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der Kameele schier poliert und dem Reiter wie dem Fussgänger auf europäischen Sohlen
daher nicht wenig beschwerlich, ist öfter erneut und umgelegt, wie am besten Steine mit
isolierten Geleisstücken beweisen. An einer Stelle aber, wo der alte Weg von dem neuen
verlassen zur Seite liegt, finden sich, wie auch sonst stellenweise, grössere Reste der alten
Geleise, deren Spurweite einschliesslich beider circa er i 2 M. breiten Geleise 1 -40 M. maass.
Der Wasserriss ist zur Linken des Aufsteigenden. Sarkophage mit den in der Kabalis üb-
lichen Löwen auf den Deckeln sind öfter brüstungsartig an die Seite der Schlucht gestellt.
Befestigung. Wo diese im Zickzack ansteigende Strasse zuerst die Höhe erreicht, gewiss eher 1000
Fuss und mehr, während Ritter S. 711 100 Fuss angibt, über der Ebene, da war sie durch
einen Thorbau gesperrt, und links, namentlich aber rechts vom Wege, an steiler Felshöhe,
zeigten sich Baureste, antik und mittelalterlich. Links hebe ich ein aus Ouadern aufgebautes
Grab hervor, dessen Dach aus drei Par schräg gegen einander gestellten Steinplatten
besteht, zusammen 1 "81 M. lang, wozu ein viertes, gefallenes Par mit 0*52 M. kommt. Die
Thür war circa 1 M. hoch, fast eben so viel das Dach.
Hinter dieser den Aufstieg ins Hochland hütenden Anlage umgeht die Strasse, in west-
licher Ausbiegung und etwas fallend, links ein kleines Kesselthal, und in eine andere, noch
kleinere Ebene sieht man zur Linken hinab. Dann dringt der Weg, massig steigend, immer
mit glattem Pflaster, durch den Felsrahmen, der jene Ebene im Norden einfasst und von der
Ebene von Pajamaatsch scheidet. Dieser Theil des Weges ist viel weniger steil als der erste
Aufstieg, dafür aber hier eine Strecke Weges ein richtiges Defile.
In der Ebene von Pajamaatsch selbst finden sich keine antiken Reste, aber aus ihrem
Südwest-Winkel zieht sich in den bergigen Südrand hinein das von Ritter S. 709 nach
Schönborn beschriebene Hochthal, in welchem sich die Reste einer zweiten antiken Ort-
schaft finden, welche auch dem östlichen Aufstieg nicht fern, aber viel näher bei dem west-
lichen, zu diesem ungefähr so wie Termessos zu dem Passweg nach Istanoz, Isinda ge-
Kretopolis. Zu Anfang sind es Gräber beiderseits, welche die Nähe der Ortschaft verrathen. Die
erste und fast einzige besser erhaltene und bedeutsame Ruine ist das auf Tafel XXII ab-
gebildete Prachtthor, wenn man einen Bau von so simplen Formen und so unfeiner Aus-
führung so nennen will. Mit drei Bögen, von welchen der mittlere die (nach Graef, Triumph-
und Ehrenbögen, in Baumeister, Denkmäler des klassischen Alterthums, S. 1866) normale
Weite von 5 M. hat, die seitlichen wenig niedriger, aber beträchtlich enger sind als jener,
überspannt er die Thalfurche, in welcher der einzige Weg aus der Hochebene zum Ort
hinaufzuführen scheint. Sein Grundriss ist nicht unähnlich dem des Hadriansbogens von
Attaleia, doch fehlt dem Bauwerk aller Schmuck von Säulen und Gebälk. Die einfachen
Kragsteine hatten wohl den Zweck, Statuen zu tragen. Vom Fussboden ist rechts im Mittel-
gang eine Platte dicht unter dem Pfeilerfuss hängen geblieben, während sonst überall der
Boden entführt und die Fundamente blosseelegt sind. Die über dem mittleren und linken
Seitenbogen liegen gebliebenen Blöcke scheinen eine Attika oder ein oberes Geschoss nach
Art des Hadriansthores in Athen (siehe Graef a. a. O., S. 1893) und des Bogens von Atta-
leia (siehe Bd. I, S. 23) anzuzeigen.
E0de
der Kameele schier poliert und dem Reiter wie dem Fussgänger auf europäischen Sohlen
daher nicht wenig beschwerlich, ist öfter erneut und umgelegt, wie am besten Steine mit
isolierten Geleisstücken beweisen. An einer Stelle aber, wo der alte Weg von dem neuen
verlassen zur Seite liegt, finden sich, wie auch sonst stellenweise, grössere Reste der alten
Geleise, deren Spurweite einschliesslich beider circa er i 2 M. breiten Geleise 1 -40 M. maass.
Der Wasserriss ist zur Linken des Aufsteigenden. Sarkophage mit den in der Kabalis üb-
lichen Löwen auf den Deckeln sind öfter brüstungsartig an die Seite der Schlucht gestellt.
Befestigung. Wo diese im Zickzack ansteigende Strasse zuerst die Höhe erreicht, gewiss eher 1000
Fuss und mehr, während Ritter S. 711 100 Fuss angibt, über der Ebene, da war sie durch
einen Thorbau gesperrt, und links, namentlich aber rechts vom Wege, an steiler Felshöhe,
zeigten sich Baureste, antik und mittelalterlich. Links hebe ich ein aus Ouadern aufgebautes
Grab hervor, dessen Dach aus drei Par schräg gegen einander gestellten Steinplatten
besteht, zusammen 1 "81 M. lang, wozu ein viertes, gefallenes Par mit 0*52 M. kommt. Die
Thür war circa 1 M. hoch, fast eben so viel das Dach.
Hinter dieser den Aufstieg ins Hochland hütenden Anlage umgeht die Strasse, in west-
licher Ausbiegung und etwas fallend, links ein kleines Kesselthal, und in eine andere, noch
kleinere Ebene sieht man zur Linken hinab. Dann dringt der Weg, massig steigend, immer
mit glattem Pflaster, durch den Felsrahmen, der jene Ebene im Norden einfasst und von der
Ebene von Pajamaatsch scheidet. Dieser Theil des Weges ist viel weniger steil als der erste
Aufstieg, dafür aber hier eine Strecke Weges ein richtiges Defile.
In der Ebene von Pajamaatsch selbst finden sich keine antiken Reste, aber aus ihrem
Südwest-Winkel zieht sich in den bergigen Südrand hinein das von Ritter S. 709 nach
Schönborn beschriebene Hochthal, in welchem sich die Reste einer zweiten antiken Ort-
schaft finden, welche auch dem östlichen Aufstieg nicht fern, aber viel näher bei dem west-
lichen, zu diesem ungefähr so wie Termessos zu dem Passweg nach Istanoz, Isinda ge-
Kretopolis. Zu Anfang sind es Gräber beiderseits, welche die Nähe der Ortschaft verrathen. Die
erste und fast einzige besser erhaltene und bedeutsame Ruine ist das auf Tafel XXII ab-
gebildete Prachtthor, wenn man einen Bau von so simplen Formen und so unfeiner Aus-
führung so nennen will. Mit drei Bögen, von welchen der mittlere die (nach Graef, Triumph-
und Ehrenbögen, in Baumeister, Denkmäler des klassischen Alterthums, S. 1866) normale
Weite von 5 M. hat, die seitlichen wenig niedriger, aber beträchtlich enger sind als jener,
überspannt er die Thalfurche, in welcher der einzige Weg aus der Hochebene zum Ort
hinaufzuführen scheint. Sein Grundriss ist nicht unähnlich dem des Hadriansbogens von
Attaleia, doch fehlt dem Bauwerk aller Schmuck von Säulen und Gebälk. Die einfachen
Kragsteine hatten wohl den Zweck, Statuen zu tragen. Vom Fussboden ist rechts im Mittel-
gang eine Platte dicht unter dem Pfeilerfuss hängen geblieben, während sonst überall der
Boden entführt und die Fundamente blosseelegt sind. Die über dem mittleren und linken
Seitenbogen liegen gebliebenen Blöcke scheinen eine Attika oder ein oberes Geschoss nach
Art des Hadriansthores in Athen (siehe Graef a. a. O., S. 1893) und des Bogens von Atta-
leia (siehe Bd. I, S. 23) anzuzeigen.
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