104 Beschreibung Athens
setzte. Unter andern Schmähungen, die er sich gegen den-
selben gestattete, warf er ihm auch vor, er sey nicht der
Sühn des Poseidon, und behauptete, dafs er einen Siegel-
ring , den er, Minos, gerade am Finger trug und ins Meer
warf, nicht wieder herauf holen könne. Theseus aber soll
sieht blofs den Bing wieder gebracht haben, sondern auch
eine goldene Krone, die ihm Amphitrite geschenkt. Die
Kapelle (aijxos) aber des Theseus weiheten die Athenienser
nachdem die Perser in Marathon gewesen waren, als Ki-
rn on, der Sohn des Miltiades, die Bewohner von Skyrus
vertrieb, sie wegen der Ermordung des Theseus bestrafte
und seine Gebeine nach Athen zurückbrachte. [Kap. 18.] Der
Tempel der Dioskuren ist alt. Hier sind die beiden Götter
zu Fufs und ihre Söhne1) zu Pferde; auch findet sich hier
ein von Polygnot gefertigtes Gemälde, die Hochzeit der bei-
den ersten mit den Töchtern des Leukippus8), und ein an-
deres von Mikon vollendetes Gemälde derer, die mit Jason
nach Kolchis segelten, auf welchem die Hauptfiguren Aka-
stus und seine Pferde sind. Weiter hin von dem Tempel
der Dioskuren ist das Heiligthum (rtjpsrog) der Aglauros.
Es heifst'), dafs Athene den Erichthonius in eine Schach-
tel eingeschlossen, der Bewahrung der Aglauros und ihren
Schwestern der Herse und der Pandrosos anvertraut habe,
mit dem Befehl, sich nicht um den Inhalt der Schachtel zu
kümmern. Pandrosos, heilst es, gehorchte, allein die bei-
1} Ihre Namen waren Anaxis u. Mnasinous. Pans. Corintli. c.22, 6.
Der Tempel wurde oft Anakeurn genannt, weil KasLor u. Po!-
lux (die Dioskuren) gewöhnlich bei den Atbeniensem ot *Aruzis
hiefsen. Plutarch. im Thes, c. 35 am Ende. Aelian. Var. Hisl.
1. 4. e. 5. Suidas unter diesem Worte. Harpocrat. unter "Ava-
xiiov und nnter JJo!.iyraro<;. \lAruxiq ist der Name der altern
Dioskuren und nicht des Kastor und Pollux. d. U.]
2} Leukippus , der Sohn des Perieres, hatte zwei Tochter, Hilaira
und Phoebe. Die Dioskuren entführten sie von Messene und
heiratheten sie, Kastor die erstere und Pollux die letztere. Apol-
lod. 1.3. c. 10. 21.
3) Wegen dieser Fabel sehe man auch ÄDtigonus Carysüus (c. 12.},
welcher dem Ainelesagora* gefolgt ist.
setzte. Unter andern Schmähungen, die er sich gegen den-
selben gestattete, warf er ihm auch vor, er sey nicht der
Sühn des Poseidon, und behauptete, dafs er einen Siegel-
ring , den er, Minos, gerade am Finger trug und ins Meer
warf, nicht wieder herauf holen könne. Theseus aber soll
sieht blofs den Bing wieder gebracht haben, sondern auch
eine goldene Krone, die ihm Amphitrite geschenkt. Die
Kapelle (aijxos) aber des Theseus weiheten die Athenienser
nachdem die Perser in Marathon gewesen waren, als Ki-
rn on, der Sohn des Miltiades, die Bewohner von Skyrus
vertrieb, sie wegen der Ermordung des Theseus bestrafte
und seine Gebeine nach Athen zurückbrachte. [Kap. 18.] Der
Tempel der Dioskuren ist alt. Hier sind die beiden Götter
zu Fufs und ihre Söhne1) zu Pferde; auch findet sich hier
ein von Polygnot gefertigtes Gemälde, die Hochzeit der bei-
den ersten mit den Töchtern des Leukippus8), und ein an-
deres von Mikon vollendetes Gemälde derer, die mit Jason
nach Kolchis segelten, auf welchem die Hauptfiguren Aka-
stus und seine Pferde sind. Weiter hin von dem Tempel
der Dioskuren ist das Heiligthum (rtjpsrog) der Aglauros.
Es heifst'), dafs Athene den Erichthonius in eine Schach-
tel eingeschlossen, der Bewahrung der Aglauros und ihren
Schwestern der Herse und der Pandrosos anvertraut habe,
mit dem Befehl, sich nicht um den Inhalt der Schachtel zu
kümmern. Pandrosos, heilst es, gehorchte, allein die bei-
1} Ihre Namen waren Anaxis u. Mnasinous. Pans. Corintli. c.22, 6.
Der Tempel wurde oft Anakeurn genannt, weil KasLor u. Po!-
lux (die Dioskuren) gewöhnlich bei den Atbeniensem ot *Aruzis
hiefsen. Plutarch. im Thes, c. 35 am Ende. Aelian. Var. Hisl.
1. 4. e. 5. Suidas unter diesem Worte. Harpocrat. unter "Ava-
xiiov und nnter JJo!.iyraro<;. \lAruxiq ist der Name der altern
Dioskuren und nicht des Kastor und Pollux. d. U.]
2} Leukippus , der Sohn des Perieres, hatte zwei Tochter, Hilaira
und Phoebe. Die Dioskuren entführten sie von Messene und
heiratheten sie, Kastor die erstere und Pollux die letztere. Apol-
lod. 1.3. c. 10. 21.
3) Wegen dieser Fabel sehe man auch ÄDtigonus Carysüus (c. 12.},
welcher dem Ainelesagora* gefolgt ist.