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Lanckoroński, Karl
Künstler und Kunsthistoriker: einiges über Wiener und andere Museen von einem alten Kunstliebhaber — Wien, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.25579#0038
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und malerischen Meisterwerke denkt, deren
große Zahl manchen Kirchen, wie Santa Maria
Novella und Santa Croce in Florenz, der
Frari-Kirche in Venedig oder dem Gurker
Dom — in Verkennung dessen, daß sie ja
viel mehr sind als Museen — den Beinamen
eines »wahren Museums« eingetragen haben.
Obwohl das kostbare Inventar dieser be*
rühmten Gotteshäuser durch die Jahrhunderte
sich nicht ändert, ist die Bewunderung dieser
Schätze stets im Steigen begriffen.

Oder nehmen wir an, um nochmals auf die
Berliner Sammlungen zurück zu kommen, für
eine oder mehrere Generationen müßte das
Kaiser»Friedrich=Museum auf jede auch noch
so geringfügige Neuerwerbung verzichten, sein
heutiger Bestand bliebe aber unangetastet,
so wäre dieses Museum, schon allein um
der Sammlung von plastischen Werken der
italienischen Renaissance wegen, doch immer
von allergrößter Anziehungskraft für jeden
für Kunst Empfänglichen.

Auch zu der Meinung Dr. Tietzes vermag
ich mich nicht zu bekehren, daß die Wiener
Museen, die zweifellos in dieser Stadt nicht
wie die anderer Städte im Mittelpunkt des
Interesses stehen, auf die Dauer eine größere
Rolle im Stadtleben spielen würden, wenn
man möglichst viel an ihnen verändert.
 
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