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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0228
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223

Herrn".
N. Kontakthäufigkeit innerhalb der Gruppe - '
Es steht noch aus, die Kehrseite der Abgrenzung zu
beleuchten. Wir sahen zu Beginn von Abschnitt M: Je höher die
Kohäsion, um so höher die Bereitschaft, Kontakt mit Personen
der eigenen Gruppe und nicht mit Leuten von draussen zu
pflegen. Oder anders: Je mehr Kohäsion, um so aktiver die
interpersonellen Beziehungen in der Gruppe.1 0 3
1. Wie sehr wurde im paulinischen Christentum
interpersonell kommuniziert? Die Hausgemeindegruppen
gewährleisteten einen hohen Grad der interpersonellen
Kontaktpflege. Aber was lässt sich zu den Beziehungen zwischen
den einzelnen Haus- und Ortsgemeinden sagen? Wenig. Die
verstreuten Informationen über Reisen und persönliche Kontakte
in den paulinischen Briefen sind Zufallsbefunde. Schwer lässt
sich festmachen, dass sie einen repräsentativeren Charakter
hätten. So sind die folgenden Zahlen mit Vorbehalt zu
geniessen: Wer sich die 62 bekannten Einzelchristen der
paulinischen Gemeinden anschaut,1 0 4 wird entdecken, dass 42
(zwei Drittel) auch reisten. Für diese 42 Personen sind
insgesamt fast 100 Ortsververanderungen105 registrierbar, so
dass im Schnitt jede der 42 Personen mindestens zweimal den
Ort wechselte.1 0 6
Es ist richtig, dass diese 62 bzw. 42 Einzelchristen107
kaum repräsentativ sein können; zwei Drittel Reisende dürften
fürs paulinische Christentum insgesamt zu hoch gegriffen sein.
Aus folgenden Gründen: Die Paulusbriefe nennen viele
Grussende; Leute grussen oft deshalb Bekannte einer anderen
Stadt, weil sie dort schon einmal gewesen sind. Zu den 62
bekannten Einzelchristen werden so überdurchschnittlich viele

Reisende zahlen. Auch bringen die Paulusbriefe die ipso facto
 
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