Dte lÜtedeceröffnang des
kunÜbtffoütfcben Inffituts tn ftot’enz.
Von besonderer S e i t e wird uns geschrieben: Am 6. Ok-
tober ist das kunsthistorische Institut in Florenz
unter der Leitung des neuen Direktors Dr. Heinrich B o d m e r
aus Zürich wiedereröffnet worden. Die Feier wurde eingeleitet
durch ein deutsche Ansprache unseres Konsuls Dr. S t i 11 e r. Die
Beteiligung war eine sehr rege, so daß der große Saal im neuen
Lokal in den Uffizien reichlich gefiillt war; natürlich waren
die Teilnehmer in der Mehrzahl Italiener, da unsere Valuta den
Besuch von Deutschland aus fast unmöglich macht. Doch hatte
sich wenigstens die kleine deutsche Kolonie in Florenz gut beteiligt.
Nach den geschäftlichen Mitteilungen wurden gleich ein paar wis-
senschaftliche Vorträge in deutscher und italienischer Sprache ge-
halten. Wenn auch in den Ausschuß zur Erhaltung des Instituts,
das ia von vornherein neben Reichsdeutschen auch Österreicher
und Schweizer zu seinen Mitgliedern zählte, noch einige Skandi-
navier, Holländer und Italiener hinzugewählt worden sind, so soll
doch auch in Zukunft die Förderung des Studiums der italienischen
Kunst durch deutsche Kunststudierende die Hauptaufgabe .des In-
stitutes bleiben. Schon jetzt sind die drei Assistenten und Hilfs-
arbeiter, die fast jährlich wechseln sollen, junge deutsche Kunst-
forscher. Der Direktor, der bei unsercr deutschen Valuta nicht aus
deutschen Mitteln besoldet werden kann und ftir den unter den
deutschen Kollegen sich z. Z. niemand fand, der aus eigenen
Mitteln die Leitung übernehmen konnte, ist ein S c h w e i z e r
deutscher Vorbildung. Er ist nach seinen Kenntnissen, seiner Er-
fahrung als Bibliothekar und seiner ganzen Persönlichkeit für den
Posten als Direktor gerade in Florenz geeignet wie kaum ein
zweiter. Das hat er im verflossenen Winter und Frühjahr be-
wiesen, wo er uns geholfen hat, die großen Schwierigkeiten der
Wiedereröffnung zu überwinden, das richtige Lokal zu finden, den
Bestand der Bibjiothek wieder zu vervollständigen und die Auf-
stellung durchzuführen. Er besitzt vor allcm den Takt, um ein
solches Institut in einem fremden Staat und in Räumen desselben
zur Geltung zu bringen und gedeihlich fortzuentwickeln. In die
stattlichen Räume, in denen es sich jetzt befindet und in denen
sich früher die Postdirektion befand, ist die Bibliothek 1915 bei Be-
ginn des Krieges durch den Direktor der Uffizien, Dr. P o g g i,
tiberftihrt worden, dern wir daftir wie für seine Vermittlung bei der
jetzigen Installierung zu besonderem Dank verpflichtet sind. Die
italienische Regierung hat uns diesen Mezzanin der Uffizien in
entgegenkommendster Weise auf eine Reihe von Jahren ohne jede
Entschädigung oder Verpflichtung unsererseits überlassen. In
unmittelbarer Nälie der Uffizien-Galerie wic dcr Bibliothek bietet
unsere ftir die Wissenschaft der nachantiken Kunst in Italien wohl
vollständigste Bibliothek und Photographiensammlung die all-
günstigste Gelegenheit für unsere deutschen Fachgenossen zu
Studien über die italienische Kunst, zugleich einc treffliche Ge-
DOROTHEUM - WiEN
344. Kunstauktion
vom 26. bis 28. November 1923
Josef Freiherr von Dietrich’sche
KUNST-SAMMLUNG
aus Schloß Feistritz am Wechsel
Gemälde, Gobelins, Kunstmobiliar, darunter
kostbare petit-point-Garnituren des 17. Jahih.,
Gläser, Porzellan und Bronzen.
Schaustellung:
Von Mittwoch, den 21., bis Sonntag, den 25. November 1923,
ab 10 Uhr.
Voranzeige:
10. 12. Dezember 1923
345. Knnstauktion
Ostasiat. Kunstgewerbe
Aus der Weltreisesammlung des Erzherzogs
Franz Ferdinand von Österreich-Este
Bronzen, Porzellan, Schnitzerei, Elfenbein, Net-
suke, Cloisonnöe, Lackarbeiten, Waffen, Malerei
ferner
Gemälde Aquarelle. Miniaturen, Kunstgewerbe
aus verschiedenem Besitz
Generation der italienischen Kunstforscher Fühlung zu be-
kommen. Sie werden sich dabei überzeugen, wie viel Neues
die Italiener in den zehn Jahren, in denen fast jeder Kontakt
fehlte, in unserer Wissenschaft zutage gefördert haben. Unser
Institut wird jetzt mehr als je die Aufgabe haben, einen
Mittelpunkt zu bilden ftir gemeinsame Arbeit und fiir den Austausch
der Forschungsergebnisse, der Ziele und Ideen in unserer Wissen-
schaft. Mögen die Zeiten allmählich wieder solche werden, daß
solche idealen Bestrebungen Erfolg haben können!
(„Der Kunstwanderer“ möchte diesen Miteilungen liinzu-
fügen, daß die Wiedereröffnung des Florentiner Instituts zum
größten Teile den intensiven Bemühungen Wiihelm von
B o d e s zu danken ist, der in Italien selbst persönlich mit den
maßgebenden Persönlichkeiten in Fülilung trat, um auch dieses
seiner idealen Ziele durchzusetzen. Die Redaktion.)
Im
Hause EllIEDMANN & WEBEll
II. STOCK
(jALERIE MATTHIESEN
BESSMERTNY, WELS & Co.
IMPRESSIONISTEN
ANTIQUARIAT
Ankanf Yerkauf
Ä.LTE KUNST
AUTOGltAPHEN
Balduug
Daumier
Blechen
Inknnabeln, Franzosen nml Engländer des 18.
Bronzino
Pissarro
Corinth
u. 19. .lalirhunderts. Deutsclie Literatur his zur
Hobbema
Renoir
Liebermann
Gegenwart. Pliilosophie, Cescliiclite, Sozialisinus.
lfubens
Signac
Menzel
Curiosa.
BERLIN W 1),
BUDAPESTER STB. 8
76
kunÜbtffoütfcben Inffituts tn ftot’enz.
Von besonderer S e i t e wird uns geschrieben: Am 6. Ok-
tober ist das kunsthistorische Institut in Florenz
unter der Leitung des neuen Direktors Dr. Heinrich B o d m e r
aus Zürich wiedereröffnet worden. Die Feier wurde eingeleitet
durch ein deutsche Ansprache unseres Konsuls Dr. S t i 11 e r. Die
Beteiligung war eine sehr rege, so daß der große Saal im neuen
Lokal in den Uffizien reichlich gefiillt war; natürlich waren
die Teilnehmer in der Mehrzahl Italiener, da unsere Valuta den
Besuch von Deutschland aus fast unmöglich macht. Doch hatte
sich wenigstens die kleine deutsche Kolonie in Florenz gut beteiligt.
Nach den geschäftlichen Mitteilungen wurden gleich ein paar wis-
senschaftliche Vorträge in deutscher und italienischer Sprache ge-
halten. Wenn auch in den Ausschuß zur Erhaltung des Instituts,
das ia von vornherein neben Reichsdeutschen auch Österreicher
und Schweizer zu seinen Mitgliedern zählte, noch einige Skandi-
navier, Holländer und Italiener hinzugewählt worden sind, so soll
doch auch in Zukunft die Förderung des Studiums der italienischen
Kunst durch deutsche Kunststudierende die Hauptaufgabe .des In-
stitutes bleiben. Schon jetzt sind die drei Assistenten und Hilfs-
arbeiter, die fast jährlich wechseln sollen, junge deutsche Kunst-
forscher. Der Direktor, der bei unsercr deutschen Valuta nicht aus
deutschen Mitteln besoldet werden kann und ftir den unter den
deutschen Kollegen sich z. Z. niemand fand, der aus eigenen
Mitteln die Leitung übernehmen konnte, ist ein S c h w e i z e r
deutscher Vorbildung. Er ist nach seinen Kenntnissen, seiner Er-
fahrung als Bibliothekar und seiner ganzen Persönlichkeit für den
Posten als Direktor gerade in Florenz geeignet wie kaum ein
zweiter. Das hat er im verflossenen Winter und Frühjahr be-
wiesen, wo er uns geholfen hat, die großen Schwierigkeiten der
Wiedereröffnung zu überwinden, das richtige Lokal zu finden, den
Bestand der Bibjiothek wieder zu vervollständigen und die Auf-
stellung durchzuführen. Er besitzt vor allcm den Takt, um ein
solches Institut in einem fremden Staat und in Räumen desselben
zur Geltung zu bringen und gedeihlich fortzuentwickeln. In die
stattlichen Räume, in denen es sich jetzt befindet und in denen
sich früher die Postdirektion befand, ist die Bibliothek 1915 bei Be-
ginn des Krieges durch den Direktor der Uffizien, Dr. P o g g i,
tiberftihrt worden, dern wir daftir wie für seine Vermittlung bei der
jetzigen Installierung zu besonderem Dank verpflichtet sind. Die
italienische Regierung hat uns diesen Mezzanin der Uffizien in
entgegenkommendster Weise auf eine Reihe von Jahren ohne jede
Entschädigung oder Verpflichtung unsererseits überlassen. In
unmittelbarer Nälie der Uffizien-Galerie wic dcr Bibliothek bietet
unsere ftir die Wissenschaft der nachantiken Kunst in Italien wohl
vollständigste Bibliothek und Photographiensammlung die all-
günstigste Gelegenheit für unsere deutschen Fachgenossen zu
Studien über die italienische Kunst, zugleich einc treffliche Ge-
DOROTHEUM - WiEN
344. Kunstauktion
vom 26. bis 28. November 1923
Josef Freiherr von Dietrich’sche
KUNST-SAMMLUNG
aus Schloß Feistritz am Wechsel
Gemälde, Gobelins, Kunstmobiliar, darunter
kostbare petit-point-Garnituren des 17. Jahih.,
Gläser, Porzellan und Bronzen.
Schaustellung:
Von Mittwoch, den 21., bis Sonntag, den 25. November 1923,
ab 10 Uhr.
Voranzeige:
10. 12. Dezember 1923
345. Knnstauktion
Ostasiat. Kunstgewerbe
Aus der Weltreisesammlung des Erzherzogs
Franz Ferdinand von Österreich-Este
Bronzen, Porzellan, Schnitzerei, Elfenbein, Net-
suke, Cloisonnöe, Lackarbeiten, Waffen, Malerei
ferner
Gemälde Aquarelle. Miniaturen, Kunstgewerbe
aus verschiedenem Besitz
Generation der italienischen Kunstforscher Fühlung zu be-
kommen. Sie werden sich dabei überzeugen, wie viel Neues
die Italiener in den zehn Jahren, in denen fast jeder Kontakt
fehlte, in unserer Wissenschaft zutage gefördert haben. Unser
Institut wird jetzt mehr als je die Aufgabe haben, einen
Mittelpunkt zu bilden ftir gemeinsame Arbeit und fiir den Austausch
der Forschungsergebnisse, der Ziele und Ideen in unserer Wissen-
schaft. Mögen die Zeiten allmählich wieder solche werden, daß
solche idealen Bestrebungen Erfolg haben können!
(„Der Kunstwanderer“ möchte diesen Miteilungen liinzu-
fügen, daß die Wiedereröffnung des Florentiner Instituts zum
größten Teile den intensiven Bemühungen Wiihelm von
B o d e s zu danken ist, der in Italien selbst persönlich mit den
maßgebenden Persönlichkeiten in Fülilung trat, um auch dieses
seiner idealen Ziele durchzusetzen. Die Redaktion.)
Im
Hause EllIEDMANN & WEBEll
II. STOCK
(jALERIE MATTHIESEN
BESSMERTNY, WELS & Co.
IMPRESSIONISTEN
ANTIQUARIAT
Ankanf Yerkauf
Ä.LTE KUNST
AUTOGltAPHEN
Balduug
Daumier
Blechen
Inknnabeln, Franzosen nml Engländer des 18.
Bronzino
Pissarro
Corinth
u. 19. .lalirhunderts. Deutsclie Literatur his zur
Hobbema
Renoir
Liebermann
Gegenwart. Pliilosophie, Cescliiclite, Sozialisinus.
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Signac
Menzel
Curiosa.
BERLIN W 1),
BUDAPESTER STB. 8
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