Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Antiquitäten der aufgelösten Firma J. Klausner & Sohn: Silbersammlung des verstorbenen Herrn Jacob Klausner ... ; Renaissance-Medaillen und -plaketten aus der Sammlung Vieweg - Braunschweig ... ; Antiquitäten aus verschiedenem Besitz ; Versteigerung: Dienstag und Mittwoch, den 12. u. 13. Oktober 1926 — Berlin, Nr. 1962.1926

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19449#0030
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
B) RENAISSANCE.MEDAILLEN UND .PLAKETTEN

aus der Sammlung Vieweg.Braunschweig

(Nr. 447—486)

Die vorliegende Plakettensammlung, eine Sammlung verhältnismäßig bescheidenen Umfanges, trägt die
Zeit, in der sie zusammengebracht wurde, deutlich zur Schau: sie entstand, als ein wählerischer Sammler auf
diesem Gebiete seine Wünsche nach Qualität noch besser zu befriedigen vermochte als heute. Fast ausnahmslos
jedes Stück stellt eine besonders gute Ausformung dar, die mit den Exemplaren unserer großen Museen konkurrieren
kann. Vertreten ist die Zeit von der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. bis ins 17. Jahrh. hinein. Es befinden sich
nicht weniger als fünf Pazifikalien in der kleinen Kollektion (Nr. 452 - 53, 455 und 473), darunter vier von Moderno,
der mit insgesamt einem Dutzend Arbeiten vertreten ist (unter ihnen ein Frühwerk wie der hl. Sebastian, Nr. 449).
Zwei Schwertknaufverzierungen vom Meister IO. F. F. findet man (Nr. 467 und 469); insgesamt begegnet hier ein
halbes Dutzend Arbeiten dieses reizvollen Künstlers, unter ihnen die Marcus Curtius-Plakette (Nr. 469), die als
Vorbild für Cranachs Holzschnitt bekannt ist. Fra Antonio da Brescia ist mit zwei, Gio. Bernardi mit einem
Stück vertreten. — Zu den Plaketten gesellt sich ein halbes Dutzend ebenfalls nach Künstlerpersönlichkeiten und
Qualität der Exemplare ausgewählter Renaissance-Medaillen (Nr. 475—80): von dem genialen Antonio Pisano
eine und von Mattco de’Pasti drei, die beiden restlichen verteilen sich auf Lysippus und Francesco Francia. Auch
die Medaillen müssen den Exemplaren in unseren großen, öffentlichen Sammlungen als durchaus ebenbürtig be-
zeichnet werden. Dr. RUD. VE RR ES

ART DONATELLOS

Zweite Hälfte 15. Jahrh.

447. Spielende Putten. Fünf Putten; der mittlere stürmt mit vorgehaltener Maske eines

bärtigen Mannes nach links, indes rechts zwei, eine Kanne tragend bzw. die Flöte
blasend, ihm folgen. Links ist ein Putto vor Schreck rücklings zu Boden gefallen und
wird am Kopf von einem Gefährten gehalten. Querrechteckig, mit flacher, ziemlich
breiter Randprofilierung. Bronze. Halbrelief. 4,8X8,5 cm. Rückseitig einmal auf eine
Unterlage aufgelötet gewesen. Molinier, Les plaquettes Nr. 79. Bange, Die italienischen
Bronzen Nr. 299. Abbildung Tafel 6

GIO. FRANCESCO ENZOLA

aus Parma. Tätig 1456—1478 (evtl, noch 1513 am Leben)

448. Der hl. Hieronymus. Rechts kniet der Heilige vor einem vor Bäumen stehenden

Kruzifix. Er ist mit einem Schurz bekleidet und hält in der Rechten den Stein. Links
steht vor einem Abhang, den ein Reiterzug heruntersteigt, eine Hütte, hinter der
Hieronymus sichtbar wird, wie er dem Löwen den Dorn aus der Tatze ziehen will.
In der Mitte eine Stadt, an deren Mauer zu beiden Seiten eines Tores die erhabenen
Inschriften ROMA und S P Q R zu lesen sind. — Querrechteckig, erhöhter Rand mit
Rippenmuster. Bronze. Halbrelief. 5,4X8,2 cm. Oben in der Mitte gelocht. Molinier
Nr. 98 (sign. Ex. im Louvre). Bange Nr. 595. Abbildung Tafel 6
 
Annotationen