rechter exercierplatz junger MWinde; darüber eine Cummel-
bahn der wolken!
In der dammrung geh ich aus dem ſchweigſamen
Thore · So weit hinaus / daß ich jetzt nicht mehr unter-
ſcheiclen kann / ob jene ölocke / die ſo dumpf im fernen
ſtöhnt / in einem cleiner Türme klagend ſich bewegt otler
in weiter nachbarſchaft, im Abendgrau verborgen. wie
in einem dunklen Buſen ein clumpfes herz: wie laut
getlãmpft clies Schlaf⸗ und wachtliec geht!
blau / rot unch gelb / bunter noch / in allen ſieben
farben dunftet verglühend der Sonnenabench zwiſchen
ertl und himmel; über clem Schneeckfelch / das metalliſch
wiclerblinkt; unter clem himmel / der wie eine ſchöne
klare Stirn iſt / larin als einziger beclanke hoch oben ein
winzig sternlein blitzt.
Schwer fahrt ein ſcharfer wind über den braunen
fluß; wie wehendes Eis; wie der eiſig ſtreifencle weiche
flügel eines Todesengels- Und ich löſe ſchon unruhig das
Boot / auf cleſſen fährmann ich warte- drüben tritt er
aus ſeinem hauſe· er ſchreitet ſchwarz vor den bunt
verloſchenclen fernen Streifen des Abentls her und bringt
die laterne ˖
auer überſpritzt wüylt ſich das Boot durch das Treiben
des Stroms- wir landen lanft / ich ſteige aus- Kalt
glüyt der weiße mond aus ſeinem hof hernieder; ich
ſchreite über die dünnen Schatten verſchnciter wieſen-
baume / über feine Scherben von Eis und über rauhen
Schnee / der unter meinem CTritte kracht / wie reißende
Seide- Ich will warm jein! Ich will heiß werden / ich
menſch! Aber ich mag doch nur langſam gehen und
bleibe kühl / ja kalt / und liebe frierend den winter / den
siegelmeiſter mancher vergangenheit / der auch die Ströme
des zerronnenen klingend ſchließt. mir ilt / die finger
meiner Rechten ſtreifen nach grübelnder öreiſe Art durch
cinen langen grauen bart; ich erſchrecke vor mir jelbſt;
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bahn der wolken!
In der dammrung geh ich aus dem ſchweigſamen
Thore · So weit hinaus / daß ich jetzt nicht mehr unter-
ſcheiclen kann / ob jene ölocke / die ſo dumpf im fernen
ſtöhnt / in einem cleiner Türme klagend ſich bewegt otler
in weiter nachbarſchaft, im Abendgrau verborgen. wie
in einem dunklen Buſen ein clumpfes herz: wie laut
getlãmpft clies Schlaf⸗ und wachtliec geht!
blau / rot unch gelb / bunter noch / in allen ſieben
farben dunftet verglühend der Sonnenabench zwiſchen
ertl und himmel; über clem Schneeckfelch / das metalliſch
wiclerblinkt; unter clem himmel / der wie eine ſchöne
klare Stirn iſt / larin als einziger beclanke hoch oben ein
winzig sternlein blitzt.
Schwer fahrt ein ſcharfer wind über den braunen
fluß; wie wehendes Eis; wie der eiſig ſtreifencle weiche
flügel eines Todesengels- Und ich löſe ſchon unruhig das
Boot / auf cleſſen fährmann ich warte- drüben tritt er
aus ſeinem hauſe· er ſchreitet ſchwarz vor den bunt
verloſchenclen fernen Streifen des Abentls her und bringt
die laterne ˖
auer überſpritzt wüylt ſich das Boot durch das Treiben
des Stroms- wir landen lanft / ich ſteige aus- Kalt
glüyt der weiße mond aus ſeinem hof hernieder; ich
ſchreite über die dünnen Schatten verſchnciter wieſen-
baume / über feine Scherben von Eis und über rauhen
Schnee / der unter meinem CTritte kracht / wie reißende
Seide- Ich will warm jein! Ich will heiß werden / ich
menſch! Aber ich mag doch nur langſam gehen und
bleibe kühl / ja kalt / und liebe frierend den winter / den
siegelmeiſter mancher vergangenheit / der auch die Ströme
des zerronnenen klingend ſchließt. mir ilt / die finger
meiner Rechten ſtreifen nach grübelnder öreiſe Art durch
cinen langen grauen bart; ich erſchrecke vor mir jelbſt;
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