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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (Band 4, Textbd.): [Die Anonymen, 2] — Wien, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.34185#0334
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320

NACHTRAG

entgangen ist, was denen Geisbergs nicht verborgen biieb, so kann ich
zu meiner Entlastung wohl hervorheben, daß sich das photographische
Vergieichsmateriai in den ietzten Dezennien außerordentiich vermehrt
hat und daß ich bei Beginn meiner Studien vor baid vierzig Jahren
keine brauchbaren Speziaiarbeiten vorfand, sondern gewissermaßen auf
das Chaos angewiesen war, das die Abschnitte der AnonymenbeiBartsch
und Passavant darsteüten.
Ais die einschneidendste Entdeckung Geisbergs in seinem jüngsten
Buch muß die Zuweisung der handschriftiich 1462 datierten heiiigen
Dreifaltigkeit in München an den Meister mit den Bandroüen be-
trachtet werdenP Durch sie wird die von mir eingeführte Bezeichnung
jenes Trabanten und Kopisten des Spieikarten-Meisters ais „Meister
von 1462" hinfäüig und man sieht sich genötigt, ihm einen neuen Namen
zu geben. Ich schiug Geisberg dafür den Namen „Meister der Weiber-
macht" vor, weii der diese Darsteüung behandeinde Stich- dem Format
nach der größte im Werk des Künstiers ist und weii der Gegenstand
anderweitig im deutschen Kupferstich des XV. Jahrhunderts nicht vor-
kommt.
Kursorisch möchte ich nur erwähnen, daß Geisberg bisher von den
im ersten Bande dieses Kataiogs unter dem Meister der Spieikarten
beschriebenen Kupferstichen die Nummern 28a und 31 dem Meister
der Nürnberger Passion zugewiesen hat, von den ais Arbeiten der
Schuie des Spieikarten-Meisters aufgeführten die Nr. 2 demseiben
Stecher, Nr. 12, 16 und 20 -853 dem Meister der Weibermacht, Nr. 18
und 19 dem Meister des Todes Mariae, vom Meister von 1462 (jetzt
Meister der Weibermacht) Nr. 1, 6, 17, 19 und 20a dem Meister mit
den Bandroüen, Nr. 8 und 12 dem Meister der Nürnberger Passion
und Nr. 11 dem Meister der Spielkarten.
Von diesen Zuweisungen, denen ich fast in aüen Fälien zustimme
und zu denen noch eine Anzahi beim Erscheinen meines ersten Bandes
(1908) unbekannter Blätter kommt, seien hier nur diejenigen aufgezähit,
deren Stecher im vierten Bande beschrieben sind, d. h. soiche vom
i VergL unten Nr. 109.
- L. I. 163. 16. — Geisberg, Anfänge p. 37.
s Mit Ausnahme von Nr. 23, 24, 41, 45, 58, 60, 62, 68, 75 und 76.
 
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