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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Antike Möbel, Antiquitäten aller Art, Gemälde alter und neuzeitlicher Meister, Orientteppiche aus rheinischem und süddeutschem Besitz: mit 10 Lichtdrucktafeln ; [18. bis 20. März] — Köln, Nr. 386.1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.8515#0009
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Antikes Mobiliar

1 Prächtiger Alt-Aachener Kleiderschrank in Eichenholz mit überaus reicher
Schnitzerei. — Ein Glanzstück barocker Möbelkunst aus der
Couven-Werkstatt. Geschlossen durch zwei große, bis zur Fußleiste
heruntergehende Türen, die vorderen Ecken schmal abgeschrägt. Das ganz aus
mannigfach variierenden Muschelmotiven bestehende flott gezeichnete und ge-
fühlsicher angeordnete Schnitzwerk ist an den oberen und unteren Tür
abschlüssen sowie am Gesims reich gehäuft und verteilt sich in kleineren
Einzelheiten auf die Türfüllungen und Seitenleisten. Die Linie des einen
flachen Bogen bildenden Profilgesimses bewegt sich in reizvoller, volutiger und
geeckter Führung. Das Möbel ruht auf fünf kurzen gedrungenen Volutenfüßen.
Drei messingverschalte Schlösser und originaler Eisenschnitt-Schlüssel. Aachen,
um 1770. H. 250, B. 200, T. 62 cm. Abbildung Tafel 1.

2 Großer westfälischer Barockkleiderschrank, mit Nußbaum auf Rüsterholz fur-
niert, die schönen figürlichen Intarsien mit Einzelheiten aus Elfenbein. Ballen-
füße, tiefer Sockel, zwei wuchtige Türen, hohes nach drei Seiten in vielen
Profden ausladendes Gesims. Die Schlag- und Seilenleisten sind von ge-
schnitzten Kapitälen bekrönt. Jede Tür trägt eine basteiartig berandete stark
vortretende Quaderfüllung. Jede mit dem Intarsienbild einer allegorischen
Frauenfigur aus farbig getöntem Holz mit Elfenbeingesicht. In der Mitte der
Schlag- und Seitenleisten aufgelegte Rokaillenkartuschen in Flachschnitzerei.
Nordwestfalen, Ende 17. Jahrhundert. H. 210, B. 185, T. 60 cm.

Abbildung Tafel 2.

3 Sehr reich geschnitzter westfälischer Rokoko-Glasschrank in Eichenholz. Die
vorderen Ecken breit abgeschrägt. Den niedrigen Unterbau schließen zwei ge-
füllte, den hohen Oberbau zwei verglaste Türen. Die beiden Türen des Unter-
baus, zwischen denen sich eine Schlagleiste in Form einer doppelten Hohlvolute
befindet, sind in starke, oben giebelig geschlossene Leistenwerksrahmen gelegt
und im Feld mit Rokaillen geschnitzt; gleicher Schmuck auf den abgeschrägten
Eckflächen. Die Eckflächen des Oberbaus, ebenso wie seine Gesimsstirn sind
ganz in durchbrochener Rokaillenschnitzerei ausgeführt und verglast; ebenso
ist das Sprossenwerk der Glastüren gestaltet. Die Linie des profilierten Gesims
ist in bewegter Schweifung und doppelter Brechung geführt. Nordwestfalen,
um 1770 H. 245, B. 154, T. 50 cm.

Stammt aus der Abtei Kappenberg. Abbildung Tafel 3.

4 Aachener Barock-Kleiderschrank in Eichenholz, mit zwei durchgehenden
Türen, Ballenfüßen, abgeschrägten vorderen Ecken und geschweiftem Gesims.
Prächtiges Rokaillenschnitzwerk in den Türfüllungen und auf den Eckflächen;
in der Mittelwölbung des Gesimses geschnitzte Muschelkartusche. Aachen, um
1760. H. 230. B. 170, T. 62 cm. Abbildung Tafel 3.

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