Ein ironisches Geschick hat es gewollt, daß die Ma-
donna della Vittoria fast genau dreihundert Jahre später
denen in die Hände fiel, für deren Niederlage sie ein
Denkmal sein sollte: 1797 entführten Napoleons Beauf-
tragte das Werk aus Mantua, und auch 1815 konnte seine
Rückgabe aus Frankreich nicht erreicht werden. So be-
wundert es der Besucher noch heute unter den kost-
barsten Werken des Louvre, während das Kirchlein,
seines eigentlichen Inhaltes beraubt, seit langem pro-
fanen Zwecken dient.
Kunstwerke sind oft seltsam mit den Ereignissen ihrer
Zeit verknüpft; menschliche Leidenschaften, trübe und
reine, wirken auf ihr Entstehen, umgeben und bedrän-
gen den Künstler. Doch unbeirrt wächst inmitten dieses
Kreises sein Werk; von allem Trüben geläutert, bewahrt
es kommenden Zeiten nur das Gültige und Bleibende.
Jan Lauts.
donna della Vittoria fast genau dreihundert Jahre später
denen in die Hände fiel, für deren Niederlage sie ein
Denkmal sein sollte: 1797 entführten Napoleons Beauf-
tragte das Werk aus Mantua, und auch 1815 konnte seine
Rückgabe aus Frankreich nicht erreicht werden. So be-
wundert es der Besucher noch heute unter den kost-
barsten Werken des Louvre, während das Kirchlein,
seines eigentlichen Inhaltes beraubt, seit langem pro-
fanen Zwecken dient.
Kunstwerke sind oft seltsam mit den Ereignissen ihrer
Zeit verknüpft; menschliche Leidenschaften, trübe und
reine, wirken auf ihr Entstehen, umgeben und bedrän-
gen den Künstler. Doch unbeirrt wächst inmitten dieses
Kreises sein Werk; von allem Trüben geläutert, bewahrt
es kommenden Zeiten nur das Gültige und Bleibende.
Jan Lauts.