STÄTTEN DER ARBEIT
macht hat, wenn man an Meunier
denkt, der in der Welt der Hoch-
öfen das eigentliche Dorado seiner
Kunst und '■—■ seines Ruhmes
gefunden. Indes, wie bei jeder
echten künstlerischen Offenbarung
das Motiv beinahe nebensäch-
lich ist, so darf man auch von
den in dieser Ausstellung ge-
zeigten Bildern hoffen, daß sie
über die eigentliche Illustration
hinauswachsen, wenn sie wirklich
vom Geiste unseres Jahrhunderts
die richtige Befruchtung empfangen
haben.
Wenn Zola einmal gesagt hat
„dans l’oeuvre d’art je cherche,
j’aime l’homme, l’artiste“ so sei
hier angesichts jener Proben die
Frage so formuliert: Weisen
diese Zeugnisse, die an den
Stätten der Arbeit entstanden,
wirklich auch die Persönlichkeit
ihres Schöpfers, bereichern sie stätten der'ARBEIT: niederrheinische Hütte. Ölgemälde
im Artistischen das eigentliche Re- FRITZ OSSWALD
pertoire der Kunst? Nun ich denke,
was hier von den Besten unserer Zeit ge- Jahrhunderts, daß man in diesem Sinne unbe-
zeigt wird, steckt so voll der Sehnsucht unseres dingt von einem künstlerischen Wertzuwachs
wird sprechen dürfen, den unsere
Generation vor allen vorangehen-
den voraus hat. Arbeit ist Leben
und Bewegung, ganz einerlei, wie
immer sie sich offenbart, ob
draußen im Sonnenbrand des Fel-
des oder im Dampf der Ma-
schinen, ob an einsamer Stätte
oder im Gewühl des von dyna-
mischen Kräften erfüllten Fabrik-
betriebes, ob durch Menschen ver-
körpert, die durch den Intellekt
Herren der Elemente sind oder
durch die willfährigen Kolosse der
Technik, die der prometheische
Erfinderdrang gefertigt hat. Und
darum sind die Stätten, an denen
sich das neue Leben enthüllt, ohne
weiteres Themata der Kunst.
Im Großen hat die Veranstal-
tung fast ausschließlich deutschen
Charakter, obwohl hier und dort
vereinzelt auch Ausländer auf-
tauchen und außerdem Brangwyn
und Pennell als die geborenen
Apostel der Arbeit für sich ge-
schlossen gezeigt werden.“
STÄTTFN DER ARBEIT: HOESCH-STAHLWERK IN DORTMUND
MITTAGSPAUSE. ÖLGEMÄLDE EUGEN BRACHT
macht hat, wenn man an Meunier
denkt, der in der Welt der Hoch-
öfen das eigentliche Dorado seiner
Kunst und '■—■ seines Ruhmes
gefunden. Indes, wie bei jeder
echten künstlerischen Offenbarung
das Motiv beinahe nebensäch-
lich ist, so darf man auch von
den in dieser Ausstellung ge-
zeigten Bildern hoffen, daß sie
über die eigentliche Illustration
hinauswachsen, wenn sie wirklich
vom Geiste unseres Jahrhunderts
die richtige Befruchtung empfangen
haben.
Wenn Zola einmal gesagt hat
„dans l’oeuvre d’art je cherche,
j’aime l’homme, l’artiste“ so sei
hier angesichts jener Proben die
Frage so formuliert: Weisen
diese Zeugnisse, die an den
Stätten der Arbeit entstanden,
wirklich auch die Persönlichkeit
ihres Schöpfers, bereichern sie stätten der'ARBEIT: niederrheinische Hütte. Ölgemälde
im Artistischen das eigentliche Re- FRITZ OSSWALD
pertoire der Kunst? Nun ich denke,
was hier von den Besten unserer Zeit ge- Jahrhunderts, daß man in diesem Sinne unbe-
zeigt wird, steckt so voll der Sehnsucht unseres dingt von einem künstlerischen Wertzuwachs
wird sprechen dürfen, den unsere
Generation vor allen vorangehen-
den voraus hat. Arbeit ist Leben
und Bewegung, ganz einerlei, wie
immer sie sich offenbart, ob
draußen im Sonnenbrand des Fel-
des oder im Dampf der Ma-
schinen, ob an einsamer Stätte
oder im Gewühl des von dyna-
mischen Kräften erfüllten Fabrik-
betriebes, ob durch Menschen ver-
körpert, die durch den Intellekt
Herren der Elemente sind oder
durch die willfährigen Kolosse der
Technik, die der prometheische
Erfinderdrang gefertigt hat. Und
darum sind die Stätten, an denen
sich das neue Leben enthüllt, ohne
weiteres Themata der Kunst.
Im Großen hat die Veranstal-
tung fast ausschließlich deutschen
Charakter, obwohl hier und dort
vereinzelt auch Ausländer auf-
tauchen und außerdem Brangwyn
und Pennell als die geborenen
Apostel der Arbeit für sich ge-
schlossen gezeigt werden.“
STÄTTFN DER ARBEIT: HOESCH-STAHLWERK IN DORTMUND
MITTAGSPAUSE. ÖLGEMÄLDE EUGEN BRACHT