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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 2): Pisidien — Wien, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.4611#0024
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kaum zu erklimmen sein. Schon weiter her, vom Kawe, geht der mühsame Saumpfad am
Nordhange des Berges aufwärts gegen Südwest. Nach einstündigem Steigen lässt man
rechts, hart am Abhang, die Ruine eines Grabbaues, während links, hinter einer abgemauerten
Terrasse, die Kuppe des Berges steil noch mehrere hundert Meter aufsteigt. Hier hat man
stärker den Eindruck, auf alter Strasse zu sein; mehr noch wenn man bald darnach ein Thor
passiert, welches aussen ionisch, innen dorisch nachträglich überwölbt worden ist, auch
innen jederseits eine überwölbte Kammer erhalten hat, worin dorische Gebälkstücke ver-
mauert sind, während ein Triglyphenblock und Säulenstücke einwärts in der Nähe liegen.
Der Weg nimmt mehr südliche Richtung, von Sarkophagen begleitet, und jenseits des steilen
Abfalles zur Rechten steigen schroff die Wände des Vorberges auf. Man ist in dem Seiten-
thal, das, nördlich wie südlich von schroffen Felswänden eingefasst, in ziemlich gleichblei-
bender Breite bald stärker bald schwächer ansteigt, ja bald sogar einer kleinen, rings von
antiken Bauresten umgebenen Ebene Raum gibt, in der wir 1884 und wieder 1885 den
Jürüken Mahmud mit seiner Familie in zwei Zelten hausend fanden. Weiter aufwärts folgt
Thalsperre, die erste unzweideutige Thalsperre, von Felswand zu Felswand geführt. Noch weiter auf-
wärts zieht das Thal sich zusammen, indem der felsige Rücken zur Rechten sich verbreitert,
desgleichen auf der südlichen Seite eine gleichsam abgerutschte Felswand vor der Kuppe
liegt, ein Sattelthal (ich nenne es gleich hier das Cisternenthal) hinter sich bergend. Etwas
weiter noch, da hört diese Theilung des Thaies in drei parallele, durch schroffe Felskanten
getrennte Mulden auf, indem der Hauptberg südwestlich in eine Schlucht jäh abstürzt und
in der Linie dieses Absturzes auch das Cisternenthal endet, wie auch der Felsgrat, welcher
die andere Parallelmulde vom Hauptthal schied. Nur als immerhin steiler, nach Osten ab-
fallender Rand verläuft er weiter nach Südwesten, bis er zuletzt wieder seine frühere Natur
annimmt und gegenüber dem Hauptberg in geringerer Höhe, aber gleicher Schroffheit ab-
stürzt. Dieser Rand bildet die Ostgrenze des eigentlichen Stadtgebietes, und ziemlich genau
in seiner Mitte trifft das Hauptthal zusammen mit der von Süden heraufziehenden Schlucht:
Zweite Mauer, hier war daher der gegebene Platz für ein Thor. Eben hier hat Menschenhand eine dem
Heraufkommenden schon von Weitem bemerkliche starke Mauer aufgeführt. Die Quadern
derselben sind nicht ganz regelmässig, mit gerundeten Aussenseiten, ohne Saumschlag wohl-
gefügt. Im südlichen Theil sorgfältiger, war diese Mauer nach aussen Befestigung, nach
innen Stützmauer aufgeschichteter Massen. Unten in der Mauer ist ein AVasserdurchlass,
welcher einwärts ein kleines Stück horizontal läuft, dann senkrecht aufsteigt. Aussen davor
ein künstlich gefasster Canal, theilweise noch mit Steinplatten bedeckt. Eines wahrscheinlich
damit im Zusammenhang stehenden Canals im Innern ist später zu gedenken. Am nördlichen
Ende ist allerdings die Mauer von Schutt überdeckt, der jetzt hinaufzuklettern verstattet. Am
südlichen Ende dieser Mauer nun tritt der heutige Weg, der kaum wesentlich vom antiken
abweichen kann, in das alte Stadtgebiet, nachdem er zuvor dicht an einem noch kenntlichen
Eingang der grossen aussen liegenden Ruine vorübergeführt hat. Der antike Weg gieng nur
vielleicht etwas weiter nördlich und machte zuletzt eine entgegengesetzte Biegung, so dass
er auf der letzten Strecke nicht links wie heute, sondern rechts die Mauer über sich hatte.
Terrassenmauern zu beiden Seiten des Canals und die Ueberdeckung desselben führen zu

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