 2 Van Beijeren, Großes Stilleben 8500 Fl.;
Nr. 3 derselbe, Hummerstilleben 4000 FL; Nr. 4 Pieter van
den Bosch, Damenbildnis 4100 FL; Adriaen Brouwcr, Der
Meistertrunk 39000 FL; Nr. 8 Jan van de Cappclle, Blick
auf die Schelde 72 000 FL; Nr. 12 Clouet, Blaise de Montluc,
11 200 FL; Nr. 14 Coello, König PhilippII., 24x18 cm, 7600FI;
Nr. 18 Dou, Rembrandts Mutter, fand für 3000 Fl. keinen
Käufer; Nr. 19 Dubbels, Winterlandschaft 1400 FL; Nr. 20
Govert Flinck, Männliches Bildnis 4800FL; Nr. 21 van Goy en,
Dorflandschaft am Wasser 15000 FL; Nr. 26 Philips de
Köninck, Blick über Gelderland 41000 FL; Nr. 27 Jan
Lievens, Bildnis eines blonden Mädchens 4400 FL; Nr. 28 der-
selbe, Greisenbildnis 3000 FL; Nr. 36 van der Neer, Winter-
landschaft 10000 FL; Nr. 37 Ostade, Der Dorfschullehrer
23 000 FL; Nr. 38 Balthasar Prins, Stilleben 2300 FL; Nr. 40
Rubens (?), Madonnna mit Jesus und Johannes war auf 30 000 FL
geschätzt, erreichte aber nur 8700 FL; Nr. 41 Jacob van
Rujsdael, Landschaft 13500 FL; Nr. 43 Santvoort, Bildnis
eines jungen Mädchens, 22x15 cm, 5400 FL; Scorcl(?)
Männliches Bildnis 11000 FL; Hercules Seghers, Land-
schaft 78000 FL; Nr. 49 Greco, Mädchen zwischen Kavalier
und Affen ein Licht ausblasend (spanisches Sprichwort)
60000 FL; Nr. 51 Marco Zoppo, Noli me tangere 4000 FL
Skulpturen: Nr. 215 Sansovino (?) Madonna mit dem
Kind, Terrakotta 11200 FL; Nr. 216 Civitali (?) Maria im
Gebet, Terrakotta 30500 FL; Nr. 218 Zwei leuchtertragende
Engel, norditalienisch, Holz 9000 FL; Nr. 222 Labenwolf)?)
Flötenspieler und Dudelsackpfeifer, Holz 6000 FL; Nr. 223
Maria mit dem Kind, Buchs, deutsch 16. Jahrh. 2700 FL;
Nr. 271 Terrakottarelief, farbig mit drei Kinderköpfen 5200 Fl.
Kunstgewerbe: Nr.276 Zwei Glieder eines burgundischen
Geschmeides, Silber vergoldet mit Email und Perlen,
15. Jahrh. 7200 FL; Nr. 277 Anhänger, Goldemail, 16. Jahrh.
1700 FL; Nr. 279 Anhänger 16. Jahrh. 3800 FL; Nr. 293
Nürnberger Kalvarienberg in Jaspis und Goldemail, 16. Jahrh.
3100 FL, Nr. 304 Augsburger Bronze-Uhr, 16. Jahrh. 2470 FL:
Nr. 315 Vier Hämische Verduren, 16. Jahrh. 44 000 FL; Nr. 316
FlämischcrWirkteppich mit Figuren, Anfang 16. Jahrh. 31000F1.;
Nr. 327 Persischer Teppich, Uschak 17. Jahrh. 550x310 em
5100 FL; Nr. 328 Persischer Teppich, Bidjar, 17. Jahrh.
553 X 352 cm 6100Fl.; Nr.335 Sog. Savonarola-Faltstuhl 4000 FL
Ebenfalls bei Frederic Müller wurden am 27. und
28. Oktober Bilder und Skulpturen der Sammlung Amedee
Prouvost aus Roubaix versteigert. Nr. 402 Ilans Bock,
Männliches Bildnis 2625 FL; Nr. 404 Pieter Brueghel d. J.,
Kreuztragung 3800 FL; Joos van Cleef, Bildnis einer jungen
Frau 7200 FL; Nr. 413 Brügger Meister um 1490, Weibliches
Bildnis 8000 FL; Nr. 416 Meister der weiblichen Halbfiguren,
Salvator 4800 FL; Nr. 422 Flämischer Meister um 1520, Das
Urteil des Paris 4100 FL; Nr. 462 Madonna, limosiner Bronze-
statuette 14. Jahrh. 3000 Fl.
Am 27. Oktober ebenda Nachlaß L... aus London.
Nr. 1 Cariani, Venezianer Edelmann 7200 FL; Nr. 3 Lübecker
Meister der Messe des hl. Gregor, Ehepaar 3200 Fl.; Nr. 4
Hendrik van der Burgh, Rotterdam mit der Lorenzkirche
4700 FL; Nr. 6 Cornelis de Vos, Herrenbildnis von 1632
und Bildnis seiner Frau, beide 8600 FL; Nr. 9 Zuan Maria
Padovano (il Mosca), Lucrczia, Marmorrelief, 34 cm h., 3500 FL ;
Nr. 10 Steinmedaillon eines Greises, 16. Jahrh. 3500 FL;
Nr. 11 Johannes und Maria. Holz, oberdeutsch um 1500,
4200 FL; Nr. 15 Umbrisches Stuckrelief mit Maria, Jesus
und Johannes 6200 FL; Nr. 20 Guglielmo della Porta (?)
ruhende weibliche Figur, Bronze 3300 FL; Nr. 21 Sansovino (?)
St. Sebastian, Bronze 3300 FL; Nr. 26 Geschnittener Kristall-
becher, italienisch, 16. Jahrh. 12500 FL; Nr. 32 Kupfer-
Reliquienschrein mit Reliefflgur der Madonna, 14. Jahrh.
Wiener)?) Arbeit 11000 FL; Nr. 33 Ein paar kleine Reli-
quienschreine, Kupfer vergoldet mit Gravierung 7800 FL;
Nr. 34 Kleines kupfernes Triptychon, rheinisch um 1400,
4000 FL; Nr. 45 Gotischer Kronleuchter, Kupfer, 14. Jahrh.
aus Osnabrück 4100 Fl.
BERLIN. Paul Cassirer und Hugo Helbing haben
am 18. Oktober die Sammlung französischer Meister ver-
steigert, die Pearson, ein in Paris lebender Engländer, zu-
sammengebracht hatte. Emil Waldmann hatte den Ver-
steigerungskatalog mit empfehlenden Worten eingeleitet.
Wir führen die Hauptergebnisse auf: Nr. 3 Eugene Boudin,
Die Festung von Antibes, datiert 1893, 6800 M.; Nr. 4 ders.,
Fähre in Plougaste, 1873, 4400 M.; Nr. 5 ders., Die Küste von
KUNSTCHRONIK UND KUNSTLITERATUR
selbst bekennt, „ein Buch der Gefühle“, nichts als ein Buch
der Gefühle und werbender Begeisterung. Aus dem Gesamt-
werk Rembrandts hat er sich ausgewählt, was ihm das
Wichtigste schien, und aus der Fülle der Literatur heraus-
gesucht, was seiner subjektiven Empfindung, seinem „inwen-
digen Orakel“ gemäß ist. Begnadet mit intuitivem Geiste,
verwirft er die Bcgriflsbildung aus den Elementen anschau-
licher Wirklichkeit, wie sie in dem gemalten, radierten und
gezeichneten Werke des Meisters vorliegen, und gelangt, der
rationalistischen Wissenschaft zum Trotz, zu mehr oder
weniger phantastischen Enthüllungen über das Thema Rem-
brandt. So kommt er zu umwertenden Anschauungen über
den Künstler und den Menschen, die in nichts anderem als
in seinen subjektiven Voreingenommenheiten wurzeln, zu
Folgerungen und Behauptungen, die den Tatsachenbestand
vielfach vergewaltigen und der begrifflichen Erkenntnis den
Boden entziehen. Es soll nicht verschwiegen werden, daß
in diesen, wie gesagt wird, „mit warmem Herzen“ nieder-
geschriebenen Offenbarungen manche glückliche Beobach-
tung, mancher zu weiterem Verfolge anregende Gedanke den
Leser für die ermüdende Lektüre entschädigt, aber im ganzen
wirkt Hausensteins ausschweifende Darstellung verwirrend,
verunklärend. In 17 Kapiteln wird Rembrandts Leben und
eine Auswahl des gemalten Werkes - die aufschlußreichen
Zeichnungen und Radierungen kommen nur ganz neben-
sächlich in Betracht — behandelt, in einem Stil, der durch
weitausholende Paraphrasen und oft nur lose zur Sache ge-
hörende Einfälle eine Qual werden kann. Von der Nacht-
wache heißt cs: „Man will kein mystifizierendes Licht. Man
will ein plattes Licht: suum cuique mit allei' aschgrauen
Helligkeit der Demokratie . . . Mau will keine Ableitung von
den Personalien auf die intrigierende Merkwürdigkeit einer
halbphan Las tischen Beleuchtung. Man will - denn die General-
staaten sind souverän — keine Subsumption der sechzehn
zahlenden Moleküle der Volkssouveränität unter die Gene-
ralität, ja unter den Absolutismus, ja unter die phantastische,
heidnische Göttlichkeit der Sonne, die man nicht sicht.“ Die
Nachtwache „ist eine Donquijoterio“, eine „unerhörte Disöko-
nomie“ und bedeutete für Rembrandt eine Verwirrung. Über
die Ehe Rembrandts mit Saskia hat Hausenstein seine eigene -
völlig unbeweisbare - Meinung; er mag Saskia nicht und ver-
folgt sie mit den peinlichsten Attributen: moralisch gebrochen,
zweideutig usw. Mit dieser ganz subjektiven Einstellung in
der Beurteilung der Frauen im Leben Rembrandts kommen wir
der Wahrheit nicht näher, ebensowenig wie uns die Analysen,
die Hausenstein von den Gemälden gibt, sachlich und be-
grifflich fördern. Der Wissenschaft will das Buch auch
nicht dienen, aber zur Unterhaltung ist der fünfeinhalb-
hundert Seiten starke Wälzer doch zu schwülstig und nicht
immer geschmackvoll. Graul
VERSTEIGERUNGSERGEBNISSE
AMSTERDAM. Am 25. und 26. Oktober wurde bei
Frederik Muller von Mensing die Sammlung Dr. James
Simon versteigert. Nach allem, was der Berliner Sammler
den Berliner Museen in großherziger Weise geschenkt hat -
1904 eine reiche Sammlung italienischer Renaissancekunst,
1920 eine nicht minder hervorragende Sammlung altdeutscher
Kunst — und nach dem Verkaufe einiger Hauptwerke wie
des Vermeer, war doch noch eine stattliche Anzahl vorzüg-
licher Werke zusammengeblieben. Wir führen nur die wich-
tigsten Auktionspreise auf: Nr. 1 Benson, Männliches Bildnis
7800 Fl.; Nr. 2 Van Beijeren, Großes Stilleben 8500 Fl.;
Nr. 3 derselbe, Hummerstilleben 4000 FL; Nr. 4 Pieter van
den Bosch, Damenbildnis 4100 FL; Adriaen Brouwcr, Der
Meistertrunk 39000 FL; Nr. 8 Jan van de Cappclle, Blick
auf die Schelde 72 000 FL; Nr. 12 Clouet, Blaise de Montluc,
11 200 FL; Nr. 14 Coello, König PhilippII., 24x18 cm, 7600FI;
Nr. 18 Dou, Rembrandts Mutter, fand für 3000 Fl. keinen
Käufer; Nr. 19 Dubbels, Winterlandschaft 1400 FL; Nr. 20
Govert Flinck, Männliches Bildnis 4800FL; Nr. 21 van Goy en,
Dorflandschaft am Wasser 15000 FL; Nr. 26 Philips de
Köninck, Blick über Gelderland 41000 FL; Nr. 27 Jan
Lievens, Bildnis eines blonden Mädchens 4400 FL; Nr. 28 der-
selbe, Greisenbildnis 3000 FL; Nr. 36 van der Neer, Winter-
landschaft 10000 FL; Nr. 37 Ostade, Der Dorfschullehrer
23 000 FL; Nr. 38 Balthasar Prins, Stilleben 2300 FL; Nr. 40
Rubens (?), Madonnna mit Jesus und Johannes war auf 30 000 FL
geschätzt, erreichte aber nur 8700 FL; Nr. 41 Jacob van
Rujsdael, Landschaft 13500 FL; Nr. 43 Santvoort, Bildnis
eines jungen Mädchens, 22x15 cm, 5400 FL; Scorcl(?)
Männliches Bildnis 11000 FL; Hercules Seghers, Land-
schaft 78000 FL; Nr. 49 Greco, Mädchen zwischen Kavalier
und Affen ein Licht ausblasend (spanisches Sprichwort)
60000 FL; Nr. 51 Marco Zoppo, Noli me tangere 4000 FL
Skulpturen: Nr. 215 Sansovino (?) Madonna mit dem
Kind, Terrakotta 11200 FL; Nr. 216 Civitali (?) Maria im
Gebet, Terrakotta 30500 FL; Nr. 218 Zwei leuchtertragende
Engel, norditalienisch, Holz 9000 FL; Nr. 222 Labenwolf)?)
Flötenspieler und Dudelsackpfeifer, Holz 6000 FL; Nr. 223
Maria mit dem Kind, Buchs, deutsch 16. Jahrh. 2700 FL;
Nr. 271 Terrakottarelief, farbig mit drei Kinderköpfen 5200 Fl.
Kunstgewerbe: Nr.276 Zwei Glieder eines burgundischen
Geschmeides, Silber vergoldet mit Email und Perlen,
15. Jahrh. 7200 FL; Nr. 277 Anhänger, Goldemail, 16. Jahrh.
1700 FL; Nr. 279 Anhänger 16. Jahrh. 3800 FL; Nr. 293
Nürnberger Kalvarienberg in Jaspis und Goldemail, 16. Jahrh.
3100 FL, Nr. 304 Augsburger Bronze-Uhr, 16. Jahrh. 2470 FL:
Nr. 315 Vier Hämische Verduren, 16. Jahrh. 44 000 FL; Nr. 316
FlämischcrWirkteppich mit Figuren, Anfang 16. Jahrh. 31000F1.;
Nr. 327 Persischer Teppich, Uschak 17. Jahrh. 550x310 em
5100 FL; Nr. 328 Persischer Teppich, Bidjar, 17. Jahrh.
553 X 352 cm 6100Fl.; Nr.335 Sog. Savonarola-Faltstuhl 4000 FL
Ebenfalls bei Frederic Müller wurden am 27. und
28. Oktober Bilder und Skulpturen der Sammlung Amedee
Prouvost aus Roubaix versteigert. Nr. 402 Ilans Bock,
Männliches Bildnis 2625 FL; Nr. 404 Pieter Brueghel d. J.,
Kreuztragung 3800 FL; Joos van Cleef, Bildnis einer jungen
Frau 7200 FL; Nr. 413 Brügger Meister um 1490, Weibliches
Bildnis 8000 FL; Nr. 416 Meister der weiblichen Halbfiguren,
Salvator 4800 FL; Nr. 422 Flämischer Meister um 1520, Das
Urteil des Paris 4100 FL; Nr. 462 Madonna, limosiner Bronze-
statuette 14. Jahrh. 3000 Fl.
Am 27. Oktober ebenda Nachlaß L... aus London.
Nr. 1 Cariani, Venezianer Edelmann 7200 FL; Nr. 3 Lübecker
Meister der Messe des hl. Gregor, Ehepaar 3200 Fl.; Nr. 4
Hendrik van der Burgh, Rotterdam mit der Lorenzkirche
4700 FL; Nr. 6 Cornelis de Vos, Herrenbildnis von 1632
und Bildnis seiner Frau, beide 8600 FL; Nr. 9 Zuan Maria
Padovano (il Mosca), Lucrczia, Marmorrelief, 34 cm h., 3500 FL ;
Nr. 10 Steinmedaillon eines Greises, 16. Jahrh. 3500 FL;
Nr. 11 Johannes und Maria. Holz, oberdeutsch um 1500,
4200 FL; Nr. 15 Umbrisches Stuckrelief mit Maria, Jesus
und Johannes 6200 FL; Nr. 20 Guglielmo della Porta (?)
ruhende weibliche Figur, Bronze 3300 FL; Nr. 21 Sansovino (?)
St. Sebastian, Bronze 3300 FL; Nr. 26 Geschnittener Kristall-
becher, italienisch, 16. Jahrh. 12500 FL; Nr. 32 Kupfer-
Reliquienschrein mit Reliefflgur der Madonna, 14. Jahrh.
Wiener)?) Arbeit 11000 FL; Nr. 33 Ein paar kleine Reli-
quienschreine, Kupfer vergoldet mit Gravierung 7800 FL;
Nr. 34 Kleines kupfernes Triptychon, rheinisch um 1400,
4000 FL; Nr. 45 Gotischer Kronleuchter, Kupfer, 14. Jahrh.
aus Osnabrück 4100 Fl.
BERLIN. Paul Cassirer und Hugo Helbing haben
am 18. Oktober die Sammlung französischer Meister ver-
steigert, die Pearson, ein in Paris lebender Engländer, zu-
sammengebracht hatte. Emil Waldmann hatte den Ver-
steigerungskatalog mit empfehlenden Worten eingeleitet.
Wir führen die Hauptergebnisse auf: Nr. 3 Eugene Boudin,
Die Festung von Antibes, datiert 1893, 6800 M.; Nr. 4 ders.,
Fähre in Plougaste, 1873, 4400 M.; Nr. 5 ders., Die Küste von