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Das Kunstgewerbe: illustrierte Halbmonatsschau — 5.1894-1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.20654#0168
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Autruk.

sn üen Guündung einel! Hjlfskssse fün ^eichnel! unü Mnler^
rnelche fün inüustmelle Zmecke entweufen, teilzunehme-

Nl.

(ci unscren sctziacn wirtschaftlichen Verbältnissen, wo, dnrch große Aonrnrrenz bedingt, die Lin-
nahmen aller, die durch Zeichiren nnd Malen ibren Unterhalt gewinnen, nicht derart sind, daß
sie ein vermögen gewinnen, von dein sie in Notfällen und im 2llter leben könntcn, ist es von
Bedentnng, daß sich die Lachgenossen niöglichst zusannnenschließen, nin etwaiger Notlage des
einzelnen begegnen zn können.

Lnr Arankbeitssälle ist ja znm Teil dnrch gesetzliche Rrankenkassen gesorgt. Icdoch sind gerade
nntcr den Lachgenossen viele, welche diesen blassen nicht anzugehören brauchen nnd deninach anch nicht
angehören.

Die staatliche Alters- und Invaliditäts-Versorgung hingegen ist derart, daß sie nnseren Bernss-
genossen wenig nützt.

So wnrde dcnn eine Lasse, welchc in Lällen, wo wir in nnscreni Berufe arbeitsnnsähig würden
(z. B. dnrch Augenschwäche oder Lsandkrankhcit), unterstützend cingreift, von hohein kverte sein.

Lbenso ist an eine Witwen-Anterstützung zn denken.

Uleiterhin läßt iin Alter natnrgeniüß die Zlrbeitskrast nach. Das Lrwerben dcs Liebensnnter-
haltes wird iniiner schwieriger, das Bedürsnis nach Nuhe größer. Ließe sich nun cine Linrichtnng
tresssn, nni dein 2llter wenigstens etwas sorgloser entgegensehen zn kännen, so würde diese Linrichtnng
von jedeni ernsteren Atanne niit Lreuden begrüßt werden inüssen.

IDir, die Unterzeichneten, wollen nnn eine Dereinigung gründen, welche jene Unterstütznngen inög-
lich niachcn soll. Lreilich ist dazn die Teilnahine nnd dcr Beitritt aller Bernssgenossen nötig. Denn je
größer die Gesellschast ist, nin so ergicbiger sallen die Unterstützungen ans.

Ts gcht daruin an alle Bcrnssgcnossen. Zeichner, Atnstcrzeichner nnd Ataler, wclche sür indnstrielle
Zwecke entwersen, das Lrsnchen, sich an jener Vereinignng zn betciligen.

Don Leipzig, wo ein Zeichnerverein besteht, ging die Anregnng ans, überall gleiche Dereine zu
gründen, die dann in Derbindnng treten sollen, uin schließlich den Bund übcr ganz Deutschland zn ver-
breiten. Zn Berlin nnd Aöln entstehen eben jetzt auch solche Dereine.

IVir in Dresden wollen nnn in niöglichst großer Anzahl als Vereinignng dcn anderen
vereinignngen gegenübertretcn, dannt unsere Stiinnie Gewicht hat nnd unsere Anträge die gewünschte
Beachtnng finden.

Nach genaner Berechnung genügt cine Zahl von sOO Atitgliedern, uin eine Ilnterstütznngskasse
leistungssähig zn erhalten. IVir sind darnni gesonnen, nnter allen llinständen, anch dann, wcnn ans
einein allgemeinen Verbande nichts würde, eine Lsilsskasse ins Leben zu rnsen. IVir stencrn darnin jetzt
schon in eine Äasse, sodaß cin kleiner Lond vorhanden ist. Wir können ninsoinehr hosfen, daß in Dresden
eine solche Aasse znstande koniint, weil dnrch die Aönigliche Aunstgewerbeschnle Dresden ein Mittelpnnkt
der Zeichner-Ansbildnng geworden ist. Alitglieder, welche etwa Dresdcn verlassen, sollen dein Verbande
weiterhin angehörcn, sofern sie Dentschland nicht verlassen, nnd selbst dann noch können sie untcr l.Iniständen
Alitglieder bleiben.

Ls würde zn weit sühren, hier schon alle Tinzelheiten des planes anseinander zn legen. Ls
soll dies in einer allgeincinen Versaininlnng geschehen, zu wclcher jcder Vernssgcnosse eingeladcn ist, nnd
wo er Gelegenheit haben wird, seine Meinnng über diese Angelegenheit zn änßern.

Diejenigen Aollegen, welche sich sür die Sache interessieren, sind gebeten, ihre Adresse an Lserrn
Panl bserrinann, Alaier, Dresdcn-N., Lorststraße 26 pt., zu senden.

Mlix Backhauß.
Wchavd Vollie.
Uriedrich Vroduuf.

Ifelix Vlßuer.
Paul Werrmauu.
Nudreas -Herchug.

Wax Mledichsch.
Paul Weuleritz.
Vlto Peler.

Max Sielieuhiiuer.

Paul Slarke.

M0
 
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