Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lachen links: das republikanische Witzblatt — 3.1926

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8805#0346
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Panzerkreuzer Polemkin

M I


MUM

M \ T# ^

M fi

- M

r, a

's* v M

Das Verbot des Films in Thüringen, Hessen, Württemberg usw. hat sich als gerechtfertigt erwiesen. Es
wurde sesigesiellt, daß der Privatier Grundeis nach Besuch des Films einen Angsitraum gehabt hat.

Gesucht wird

der anständige Mensch aus den Reihen des Stahlhelm, Wiking,
Iungdo und anderen vaterländischen Verbänden und ihrem
Anhang, der die „Heldentaten" seiner Gesinnungsgenossen
öffentlich verurteilt,

die wehrlose Menschen mit anderer Gesinnung wie
Straßeuräuber

überfallen, sich als

Leichenschänder

auf Kirchhöfen Andersgläubiger betätigen und das Grab des
Kämpfers für Wahrheit und Recht, Hans Leuß in Stargard,
verwüstet haben, der im kleine» Finger mehr Gefühl für Ehre
und im Herzen heißere Vaterlandsliebe hatte, als das ganze
Rowdy-Pack in hellen Haufen.

D e r Man wird ersucht, sich zu melden.

*

In einer festlich angetrunkenen Gesellschaft machte der
Sänger B. dem stark illuminierten Regisseur Z. den herzigen
Vorschlag, ihm für eine dafür zu erlegende Geldbuße von 100
Mark 5 (in Worten: fünf) — Ohrfeigen zu verabfolgen. Das
Geschäft wurde perfekt. Der Stimmgewaltige stand auf
— ganz sicher stand er ja nicht — und versetzte dem todesmutigen
Spielwart 4 (in Worten: vier) nicht sehr heftige — aber
immerhin — Ohrfeigen. Dann ließ er die Hand finken und
sagte still und bescheiden:

„Die fünfte bekommst du ein andermal, heute bin ich zu
müde; nimm'ö nicht übel."

Setzte sich und soff weiter. M. F. M.

347
 
Annotationen