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DER MEISTER»©

291

S Ein heiliger Kardinal

Er kniet betend, nach links gewendet, vor dem Altar, auf dem ein
offenes Buch liegt, und auf dem ihm die Madonna mit dem Jesuskinde
erscheint. Über seinem Elaupte schwebt ein Kardinalshut.

26 mm. Durchm. der Runde.

168 : 109 mm. Bj.

Jahrb. III. (1881) Sp. XXX. - Rep. XII. (1889) 353. 1-18. (L.) _ Z. f. ehr. K. VII.
(1894) Sp. 240. 9. (L.)

Lichtdruck von Obernetter (München).

BERLIN (Sehr gut. Die vier Ecken ergänzt. 1881 von Danlos & Delisle : 300 fr.)._
MÜNCHEN (Schön, nur unten etwas restauriert. 1884 aus dem Klebeband von 1567
erworben.)

Dies Blatt gehört ebenfalls der Spätzeit des »© an, dürfte aber etwas früher

entstanden sein als die Folge Nr. 193—200. Die Zeichnung ist trotz des kleineren Maß-
stabs der Figuren leichter, andeutender und noch nicht ganz so manieriert wie in den
größeren Runden. Die Schattenangaben beschränken sich auf das Notwendigste. Die
Figur des Herodes im Rund D hat viel Ähnlichkeit mit jener im Kindermord (Nr. 199 F).
Sie findet schon in einem Werk der Frühzeit des Meisters einen Vorläufer, nämlich in
dem Pilatus der Passionsfolge (Nr. 39).

Auf den gravierten Füllungen eines Reliquiars im Münster zu Überlingen mit Darstel-
lungen von Passionsszenen sind drei Figuren diesem offenbar als Vorlageblatt für Gold-
schmiede gedachten Stich entlehnt, nämlich die Gestalt Christi auf der Geißelung und
Dornenkrönung (E und F) und der erwachende Krieger links in der Auferstehung (M).1

201 a (M) GEG. KOPIE

Der Kinnbart Christi ist sehr deutlich geteilt.

27 mm. Durchm. Einf.

Unbeschrieben.

BRÜSSEL, S. Arenberg-

Ziemlich gute Arbeit. Es wäre nicht unmöglich, daß diese Kopie von Israhel van
Meckenem herrührt, was ich infolge der Bemalung nicht zu behaupten wage. Sie ge-
hört aber nicht zu der Folge Nr. 201 b.

201 b KOPIEN VON ISRAHEL VAN MECKENEM

Nach Rund A—M (I gegenseitig).

26 mm. Durchm. der Runde.

1 Die übrigen Darstellungen sind meist mit Veränderungen nach Schongauers Stichen
B. 9, 11, 16 und 23 kopiert. Vergl. Rep. XII. (1889) p. 355.

2 Das Blättchen ist mit Blau, Rot, Violett und Grün koloriert und klebt, von einem
runden goldenen Rahmen umschlossen, auf dem aus einer Handschrift des XV. Jahr-
hunderts stammenden Pergamentblatt unter der Darstellung der Grablegung.

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