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Beute. Man denke sich alle Schaße Asiens, di«
von jenen wollüstigen und unklugen Barbaren, in
Pavillons von Gold, Seide und Pmpur, die
sich bis an den Himmel erheben, bey allen ihren
Kriegen umhergeführet werden; so hat man das
Gemälde eines solchen Lagers, in einiger Entfer-
nung betrachtet, und so haben mir es einige Offi-
ziers von unserer Armee, die noch unter Eugen
gegen sie diente, geschildert. Jene Pracht, aber
auch jene Tapferkeit bey ihnen hat sich vermindert,
wie ich im letztem Kriege selbst sah. *) Das er-
oberte
*) Dieses gehet jene gestrengen Herren an, welche
dafür halten, ln einem Lager müsse weder Luxus,
noch selbst Bequemlichkeit oder Zeitvertreib statt
finden, wenn man sich gut zu schlagen gedachte.
Im Feldzuge des Jahrs >757 war man noch so
aufgeweckt und glanzend wie ehemals. Das
Hauptquartier des Herzogs von Lothringen,
unter dem ich diente, und des ofr von mir an-
geführten Herzogs Carl, bestand aus einer
Straße von lauter Ergötzunqszeltern, so schön
als immer in Wien. Ueberall trefliche Musik und
Tanz, bodenloses Spiel und herrliche Speisen.
Zehn Generals und eben so viel Volontairs an
offener Tafel, Balle und noch etwas. — Dem-
ohngeachtct schlug man sich alle Tage brav her-
um, und äusser vier großen Schlachten gab es
in diesem Feldzuge noch ein nicht unbedeutendes
Treffen, worinyen der Feind tüchtig geschlagen
wurde. Das schlechte und armselige Ansehen der
im Jahr 1788 von den Russen, und darauf 1789
von uns gefangenen Türken, läßt mich glauben,
daß
Beute. Man denke sich alle Schaße Asiens, di«
von jenen wollüstigen und unklugen Barbaren, in
Pavillons von Gold, Seide und Pmpur, die
sich bis an den Himmel erheben, bey allen ihren
Kriegen umhergeführet werden; so hat man das
Gemälde eines solchen Lagers, in einiger Entfer-
nung betrachtet, und so haben mir es einige Offi-
ziers von unserer Armee, die noch unter Eugen
gegen sie diente, geschildert. Jene Pracht, aber
auch jene Tapferkeit bey ihnen hat sich vermindert,
wie ich im letztem Kriege selbst sah. *) Das er-
oberte
*) Dieses gehet jene gestrengen Herren an, welche
dafür halten, ln einem Lager müsse weder Luxus,
noch selbst Bequemlichkeit oder Zeitvertreib statt
finden, wenn man sich gut zu schlagen gedachte.
Im Feldzuge des Jahrs >757 war man noch so
aufgeweckt und glanzend wie ehemals. Das
Hauptquartier des Herzogs von Lothringen,
unter dem ich diente, und des ofr von mir an-
geführten Herzogs Carl, bestand aus einer
Straße von lauter Ergötzunqszeltern, so schön
als immer in Wien. Ueberall trefliche Musik und
Tanz, bodenloses Spiel und herrliche Speisen.
Zehn Generals und eben so viel Volontairs an
offener Tafel, Balle und noch etwas. — Dem-
ohngeachtct schlug man sich alle Tage brav her-
um, und äusser vier großen Schlachten gab es
in diesem Feldzuge noch ein nicht unbedeutendes
Treffen, worinyen der Feind tüchtig geschlagen
wurde. Das schlechte und armselige Ansehen der
im Jahr 1788 von den Russen, und darauf 1789
von uns gefangenen Türken, läßt mich glauben,
daß