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Licht, Hugo [Hrsg.]
Die Architectur Berlins: Sammlung hervorragender Bauten der letzten 10 Jahre — Berlin, [1877]

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https://doi.org/10.11588/diglit.19013#0015
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BLATT 2.

WOHNHAUS DES PROF DR. A. LUCAE,

Liitzowstrasse 9,
erbaut vom Coli. Reg. Rath Professor Dr. R. Lijcae.

Obwohl in den Formen des strengen Schinkelschen Classicisimus gehalten macht das Gebäude, durch
seine an drei Seiten freie Lage begünstigt, dennoch den Eindruck grosser Lebendigkeit und Frei-
heit. Es vereinigt in glücklicher Weise den freundlichen Charakter eines Landhauses mit der Würde
eines städtischen Wohnhauses. In seiner Plandisposition zeigt es drei, theils auf Oberlicht, theils auf
secundäres Seitenlicht angewiesene Treppen, eine Anlage, die aus dem Umstände resultirt, dass der
Besitzer das Erdgeschoss und die erste Etage bewohnt, die in direkte Verbindung gebracht werden
mussten, während das zweite Stockwerk als Miethswohnung projectirt ist. Material: Putzbau mit Sgraf-
fitodecoration.

BLATT 3. 4. 32.

VILLA DES BAUMEISTERS HENNICKE,

Rauclislrassc 19,

erbaut von den Baumeistern v. d. Hude und IIennicke in den Jahren 1872—73.

Der jüngeren Richtung der Berliner Architektur angehörig machen diese Baumeister von den echten
Materialien und den Decorationsmitteln der italienischen Renaissance reichen Gebrauch. So schmückt die
Füllungen der Pilaster, welche den Erker der Vorderfront und die darüber befindliche rundbogige Licht-
öffnung, die auf den Balkon führt, an den Seiten umrahmen, farbiges Glasmosaik auf Goldgrund aus den
Werkstätten Salviatis. Das aufstrebende Ornament ist nach Motiven aus den Loggien Rafaels gebildet.
Die Fagade ist sauber mit dunkelrothen Backsteinen verblendet, während die Architekturtlieile aus grauem
sächsischen Sandstein hergestellt sind. Beide Etagen werden vom Besitzer allein bewohnt und sind
daher wiederholt in direkte Verbindung gebracht.

Durch ein Versehen des Lithographen im Grundrisse des Erdgeschosses (Blatt I) sind die äusseren
Mauern der Räume h und i durchschraffirt worden, so dass dieselben fensterlos erscheinen. Das Versehen
corrigirt sich durch einen Blick auf die Garlenansicht (Blatt 32).
 
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