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DIE vorliegende Arbeit ist das Ergebnis fünfundzwanzigjähriger ein-
gehender Beschäftigung mit dem deutschen, niederländischen und
französischen Kupferstich des XV. Jahrhunderts. Als ich sie im Jahre
1882 begann, stand der Plan einer Geschichte der Anfänge des Kupfer-
stichs und eines neuen Peintre-Graveurs für das XV. Jahrhundert be-
reits klar vor mir. Die Vorarbeiten undStudien in fast allen europäischen
Kupferstichkabinetten verdichteten sich naturgemäß während dieses
langen Zeitraums zu einer Reihe von Monographien und Artikeln in
Zeitschriften, bei deren Veröffentlichung mich stets der Gedanke an
eine spätere Revision und an die Vereinigung in einem Peintre-Graveur
des XV. Jahrhunderts leitete.

Dank dem außerordentlichen Entgegenkommen der Gesellschaft für
vervielfältigende Kunst in Wien und dem nie ermüdenden Eifer meines
lieben Kollegen Friedrich Dörnhöffer, Leiter der Kupferstichsammlung
an der k. k. Hofbibliothek zu Wien, konnte der Plan in so glänzender
Weise zu Ende geführt werden, wie ich es nicht zu hoffen gewagt hätte,
und wie es auch durch einen Verlagsbuchhändler niemals hätte ge-
schehen können. Um die bei einem Peintre-Graveur unerläßliche
Handlichkeit zu ermöglichen, sah die Gesellschaft von dem sonst für
ihr Geschichtswerk üblichen großen Format ab und genehmigte den
Druck des Textes in Großoktav. Die zahlreichen Tafeln mit mehr als
600 Abbildungen wurden zu einem Atlas in größerem Format vereinigt,
und dadurch zugleich die Benutzbarkeit der Tafeln neben dem Text
ermöglicht.

Der Peintre-Graveur umfaßt, wie schon gesagt, lediglich die Ar-
beiten der Kupferstecher bis zum Jahre 1500, deren Tätigkeit vor-
wiegend dem XV. Jahrhundert angehört oder doch nur, wie beim
Meister p 'w-, Meister f\^) oder Israhel van Meckenem, diese Grenze um
wenige Jahre überschreitet. Ausgeschlossen sind die italienischen und
 
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