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Kurth, Ferdinand Max [Mitarb.]; Reichard, Mea [Mitarb.]
Das Kunsttheater: Zeitschrift für künstlerische Kultur — 1902

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Hille, Peter: Myrddhin und Vivyan
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https://doi.org/10.11588/diglit.65889#0119

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Mÿrtlclhin und vivhan.
Aus einem weltſpiel von Peter hillt ˖
(Olchtverwachſene welßlornhccke ·)

Mörddhin dugt mnei

viphan!

leer — wo iſt ſie da geblieben?

Und ich muß!

wie mich das hinruft / hinzieht!

wie ein Schwarm von vögeln /

wie ein Rudel von Tieren/

wie ſtarke / blaue waſſerſtrange / die hoch vom Eife
ſchwellen.

Es kommt untl rauſcht heran in ſtarken Schwarmen;
neue Lieder wuchten durch die blaue / geruchſtrotzenge lutt /
ſtreicheln mir im blut / im eigenen Blut. Blut Blut! kann
ich clich denn erſchlagen / erſchlagen wie die Andern alle?
dich nicht! dich nicht!

Uncl ſo muß ich krank und feige / muß eln knecht
ſein deinem Sieclen.

ſsetzt ſich auf einen Stein vor die weißdornhecke; Schatten und
lichter des Laubes ſpielen über ſeine Stirn: vögelgezwitſcher; ein
Specht hadkt- ein Storch klappert / der Ruckuck ruft ·

so ſeelenlos das all: ſie fehlt darin; ſo lebte fie’s !
(beftig) wollt ihr ſtille fein?

(Kurze Stille / dazwiſchen Ruckuch / Storch / dann ſangen auch Syecht
und Amſel wieder an-)

nun find ſie wieder da die unverſchamten worte voll
lück!

(leiſe horchenc / verſtehend / den vögeln nachſprechencl:
das moos iſt gut. So recht! wirſt du auch weich
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