nietlerrheiniſche melancholie;
Qual unch erwachen / im öeiſt der
Mufik-
von Alfons Paquet-
zons / du gebrechlich ſtattliches / für dich allein übrig-
geblicbenes / in einem Sumpf ſturmloſer vergangenheit
ſtecken geblicbenes Mauernneſt! mit deinen engbrüſtig
Ichmalen hauschen und den in ihrem Alter ſonderlich ge-
wortlenen öiebeln und den quadratiſchen fenſtern / die ſich wie
netze teilen, wie Inſcktenaugen; mit deinen hallenclen /
die berauſche eiferſüchtig belauſchenclen Thorbogen / deinen
heimlich morſchen hausthüren / mit tleinen jeclem Unbe-
kannten wehrenclen winkeln und gebrochenen Stufen / mit
deinem traurigen eigenſinn überall / der dem verwanderten
fremden diefer zeit hohnvoll ſagt / claß auch hier ſeine
Staͤtte noch nicht iſt!
Da ſincl Ausblicke von deinen Türmen und Mauern /
llie ſchon ſeit lange keine wachter mehr kennen; und wären
da noch Wachter / ſie würclen zu verſchloſſenen öreiſen
vor vergeblichem verlangen nach Leben unmd Bewegung:-
in den nicclerungen vor deinen Mauern / dem tragen
Rheine zu / der all ſeine mannliche Schönheit langſt tla-
hinten ließ / ſtehen an clieſem wintertag die verkrüppelten
weiclenſtümpfe bis unter die emporgeſtreckten Arme in
ſcharfem Eife- Untl der Unentllichkeit der Erde entgegen /
vom pfluge ſchon gebrochen / ſeit wochen überweht von
trocknem Schnee / fügen ſich wegloſe felder; eine fläche /
zu großen Ernten beſtimmt / — geſchaffen wie zu einem
Schlachtfeltl / das nic ein ort der Mordluft war / ſo ein
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Qual unch erwachen / im öeiſt der
Mufik-
von Alfons Paquet-
zons / du gebrechlich ſtattliches / für dich allein übrig-
geblicbenes / in einem Sumpf ſturmloſer vergangenheit
ſtecken geblicbenes Mauernneſt! mit deinen engbrüſtig
Ichmalen hauschen und den in ihrem Alter ſonderlich ge-
wortlenen öiebeln und den quadratiſchen fenſtern / die ſich wie
netze teilen, wie Inſcktenaugen; mit deinen hallenclen /
die berauſche eiferſüchtig belauſchenclen Thorbogen / deinen
heimlich morſchen hausthüren / mit tleinen jeclem Unbe-
kannten wehrenclen winkeln und gebrochenen Stufen / mit
deinem traurigen eigenſinn überall / der dem verwanderten
fremden diefer zeit hohnvoll ſagt / claß auch hier ſeine
Staͤtte noch nicht iſt!
Da ſincl Ausblicke von deinen Türmen und Mauern /
llie ſchon ſeit lange keine wachter mehr kennen; und wären
da noch Wachter / ſie würclen zu verſchloſſenen öreiſen
vor vergeblichem verlangen nach Leben unmd Bewegung:-
in den nicclerungen vor deinen Mauern / dem tragen
Rheine zu / der all ſeine mannliche Schönheit langſt tla-
hinten ließ / ſtehen an clieſem wintertag die verkrüppelten
weiclenſtümpfe bis unter die emporgeſtreckten Arme in
ſcharfem Eife- Untl der Unentllichkeit der Erde entgegen /
vom pfluge ſchon gebrochen / ſeit wochen überweht von
trocknem Schnee / fügen ſich wegloſe felder; eine fläche /
zu großen Ernten beſtimmt / — geſchaffen wie zu einem
Schlachtfeltl / das nic ein ort der Mordluft war / ſo ein
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