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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 19
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Tietze, Hans: Die Neue "Albertina" in Wien
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0380
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370

Die neue » Afbertina« in Wien — Literatur

klar ilt. Heute franzöhfAe, englifAe, auA nur deutfAe Graphik des zweiten,
dritten, vierten Vierteis des vorigen Jahrhunderts fyltematifA ergänzen zu
müden, diefe Vorftefiung kann fAon ein gewiffes Mißbehagen erzeugen.
Aber diefes foli das Vergnügen an der endiiA gelungenen Zufammen^
legung ni At beeinträAtigen,- tritt do A die neue Aibertina an die fAwere
Aufgabe in einer befonders günftigen Situation heran. WefentliAe Energien
find frei geworden,- bezügiiA der aiten Beitände kann he nun wirkiiA bei-
nahe auf ihren Lorbeeren ruhen, ihre Tatkrañ kann he fait ungeftört dem
Ausbau ihres Materials feit 1800 widmen. Sie wird nun auA auf Beitände
diefer Art, wenn he hA ihrer Gewinnung fpeziell widmet, eine itärkere An-
ziehungskraft ausüben/ ihr vermehrtes Volumen vermehrt naturgemäß ihren
Aktionsradius.
Dazu muß he aber tatfäAliA eine Einheit werden,- und deshalb ilt ihre
zweite Aufgabe, von der noA zu fpreAen ilt, eigentliA die erlte. Die Ver-
einigung der graphifAen Werke hier und dort ilt zu vollziehen. Es ilt eine
Aufgabe für einen GraphikforfAer, die auszumalen die Phantahe ins Panta-
gruelifAe verloAt, aus zwei fo fAönen und erlefenen Werken ein einziges,
noA fAöneres und erlefeneres, bilden dürfen, es ilt, als wären Lehrs oder
Friedländer in der Lage, die Kabinette von Berlin und Dresden zu einem
Überkabinett zufammenzulegen. In diefer verantwortungsvollen Aufgabe des
VergleiAens und VereinheitliAens der graphifAen Beitände ilt den Beamten
der Albertina wohl der ehrenvolllte Wirkungskreis zuteil geworden, den hA
ein graphifAer FaAmann je erträumen könnte.

LITERATUR
Arnold's GraphifAe BüAer
Unter diefem Gefamttite! bringt der
Verlag Emit Arnold in Dresden {Lud.
wig Gutbier) eine Reihe ItattliAer Bände
auf den Markt, die in puncto Papier,
DruA und Illultration vieles in SAatten
ließen, was in diefer Zeit der lAweren
BüAernot erlAienen ilt. Die Reihe der
geplanten Werke, bei denen der SAwer-
punkt auf eine wirkiiA hervorragend vor.
zügliAe Reproduktion gelegt ilt, gliedert
HA in zwei Folgen: ^Graphik« und »ZeiA.
nung«, eine niAt ganz einwandfreie SAei-
dung, die au A der Kunlthändlerjargon
niAt heiligen kann, denn zur Graphik ge.
hört au A die ZeiAnung und ZeiAnung
ilt, fovief iA weiß,Graphik,oderwasfonit?
Das wäre aber, um es gleiA vorwegzu.

nehmen, fo ziemliA das Einzige, was ¡A
an der neuen Publikation auszufetzten hätte.
Die bis jetzt vorliegenden drei Bände eins
und zwei der erften Folge {Liebermann und
Thoma), namentliA aber der zweiten Folge
erlter Band {Menzel) nehmen naA Aus.
ftattung, Text und Wahl der Illultrationen
einen fehr hohen Rang unter den Tages.
erlAeinungen diefer Art ein. Sie Und ge.
radezu vorbildliA. Der zuletzt genannte
Band: »ZeiAnungen von Adolph Menzel«
ilt von Hans Wolff herausgegeben und
durA einen knapp gefaßten mit großer
SaAkenntnis gelAriebenen Text eingeleitet.
Der Verfalfer hat wiederholt zum Thema
Menzel das Wort ergriffen und eifrig an
der durA TfAudi's BntdeAung des jungen
Menzel {1905) begründeten und feither
zum Dogma erhobenen Lehre von Jugend.
frilAe und AlterslAwäAe des Berliner
 
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