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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Die Majolikasammlung Adolf von Beckerath: Versteigerung: 4. Novbr. 1913, 5. November 1913 — Berlin, Nr. 1691.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.16180#0053
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166a. Desgleichen, stehende Figur der Maria E g y p t i a c a als A n a c Ii o r e t i n ,
farbig bemalt. Das schmerzvoll verzogene Gesicht aufwärts blickend, die Hände über der
Brust gefaltet. Das lange Kopfhaar fällt aufgelöst bis über die Hüften herab, von der
Brust aus bedecken lange Haare den Körper bis zu den Knien. Rückwärts an einen Baum-
stumpf gelehnt.

Art des Andrea d e 1 Vcrrncchio, um 1500. H. 65 cm. Abb. aut Tat. X.

167-68. ZWEI GROSSE TERRAKOTTAFIGUREN, halbe Lebensgröße, a) Der heilige
Augustinus, den Kopf halb rechts gewandt, bekleidet mit Mytra und einer Kutte, unter
der der faltige Rock sichtbar wird, in der linken Hand ein Buch haltend, mit der Rechten
darauf weisend, b) Die heilige Monika, den Kopf über die linke Schulter gewandt,
den Mund sprechend geöffnet, in der linken Hand ein offenes Buch, den Kopf bedeckt ein
Tuch, welches bis auf die Schultern herabfällt, der Körper wird von einem faltigen Gewand
umhüllt.

Giovanni Minello, Padua, um 1500. Vgl. Cornelius v. Fabriczy: Jahrbuch der preußischen
Kunstsammlungen, Bd. 28, pag. 53, 73 u. f. H. 115 cm. Auf Holzpostämerrt. Abb. auf Tat, 38,

169. TERRAKOTTAFIGUR DER MADONNA MIT KIND, farbig bemalt, stehende Figur, das Ge-
sicht über die linke Schulter gewandt, mit dem rechten Arm das auf einem Postament
stehende, fast nackte Christuskind haltend und mit der linken Hand nach seinem Ärmchen
fassend. Um das Haupt ein faltiges, weißes Kopftuch; das Untergewand rot, über Schul-
tern und Hüfte sowie über das Postament, auf dem das Christuskind steht, ein blauer Man-
tel malerisch drapiert.

Jacopo Sansovino, Florenz, 1486—1570. Gruppe von vornehmer, edler Gestaltung (wohl
Porträt) und von großem Liebreiz im Ausdruck. H. 88 cm. Abb. auf Taf. 36.

170. TERRAKOTTAFIGUR DER MADONNA (aus einer Verkündigungsgruppe), unbemalt,
stehend, in der linken Hand das geöffnete Gebetbuch, die Rechte lose herabhängend. Den
Körper bedeckt ein in engen Falten anliegendes Gewand, über die linke Schulter fällt lose
ein Mantel, der an den Hüften gerafft ist und durch das Anstützen des Buches gehalten wird.
Das in Zöpfen um das Haupt gelegte Haar wird von einem sich bauschenden, hinten herab-
fallenden Schleier teilweise bedeckt, das Haupt halb links gewandt, der Blick demutvoll
nach unten gerichtet, als ob sie soeben die Botschaft des Engels vernähme.

Reste alter Bemalung. Werk des Antonio Begarelli, 1479—1565, welches große Ähnlichkeit
verrät mit der Maria mit dem Kinde in der C Iiiesa tli S. Pietro in Mode na und der
Madonna mit dem Jesusknabe n und dem kleinen Johannes im M u s e o
C i v i c o , ebenfalls in Modena. H. 96 cm. Abb. auf Tat, 3s,

171. TERRAKOTTABÜSTE EINES MÖNCHES (H 1 g. Franz von Assisi?). Die beiden
Hände, von denen die linke ein Kruzifix hält, über der Brust gefaltet. Die Kutte wird an
der Hüfte durch einen Strick gehalten, der Kopf mit kurz geschorenem Haar, das hagere
Gesicht mit kurzem Schnurrbart halb seitwärts gewandt.

Florenz, um 1500. Ein Werk von tiefer Empfindung und lebenswahrem Ausdruck. H. 66 cm.

Abb. auf Taf. 3.1.

172. POLYCHROME STATUETTE DER STEHENDEN MARIA MIT DEM CHRISTUSKIND,

Hochrelief, Rücken unbearbeitet. Maria mit einem turbanähnlichen Kopftuch, unter dem
die Haare in Strähnen auf die Schulter herabfallen. Das lange Gewand faltig gerafft, ganz
vergoldet und an der Bordüre mit Blumen und Versalien geziert, die Rückseite blau, das
Untergewand, von dem ein kurzes Stück am Fuß zu sehen ist, rot. Das Christuskind, mit
langem, bis zu den Füßen reichendem Gewand, hält in den beiden Händen einen Rosen-
kranz. Die Gesichter mit Originalbemalung.

Französisch, um 1500. Nußholz. H. 44 cm. Dazu gehörig ein späteres, gepreßtes Lederetui.

Abb. auf Tai. M,
 
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