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Leake, William Martin
Leake's Topographie von Athen: nebst einigen Bemerkungen über die Alterthümer desselben (Text) — Halle, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.872#0183
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174 Dipylum.

Eine merkwürdige Stelle, die Plutarch im Leben des The-
seus aus einem atheniensiscben Geschichtsforscher, JNanieiia
Kleidemus1) anführt, scheint dafür zu sprechen, dafs das
piräeische Thor in der Schlucht zwischen Pnyx und Lyka-
bettus gewesen. Er sagt nemlich, dafs, als die Amazonen
Athen angriffen, ihr rechter Flügel in Chrysa, nahe der
Pnyx, aufgestellt war; dafs die Athenienser sie vom Mu-
seum aus angriffen, dafs man die Gräber derer, welche
fielen, in der Strafse sähe, die zum piräeischen Thore führ-
te, nahe bei dem fleroum des Chalkodon, und dafs, da die
Athenienser in dieser Stellung den kurzem zogen, sie sich
in den Tempel derEumeniden zurückzogen, wo sie blieben,
bis sie Verstäikungen aus dem Palladium, aus Ardettus*)
■und dem Lykeum erhielten. Wir haben bereits gesehen i),
dafs der Tempel der Eumeniden nahe am östlichen Ende des
Areopagus war, auf welchem Hügel, dem Aeschylus zu
Folge, die Amazonen sich damals scheinen aufgestellt zu
haben. Bei diesem Kampfe stimmt sonach alles in topogra-
phischer Hinsicht, wenn wir das piräeische Thor in die
Schlucht zwischen Pnyx und Lykabettus, aber nicht so
gut, wenn wir es in die Mitte zwischen diesem Punkt und
Dipylum setzen.

l) Plntarch. in Thes. c. 27.

a) Ardettus war ein Demus an den Ufern des Ilissus (Pollux. 1. 8»
e. 10.), nahe bei dem paoathenäischen Stadium fHarpokratioa
unter /fpo'jjTros), folglich auch nicht weit vom Lykeum. Ma»
kann defshalb aus der im Text erwähnten Stelle des Plutarcb
«chliefsen , dafs das Palladium , das nach Pausanias und
andern Schriftstellern einer der athenieusischen GerichishoTe
scheint gewesen zu seyn, im nordöstlichen Theile der Stadt
lag.

3) Paus. Attic c. j8, 6.
 
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