DIE WERKE
Segelschiffe und Segelboote: Immer wieder hat Feinin-
ger dieses Thema beschäftigt wie keinen anderen der
führenden Meister unseres Jahrhunderts. Der See und
dem Schiff ist er von Jugend auf verbunden. Die Schiffe
auf dem East River und an den Quais von Manhattan
gehören zu den ersten Eindrücken der Kindheit in New
York. Segelbootmodelle sind das Spielzeug des Knaben..
Frühzeitig bekundet er ein ausgeprägtes technisches
Interesse, das neben den Schiffen auch den Lokomotiven
gilt. Er baut seine Segelbootmodelle selbst und erprobt
sie in der fachmännischen Gesellschaft dreier abgedankter
Kapitäne auf dem See im Central Park. Die Freude
hieran hat sich Feininger sein ganzes Leben hindurch be-
wahrt. Später, in den Ferienmonaten an der Ostsee, baut
und segelt er Schiffsmodelle, zusammen mit seinen Söh-
nen. Die Briefe an seine Frau bezeugen, wie sehr dieses
Spiel, an dem in gleicher Weise sein Sinn für das Tech-
nische, Sportliche und Ästhetische interessiert sind, eine
echte Leidenschaft auch des Mannes geblieben ist. Die
Überfahrt von Amerika nach Hamburg im Jahr 1887
macht Feininger auf der „Gellert“, einem jener romanti-
schen Dampfer auf der Schwelle zwischen alter und neuer
Zeit, die noch Segel führten. Als junger Mann sammelt
er Zeitschriften, die über Technik und Geschichte der
Segelei informieren. Über seinem Schreibtisch hängt seine
Lieblingsjacht, die er zu Ehren seiner Frau „Julia“ tauft.
1892 reist er zum ersten Mal an die Ostsee, nach Rügen.
Die Ostsee, das stillere, ausgeglichenere Binnenmeer, hat
Feininger stärker angezogen als die rauhere Nordsee, sie
entsprach mehr seinem Temperament und dem, was seine
Kunst suchte. Immer wieder während der Jahrzehnte in
Deutschland ist Feininger an die Ufer der Ostsee zu-
rückgekehrt, nach Lobbe auf Rügen, nach Heringsdorf,
Timmendorf, Heiligenhafen und Fehmarn, und später,
von 1924 bis 1935, verbrachte er regelmäßig einige Mo-
nate während des Sommers im pommerschen Deep an der
Rega-Mündung. Dieses Jahrzehnt bildet den Höhepunkt
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Segelschiffe und Segelboote: Immer wieder hat Feinin-
ger dieses Thema beschäftigt wie keinen anderen der
führenden Meister unseres Jahrhunderts. Der See und
dem Schiff ist er von Jugend auf verbunden. Die Schiffe
auf dem East River und an den Quais von Manhattan
gehören zu den ersten Eindrücken der Kindheit in New
York. Segelbootmodelle sind das Spielzeug des Knaben..
Frühzeitig bekundet er ein ausgeprägtes technisches
Interesse, das neben den Schiffen auch den Lokomotiven
gilt. Er baut seine Segelbootmodelle selbst und erprobt
sie in der fachmännischen Gesellschaft dreier abgedankter
Kapitäne auf dem See im Central Park. Die Freude
hieran hat sich Feininger sein ganzes Leben hindurch be-
wahrt. Später, in den Ferienmonaten an der Ostsee, baut
und segelt er Schiffsmodelle, zusammen mit seinen Söh-
nen. Die Briefe an seine Frau bezeugen, wie sehr dieses
Spiel, an dem in gleicher Weise sein Sinn für das Tech-
nische, Sportliche und Ästhetische interessiert sind, eine
echte Leidenschaft auch des Mannes geblieben ist. Die
Überfahrt von Amerika nach Hamburg im Jahr 1887
macht Feininger auf der „Gellert“, einem jener romanti-
schen Dampfer auf der Schwelle zwischen alter und neuer
Zeit, die noch Segel führten. Als junger Mann sammelt
er Zeitschriften, die über Technik und Geschichte der
Segelei informieren. Über seinem Schreibtisch hängt seine
Lieblingsjacht, die er zu Ehren seiner Frau „Julia“ tauft.
1892 reist er zum ersten Mal an die Ostsee, nach Rügen.
Die Ostsee, das stillere, ausgeglichenere Binnenmeer, hat
Feininger stärker angezogen als die rauhere Nordsee, sie
entsprach mehr seinem Temperament und dem, was seine
Kunst suchte. Immer wieder während der Jahrzehnte in
Deutschland ist Feininger an die Ufer der Ostsee zu-
rückgekehrt, nach Lobbe auf Rügen, nach Heringsdorf,
Timmendorf, Heiligenhafen und Fehmarn, und später,
von 1924 bis 1935, verbrachte er regelmäßig einige Mo-
nate während des Sommers im pommerschen Deep an der
Rega-Mündung. Dieses Jahrzehnt bildet den Höhepunkt
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