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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 19.1908

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4882#0168
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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

Pigment in der Holzmasse zerstören, würde jedenfalls die
Oberfläche des Möbels leiden. Es gibt also kein anderes
Mittel, die Alterspatina an Eichenholzmöbeln zu beseitigen,
als daß man das Holz mit einer scharfen Ziehklinge abzieht,
die dunkle Oberfäche des Holzes also entfernt.«

HANDEL UND GEWERBE

Aschaffenburg. Die Aktiengesellschaft für Buntpapier-
fabrikation erzielte einen Reingewinn von 285678 M. und
zahlte 10 Prozent Dividende.

In London notierte man Mitte April per Kassa für
Kupfer 58V2, für Zinn 144, für Blei, spanisch i313/io> eng-
lisch 14V8, für Zink, gewöhnlich 2i3/8, spezial 22V4.

In London wurde Mitte April die Unze Silber für
Kassalieferung mit 255/10 d. notiert.

Die Wehkupfervorräte betrugen nach Mertons Halb-
monatsstatistik am 14. April 23702 Tonnen gegen 23265 Ton-
nen am 31. März.

PERSONALIEN

Berlin. Landesbaurat Prof. Goecke-Berlin wurde zum
Provinzialkonservator der -Provinz Brandenburg ernannt.

Zum 1. Vorsitzenden des Hauptausschusses der All-
gemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft ist Prof.

Löwith, zum 2. Vorsitzenden Maler Franz Schmidt-Breiten-
bach einstimmig gewählt worden. Anfang Juni findet in
München ein Allgemeiner Deutscher Künstlertag statt.

LITERATUR

Lesefrüchte. »In jedem Material wohnt durch seine
Erscheinung und Bearbeitungsfähigkeit ein eigener Geist und
eine eigene Poesie, die bei künstlerischer Behandlung den
Charakter der Darstellung fördern und die durch nichts
zu ersetzen sind: etwa so wie der Charakter eines Musik-
stückes auf seiner vorempfundenen Tonart beruht und durch
Umsetzen in eine andere verwischt wird. Wo diesem Geiste
des Materials bei Konzeption und Ausführung nicht zuge-
dacht und zugearbeitet wird, und — sei es aus Mangel oder
Laune, aus willkürlich oder aus äußerem Zwange — ein Ma-
terial zu einem anderen zu stempeln gesucht wird, ist die künst-
lerische Einheit des Eindrucks schon vor Beginn gebrochen.
Unser ohnehin schon leicht abschweifender Gedanke richtet
sich von der Darstellung selbst weg auf die angewandten
Mittel und auf die Schwierigkeit des erhaltenen Effekts.
Ein zu künstlicher Techniker oder Stümper gleicht sich
dann im Erfolge: bei beiden übersieht man über dem Ma-
terial das Ziel.«. (Aus Max Klinger, Malerei und Zeichnung.
Leipzig, bei Georg Thieme. Zweite Auflage 1907.)

Zwei Harlekine. Von Wiegand. Kgl. Manufaktur in Meißen

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstraße 13
Druck von Ernst Hedrich Nachf., q. m. b. h., Leipzig
 
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