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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 2): Pisidien — Wien, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.4611#0091
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Tafel VI.

Kleinere
Tempel.

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8M

A&enweite, so war anzunehmen, dass

sechs Säulen in der vorderen Reihe
standen, das mittlere Intercolumnium
aber breiter war als die übrigen.
Weiter fanden sich die beiden Archi-
trave C und d (Fig. 41), beide an ei-
nem Ende gebrochen, am anderen
aber nicht stumpf abgeschnitten, son-
dern profiliert, wie Fig. 42 zeigt, und
demnach auf eine Unterbrechung des
Gebälkes über dem mittleren Inter-
columnium hinweisend. 1 )ie ergänzen-
den Theile vom Fries und der I [änge-
platte wurden gleichfalls aufgefunden,
zuletzt, nach langem Durchsuchen
des Trümmerplatzes, auch ein keilför-
miger Gewölbstein mit angearbeite-
ter Archivolte, der seinen Maassen
nach einem Bogen im Giebelfelde des
Tempels angehörte. Damit war die
Anordnung des Autrisses, wie solcher
auf Tafel IV dargestellt ist, gesichert.
Das Gebälk mit seinen Einzelheiten ist auf Tafel VI veranschaulicht; auf dem
hohen, ungewöhnlich kräftig gegliederten Architrave liegt ein mit stehenden Akanthus-

blättern geschmückter, sehr niederer Fries; die Zahnschnitte
sind klein, die Rinnleisten mit Palmetten verziert. Bei B ist
der Architrav in Unteransicht gezeichnet, bei C die Säulen-
basis nebst Sockel und die oberste Stufe; bei I) Querschnitt
und Ansicht cies vorerwähnten Gewölbsteines, dessen Dicke
mit derjenigen des Architravs übereinstimmt. Von den ko-
rinthischen Säulencapitellen fanden sich nur sehr zerbrochene
Stücke, welche den Reichthum und die geschickte Behand-
lung der Formen erkennen Hessen, aber keine lückenlose
Wiederherstellung erlaubten. Für die Gestaltung des Daches
oder der Decke des Pronaos gibt es keine Anhaltspunkte.
Ein zweiter, kleinerer Tempel korinthischer Ordnung liegl
nordwestlich von dem eben beschriebenen und ist im Stadt-
plane mit X2 bezeichnet. Es ist ein viersäuliger Prostylos
von Kalkstein, dessen Cella sich über einem Sockel erhebt;

U__,2 ,3 ,4 ,5 i | i __,ioM eine Treppe führt zum Eingange hinan. Da das Gebäude an

Fig. 44. Grundriss zu Fig. 4.5. einem nach Westen stark abfallenden Abhänge errichtet ist,

P'ig. 43. Aufriss dos kleinen korinthischen Tempels [X2 im Stadtplan).
 
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