ie plastischen und kunstgewerblichen Gegenstände der
Sammlung Vieweg sind in der Hauptsache mährend der
siebziger und achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
hereingekommen. Das große Robbiarelief mit dem Erz-
engel Midiael wurde 1875 in Bologna erworben, vierhundert Jahre nach-
dem es über dem Hauptportal der Kirche San Muhde Arcangelo
in Faenza angebracht worden war. Weiterhin wurden widrtige
Ankäufe bei den Versteigerungen der Sammlungen des Freiherrn
v. Minutoli in Liegnitz, von Parpart aus Sdiloß Hünegg (1884).
Lorenz Gedon in München, Castellani in Rom, Eugen Felix aus
Leipzig (1886) getätigt. Daß die italienische Renaissance in der
Sammlung Vieweg durch Skulpturen und Majoliken so stark ver-
treten ist, hängt weniger mit einer speziellen Neigung der da-
maligen Sammler gener aiion zusammen, als vielmehr mit der auf
persönlidien Beziehungen beruhenden intensiven Mitarbeit Wilhelm
Bodes. Seine amtlidie Stellung als Direktor der Skulpturenabteilung
lenkte in jenen Jahren Bodes Spürsinn und Forschung auf die noch
greifbaren Denkmäler der italienischen Plastik, während die Uni-
versalität seiner Kunstinteressen ihn veranlaßte, befreundete Sammler
auch auf günstige Angebote aus anderen Gebieten hinzuweisen. Von
seiner Hilfe zeugen neben den Briefen Bodes an Heinrich Vieweg am
meisten die Quattrocentoskulpturen dieser Sammlung. Der Lünette
mit dem heil. Michael (Tafel 48), dessen Lockenhaupt dem farbig
glasierten Jünglingskopf Lucas della Robbia im Kaiser-Friedricli-
Sammlung Vieweg sind in der Hauptsache mährend der
siebziger und achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
hereingekommen. Das große Robbiarelief mit dem Erz-
engel Midiael wurde 1875 in Bologna erworben, vierhundert Jahre nach-
dem es über dem Hauptportal der Kirche San Muhde Arcangelo
in Faenza angebracht worden war. Weiterhin wurden widrtige
Ankäufe bei den Versteigerungen der Sammlungen des Freiherrn
v. Minutoli in Liegnitz, von Parpart aus Sdiloß Hünegg (1884).
Lorenz Gedon in München, Castellani in Rom, Eugen Felix aus
Leipzig (1886) getätigt. Daß die italienische Renaissance in der
Sammlung Vieweg durch Skulpturen und Majoliken so stark ver-
treten ist, hängt weniger mit einer speziellen Neigung der da-
maligen Sammler gener aiion zusammen, als vielmehr mit der auf
persönlidien Beziehungen beruhenden intensiven Mitarbeit Wilhelm
Bodes. Seine amtlidie Stellung als Direktor der Skulpturenabteilung
lenkte in jenen Jahren Bodes Spürsinn und Forschung auf die noch
greifbaren Denkmäler der italienischen Plastik, während die Uni-
versalität seiner Kunstinteressen ihn veranlaßte, befreundete Sammler
auch auf günstige Angebote aus anderen Gebieten hinzuweisen. Von
seiner Hilfe zeugen neben den Briefen Bodes an Heinrich Vieweg am
meisten die Quattrocentoskulpturen dieser Sammlung. Der Lünette
mit dem heil. Michael (Tafel 48), dessen Lockenhaupt dem farbig
glasierten Jünglingskopf Lucas della Robbia im Kaiser-Friedricli-