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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0050
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36

DER MEISTER DES HAUSBUCHES

DAS HAUSBUCH

Die im Aufträge des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 1912
von Bossert und Storck herausgegebene Publikation über das sogenannte
„Mittelalterliche Hausbuch", im Besitze des Fürsten von Waldburg-
Wolfegg-Waldsee, ist so umfangreich und gründlich, daß man meinen
sollte, es bliebe über dies Thema nichts mehr zu sagen übrig, und da
sich seither noch eine Reihe anderer Gelehrter mit den vielen davon
ausstrahlenden künstlerischen, historischen, heraldischen und techni-
schen Fragen beschäftigt hatte, tat eher eine Einschränkung auf das
Notwendigste, als ein weiterer Ausbau not. Dieser Arbeit hat sich zu-
letzt Curt v. Faber du Faur unterzogen * und ich kann hier im allge-
meinen auf die in seiner Schrift p. 36—44 niedergelegten Resultate ver-
weisend
Er hat erfreulicherweise mit der Hyperkritik, die sich eine Zeitlang
der Zeichnungen des Wolfegger Hausbuches bemächtigt hatte und die
ihren Hauptvertreter in Hans Naumann fand, aufgeräumt und hält an
der Einheitlichkeit des Zeichnens fest, wenn er auch die große Ver-
schiedenheit der Qualität anerkennt. Danach kann nur der Kupferstecher
des Amsterdamer Kabinetts, der schon von Harzen als solcher erkannte
Zeichner des Hausbuches gewesen sein, und zwar auch der Künstler
jener teilweise minderten Blätter, welche aus Kompilationen von Stichen
des Meisters °(ß-°,db° bestehen. Faber du Faur meint allerdings, er
habe seine Tätigkeit an der Illustration des Hausbuches, die sich über
viele Jahre erstreckt haben müsse, als Schüler der Werkstatt des Mei-
sters °(B* von Konstanz kommend, mit Stichen und Reminiszenzen
1 Der Hausbuch-Meister, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der
Phiiosophischen Fakultät der Hessischen Ludwigs-Universität zu Giessen, vorgeiegt
1921.
2 Eine zweite Dissertation von Johannes Dürkop über das gleiche Thema, die ich
leider nicht mehr benutzen kann, wird noch im Laufe des Jahres 1931 erscheinen.
 
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