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Kunstgeschichte — Sachgebiete

Architektur und Garten bis 1900 498 — 33

490
Entwurfsgrundlagen im Werk Friedrich Weinbrenners.
Sinos, S.
Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg-
8 (1971) S. 195-216, 24 Abb. [De]
Weinbrenners Baukörper- und Fassadenentwürfe sowie seine
Grundrissgestaltung werden aus der Tradition des Palladianismus,
besonders des englichen, und der sogenannten revolutionären
Architektur erklärt. Eine wichtige Vermittlerstelle nimmt die Berliner
Architektur ein. Besonders 3 von Palladios Entwurfsprinzipien werden
von ihm aufgegriffen und abgewandelt. 1. Die Übereinandersetzung von
2 verschieden grossen Tempelfronten und die Form der antiken
Tempelfront als Eingangsrisalit. 2. Der Zentralbau aus mehreren um
ein Rund gruppierten Baukörpern. 3. Die symmetrische und
eurhythmische Anordnung von mehreren selbständigen Baukörpern zu
einem gesamten Gebilde. Red.
491
Die sogenannte Kirche des Hagios Elias zu Athen.
Sinos, St.
Byzantinische Zeitschrift- 64 (1971) H. 2, S. 351-361 [De]
Die Kirche“Hagios Elias am Getreidemarkt“in Athen wurde 1849
abgerissen und war bisher nur aus 2 Stichen (T. du Moncel, A. Lenoir)
bekannt. Im Zeichenarchiv des Instituts für Baugeschichte der
Universität Karlsruhe befinden sich 12 alte Zeichnungen,'davon drei
von Hagios Elias. Sie sind wohl zwischen 1842 und 1849 entstanden.
Aus ihnen lässt sich rekonstruieren, dass es sich um eine
eingeschriebene Kreuzkuppelkirche des Zweistützentyps handelte; viele
Details des Baus können ebenfalls ermittelt werden. Der Bau wird
gegen die Mitte des 11. Jahrhunderts zu datieren sein, aus den Fresken
und dem Glockenturm ergibt sich eine Restaurierung im 15.
Jahrhundert. Red.
492
Regensburger Patrizier-“Burgen“und ihr Wehrcharakter.
Strobel, R.
Burgen und Schlösser. Zeitschrift für Burgenkunde und
Denkmalpflege, für Schutz- und Wehrbauten, für Herrensitze und
Burgen, für historische Profanbauten- 12 (1971) S. 3-6, 8 Abb. [De]
Baubeschreibung der Regensburger Geschlechtertürme und der
anschliessenden Wohnhöfe, wie sie sich als Typ um die Mitte des 13.
Jahrhunderts ausgebildet hatten. Die meisten Türme verkörperten
Prestigedenken und Machtansprüche und seien nicht zum Wohnen oder
zur Selbstverteidigung eingerichtet gewesen. Nur bei wenigen Türmen
mit Schiesscharten könne ein Anspruch der Kommune für
Verteidigungszwecke bestanden haben. Kapellen im Turm haben zum
Ansehen der Familien beigetragen. Red.
493
Die Stiftskirche von St. Florian.
Sturm, J.
Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. Sankt Florian.
Festschrift 900 Jahre- 10 (1971) S. 277-345, 38 Abb. [De]
Baugeschichte und Baubeschreibung der Stiftskirche sowie stilistische
Ableitung. Der Plan zu dem Projekt von 1680 mit oktogonaler
Tambour-Kuppel über der Vierung wird versuchsweise P. Francesco
(fl680) zugeschrieben. Unter den Einzelblättern des neuen
Klosterprojektes um 1695 wird die Signatur des Linzer Blattes G. B. C:
F aufgelöst als Giovanni Battista Carlone oder Giovanni Battista
Columba. Die Skizze sei in engem Kontakt zu dem Bauherrn und C. A.
Carlone, dem Architekten des Klosters, entstanden. Grundriss, Vorhalle,
Westempore und Raum werden mit anderen Kirchen-Typen von
Carlone verglichen. Das Wandsystem wird abgeleitet von Kirchen des
Baumeisters C. L. in Böhmen. Für das Platzl-Gewölbe werden die
Wölbungen des Passauer Domes und der Abtei Waldsassen
herangezogen. In einem Exkurs wird das Verhältnis von St. Florian zu
Bauten der Dientzenhofer aufgezeigt. Die stilistischen Voraussetzungen
für St. Florian werden in Italien gesehen: Barockkirchen in Rom,
Bologna, Genua und Mailand sowie Raumkonzeptionen von Palladio.
Red.

494
[Der Umbau von Sant Adriano am Forum Romanum von 1653: Neue
Dokumentation über Martino Longhi den Jüngeren.]
The 1653 Restoration of S. Adriano al Foro Romano: New
documentation on Martino Longhi the younger.
Varriano, J.
Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte- 13 (1971) S. 287-295, 9 Abb.
[En]
Auf Grund eines neuaufgefundenen Arbeitsvertrages von 1653 und
eines Dokumentes vo n 1656 wird der Anteil des Architekten M. Longhi
d. J. am Umbau der Kirche S. Adriano am Forum Romanum (die alte
Kurie) bestimmt. Longhi behielt den mittelalterlichen Grundriss und die
Erhöhung des 16. Jahrhunderts bei. Indem er in der Hauptachse eine
Tonnenwölbung und eine flache, ovale Kuppel einfügte, hob er die Zone
vor dem Hauptaltar hervor. Dies, sowie die Hinzufügung und die
Dekoration von mehreren Kapellen verlieh dem Innenraum der Kirche
ein hochbarockes Aussehen. Red.
495
Unbekannte Entwürfe Franz Anton Pilgrams.
Voit, P.
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte- 24(1971) S. 123-131, 18 Abb.
[De]
Es wird versucht, die Bedeutung Pilgrams auf Grund seiner Entwürfe,
die zum grossen Teil nicht oder verändert ausgeführt worden sind, für
die mitteleuropäische Rokokoarchitektur neu zu bestimmen. Red.
496
Premier art roman.
Wagner-Rieger, R.
Aachener Kunstblätter- 41 (1971) S. 27-36 [De]
Die Architektur des frühen Mittelalters mit Kirchenagglomeration
und kleinteiliger Zellenbauweise wurde in karolingischer Renaissance
monumentalisiert: grosse Dimension, straffe Organisation der Bauten.
Nachfolgestile bilden jeweils verschiedene Elemente weiter: Im
Ottonischen werden Ansätze einer kubischen Ordnung zum gebundenen
System entwickelt; Stützenwechsel und Doppelchörigkeit bei einfachem
Sanktuarium entsprechen Überordnung und Zentralisierungstendenz. Im
westfränkischen Gebiet folgen Westbau-Langhaus-Chorkirche einer
orientierten Achse. Im südlichen Europa führt der premier art roman
die frühmittelalterliche Kunst ohne tiefe Caesur in die Frühromanik:
locker gefügte Trakte, divisiver Raumcharakter, antibasilikale
Raumformen dominieren. Grosse Räume, Zylindersäulen,
Tonnengewölbe, kaum plastisch gegliederte Wände. Der Premier art
roman ist als Traditionsträger wichtig für die Ausbildung einer
spezifischen Klosterbaukunst der Reformorden; ferner für einen
Kathedralentypus, bei dem vier dreischiffige Trakte kreuzförmig von
einem Kuppelraum ausstrahlen: Entwicklungslinie in Italien von Pisa bis
Mailand, in Frankreich sogenannte Pilgerkirchen. Verf.
497
Fundplätze - Bauplätze, Aufsätze zu Archäologie, Architektur und
Städtebau, (v. P. Hofer) (Rezension)
Wehdorn, M. (R)
Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege- 25 (1971) S.
107 [De]
498
Die Domgrabung XVIII. Der Ostteil des römischen Atriums und der
fränkischen Kirche unter dem Hochchor.
Weyres, W.
Kölner Domblatt- 33/34 (1971) S. 79-108, 79 Abb. [De]
Die 1971 abgeschlossenen Grabungen unter dem Hochchor des
Kölner Domes ergaben, dass im 4. Jahrhundert im Osten der römischen
Bischofskirche ein ausgedehntes Atrium angelegt worden ist, das mit
einem Wohnhaus abgeschlossen war. Nach der Mitte des 8.
Jahrhunderts wurde an Stelle des Atriums eine Kirche -entweder eine
selbständige oder eine Erweiterung der römischen - gebaut, in deren
Mitte ein grosses Bema lag. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts wurde
dieses durch eine Schola cantorum ersetzt. Wahrscheinlich zur gleichen
Zeit wurde im Westen eine Apsis und ein dem St. Gallener Plan
entsprechendes ringförmiges Atrium angefügt. Verf.
 
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