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Rosenberg, A; Licht, Hugo [Editor]
Architektur Deutschlands: Übersicht der hervorragendsten Bauausführungen der Neuzeit (2. Band) — Berlin: Verlag von Ernst Wasmuth, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.51421#0017
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Im Innern haben besonders die Durchfahrten und die Decke des Haupttreppenhauses eine
reichere Ausschmückung nach ähnlichen Motiven in Stuck mit heller Tönung erhalten, dann im
Erdgeschoss, welches die Casino-Gesellschaft inne hat, die Decken sämmtlicher Säle, gleich-
falls in heller Tönung in allen Versammlungs-, Spiel- und Erfrischungsräumen, dagegen in
tieffarbiger Bemalung in den Lesesälen und der Bibliothek. In den ersteren Räumen sind die
Wände in lichtgelbem Stucco lustro über Holzpaneelen ausgeführt, in letzteren mit Ledertapete
bekleidet. — Das erste und zweite Stockwerk enthalten Wohnungen. In den Haupträumen
sind die Decken farbig bemalt bei reicher Stuckirung der Vouten. — Baukosten 720 000 Mk.

BLATT 159.
PORTAL DES PALAIS BORSIG IN BERLIN,
nach dem Entwurf von R. Lucae (f) vollendet vom Baumeister Fritz Wolff in Berlin 1875—1878.
Die Fa^aden dieses im Stile der römischen Palastarchitektur gehaltenen Wohnhauses,
welches an der Ecke der Wilhelm- und Vossstrasse liegt, bestehen aus Nesselberger Sandstein.
Zwischen den Fenstern des oberen Stockwerkes stehen in Nischen acht überlebensgrosse
Statuen berühmter Erfinder und Techniker, welche nach den Modellen der Bildhauer Reinhold
Begas, Encke und Hundrieser in Elzer Sandstein ausgeführt sind. Die Zwickelfiguren des
Portalbaus rühren von Hundrieser, der Fries des Hauptgesimses und die Füllungen der Fenster-
brüstungen von Otto Lessing her. — Das an der Vossstrasse belegene Portal enthält im Erd-
geschoss eine sehr geräumige Einfahrt, aus welcher man in das Entree gelangt. Dieses führt
in das Haupttreppenhaus, welches nicht mehr im Portalbau, sondern in dem anstossenden, auf
unserem Blatte nicht mehr sichtbaren Hauptkörper des Gebäudes liegt. Über der Einfahrt
befindet sich im oberen Stockwerke des Portalbaus ein Wintergarten. Wegen des Todes des
Besitzers ist der Bau im Innern unvollendet geblieben. S. die Ansicht der Fapade, die Grund-
risse und weiteren Text in „Architektur Deutschlands”. Erster Band Blatt 76. 77. 78. — Bau-
kosten rot. 1 000 000 Mk.
BLATT 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166.
PALAIS REICHENHEIM IN BERLIN,
erbaut von Kayser und von Groszheim in Berlin 1879—1881.
Für die Facaden dieses in der Rauchstrasse No. 21 gelegenen Wohnhauses ist die
deutsche Renaissance maassgebend gewesen. Für die Plinthe ist Vogelskauler Trachyt, für den
Sockel Berner Molasse, für die Architekturtheile der Fronten französischer Kalkstein verwendet
worden. Die Flächen sind mit rothen Verblendsteinen aus der Fabrik von Hersel in Ullers-
dorf verblendet. Die Ornamente und Sculpturen der Facaden sind nach Modellen des Bild-
hauers O. Lessing gefertigt worden. Im Haupteingang (Grundriss 2) sind Treppe und Wand-
bekleidung bis zur Höhe des Erdgeschosses in Jura- resp. belgischem Marmor, die Wände in
Stuccolustro ausgeführt. — Der Mittelraum des Hauses, die Diele (Grundriss 3), welche durch
ein in Deckenhöhe des zweiten Stockes angebrachtes, mit Cathedralglas verglastes Oberlicht
beleuchtet wird, hat Paneele und Wandtheilung aus kiehnenem Holz. Sämmtliche Thüren der
Wohnräume im Erdgeschoss sind in Nussbaum- oder Eichenholz ausgeführt. Das Herrenzimmer
 
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