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Lippmann, Friedrich [Hrsg.]; Cranach, Lucas [Ill.]
Lucas Cranach: Sammlung von Nachbildungen seiner vorzüglichsten Holzschnitte und seiner Stiche — Berlin, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.21950#0031
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ri

VerMchnLs der Tafeln.

Die auf den Tafeln 1 bis 54 gegebene Auswahl von Hohfchnttten
Lranachs umfaßt alle größeren künstlerifch hervorragenden Lin^elblätter,
dte als echte Arbeiten des Metsters anMfehcn stnd, ferner vier Blatt aus
der Folge »Lhrtstus und dte Apostel« und ebensoviele aus den »Mart'prten
der Apostel«. Diese Zolgen vollständig auftunehmen, fchien Mr Lharakte-
ristik von Lranachs R.unst nicht notwendig. Aus der Hohschnittpasston ist
eine Probe im Text gegeben.

Die Nachbildungen haben durchweg die Größe der Griginale.

Bei der Seltenheit tadellofer alter Abdrüeke Lranachscher Blätter
mußte umfassendes Material herange^ogen werden, um die vorliegende
publikation M stande M bringen. Die Möglichkeit, die besten vorhandenen
Abdrücke unferen Neproduktionen M Grunde M legen, verdanken wir
dem Lntgegenkommen der Borsteher und Besiher öffentlicher und privater
Aunstfammlungen. Benuht wurden Griginale aus dem A. Nupferstich-
kabtnet in Berlin, dem R.. Rupferstichkabinet in Dresden, der Sammlung
weiland S. M. Rönig Friedrich Augusts I. ebenda, dem Her^oglichen
Museum in Gotha, der Runsthalle tn Hamburg, dem Britischen Museum
in London, der Sammlung des Herrn william Mitchell ebenda, der
Nattonalbtbliothek in Paris, der R. R. Hofbibliothek und der Albertina in
wien. Außerdem für die Textillustrationen die Sammlung des Herrn
A. von Beckerath in Berlin, die Her)ogltche Behördenbibliothek in Gotha
und die Lammlung des Restner - Museums in Hannover.

Lin allen Anforderungen genügendes kritifches Ver^eichnis der Merke
Lranachs ist )ur Ieit nicht vorhanden. Adam Bartsch hat im VII. Band
feines ?sili1re-Qravenr (Mien, 1808) Merst einen Ratalog der Stiche
und Hohfchnitte Lranachs Msammengestellt. Die Monographie von Ioseph
Heller: Lucas Lranachs Leben und Merke, Nürnberg 1854, 8° jst durch
die Menge fleißig Mfammengetragener Nottzen, dte ste enthält, sehr brauch-
bar. Lhristian Schuchardt hat eine mit urkundlichem Material belegte
Lebensbeschreibung Lranachs, ein beschretbendes Ver^eichnis feiner Ge-
mälde, Hand?eichnungen, Rupferstiche und Hohschnitte in dem Buche:
Lucas Lranach des Älteren Leben und Merke (2 Bände 8°, Leip)ig 1851,
da?u ein Lrgäiyungsband Leipstg 1871) gegeben. Jn dem biographischen

Teil mögen nur etntge geringer wiegende Angenauigkeiten untergelaufen
sein, das ver^eichnis der Merke wird eine genauere kritische Anter-
fuchung jedoch in Mhlreichen punkten )u berichtigen haben. Immerhin
tst das Buch Schuchardts außerordentlich wertvoll und Mr Ieit fast die
ein-ige vorhandene Guelle für die genauere Renntnts der Lebensumstände
Lranachs. Sie liegt auch unferer kur^en Äbersicht der Btographie Lra-
nachs M Grunde. Linige Hohschnttte, die Schuchardt Lranach Mfchreibt,
wie B. die Belagerung von Molfenbüttel (Band II, S. 285), rühren
stcher nicht von ihm her, über andere, wte das Planetarium (ebenda
S. 286), war ein Arteil nicht M gewinnen, da Schuchardt den Aufbe-
wahrungsort des Blattes nicht angiebt und in den uns bekannten und M-
gänglichen Sammlungen ein Lxemplar nicht vorhanden war.

Die LrgänMNgen M Bartschs ?ein1re-Qraverir, die I. D. Passa-
vant tm IV. Band feines peialrs- Qravenr beibrtngt, stnd wenig be-
langreich.

Die auf S. 12 und 15 abgebtldeten Ieichnungen stnd Merst erwähnt
von A). v. Seidlih: Ieichnungen alter Deutfcher Meister in Dessau Iahr-
buch d. R. pr. Runstsammlungen II S. Z. Äber den S. 1O erwähnten Gold-
druck von Hans Burgkmair vergl. Ld. Lhmelar): Iost de Negkers Hell-
dunkelblätter rc. Iahrbuch d. Runsth. Sammlungen d. Allerh. Raiserhauses
Band XV, wien, 1894.

wir geben tm nachfolgenden Ver)etchnis die Hinweife auf die Rata-
loge von Bartsch und Lchuchardt (S. u. 8cb.).

Nnsere Tafeln stnd nach der LntstehungsMit der «Originale angeordnet,
foweit diese durch die Datierung gegeben oder aus dem künstlerifchen Lha-
rakter der Blätter ungefähr M vermuthen ist.

wahrfcheinlich die meisten Hohschnitte Lranachs waren bet ihrem
urfprünglichen Lrscheinen von etnem Text begleitet, der in Persen oder tn
Profa abgefaßt auf den Anterrand der Blätter gedruckt war. In den
auf uns gekommenen Lxemplaren fehlen gewöhnlich dtefe Beifchriften, nur
in einigen Fällen haben wir ste mit reprodusteren können.

Die acht bekannten eigenhändtgen Rupferstiche Lranachs stnd hier
ebenfalls tn «Originalgröße reprodustert.

Hol^schnitte.

1. vie Verebrun^ 6es Der^en8 )lesu. L. 76. Scb. 95.

Gbcn Lhristus am Rreu- in einem her-förmtgen Amriß,
unten knieend Maria, der Lvangelist Iohannes und die Heiligen
Sebastian und Rochus. In der Mitte unten das Monogramm
Lranachs mit der Iahres)ahl 1505.

2. Oie VersucluiliA 6e8 k. ^.ntoniuZ. L. 56. Scb. 70.

Ltnks unten das Monogramm und 1506.

A. ver Dr^en^el Vlicliuel eine Leele ivie^enä. K.75. 3csi.82.

Links unten das Monogramm und 1506.

4. Oie Vlnrter äes 1i. Drn8rnu8. L. 59. Scb. 7z.

Rechts gegen unten das Monogramm, rechts am Anter-
rand 1506.

A. Oer k. Oeor^ stelrenä. L. 67. Scli. 76.

Rechts gegen unten auf etnem Stein das Monogramm
und 1506.

6. Der Ii. OIiriZtopIi. 8.58. Scb. 72.

Zarbenhol^schnitt von )wei platten. Links oben an dem Ast
etnes Baumes ein Täfelchen hängend, darauf L. Q. mit dem
Drachen und 1506.

7. Die Ii. Nnrin von ^.e^pten von Dn^eln ^urn Dirnrnel
^eboben. L. 72. Lcll. 88.

Rechts unten auf einem Stetn das Monogramm und die
IahresMhl 1506.

8. VenuZ unä ^.rnor. 8. IIZ. Scli. 117.

L)ben rechts an einem Baumast etn Täfelchen mit L. Q.,
dem Drachen und 1506. Lrster Iustand -er platte mit der steilen
Schulter, vergl. S. 8.

9. Venus unä ^.rnor. 8. nz. Scb. 117. 8233. nz.

Farbenhohschnttt von )wei Platten. Die fchwarM Platte
tdenttfch mit Nr. 8.

10. Dns erste Durnier. 8.124. 8011.129.

Im Htntergrund rechts über etner Hausthüre L. Q. und 1506.

11. Din 3ücIi8iZcIier ?rin^ 2U ?teräe. 8.116. Scli. 12z.

Rechts unten I-. 6., rechts gegen dte Mitte 1506.

12. Derr unä Dnrne ^ur reitenä. 8.117. 3^.127.

Rechts unten L. Q., darunter 1506. Nach der Sitte der Ieit
stht die Dame auf dem pferde htnter dem Sattel des Herrn.
 
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