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Seine Quittung über die von der Heidelberger Stadtkasse bezogene
„Ergötzlichkeit" ist erhalten:
„Daß mir Endts Benanten von Chur Pfaltz Regierungsrathen
und Statt Directoren zu Heydelberg Herrn Schwann fünf und
sicbenzig Gulden für die von Ihrs Churfürstlichen Durchlaucht mir
zu zahlen gnädigst befohlene Tags- unv reiß Diaeten bey aufbauung
dasiegen Statt Thors richtig gereicht worden; Ein solches hierüber
quittierend bescheinige. Mannheim d. 18sW Octobris 1751.
N. Pigage.
Diesen Posten verzeichnet auch die Stadtrechnung vom Jahre
1751 unter der Rubrik „Auf Befehl" — dem Churfürstl. Bau Inten-
danten Hr. v. Bigage, wegen verferltigten Ersteren riß zu dem
neuen Mannheimer Thor Lt. Befehl 75 ft." nach Einziehung der
Riffe. Der Architekt hatte zuerst 118 fl?) von der Stadt gefordert,
diese Summe war aber durch den Kurfürsten selbst ermäßigt worden. —
Nach diesen ersten einleitenden Schritten hat sich Pigage selbst nicht
mehr um den Bau bekümmert. — Die ganze Bauleitung, Ausführung
und Ausgestaltung wurde in die Hände eines seiner Untergebenen,
des Mannheimer Hofbaumeisters F. Rabaliatti gelegt.
Francesco Rabaliatti war ein Schüler Alessandro
Galli Bibiena's und hatte sich aus dem Handwerkerstande allmäh-
lich emporgearbeitet; deutlich zeigt dies ein früherer Riß seiner Hand^)
zum Altar der Kapuzinerkirche in Mannheim (bez. „Nr. 2 Rabaliatti")
der uns seine damals noch unbeholfene handwerkliche Kunst und
1) Dies geht aus einem vom Kurfürsten Karl Theodor und dem Frei-
herrn von Wachteudonck unterzeichneten Reskript hervor in dem es heißt:
„Churpfaelz-Hoff Cammer hat dem Bau Intendanten Bigage wegen
zu Schwetzingen in Herrsche Verrichtung zugebrachten 78 Tagen, sodan vor
reyß Kosten 282 fl. 30 Xr. behörend anzuweißen, zugleich den stattrath zu
Heydelberg zu bedeuten, daß selbiger ihme Bigage vor die bey dem Manh^
neuen Thor allda gehabte bemühung anstatt der angerechneten 118 fl. über-
haupt siebentzig fünf gülden als Eine Ergötzlichkeit zustellen lassen solle.
Schwetzingen d. 1. 7bris 1751."
2) Der Riß wurde mit einer größeren Anzahl von Originalplänen des
18. Jahrhunderts zu Pfälzischen Bauten von Pigage, Egel u. a. mehr im
Jahre 1913 für die Plansammlung der Städtischen Sammlungen in Heidel-
berg erworben.
Seine Quittung über die von der Heidelberger Stadtkasse bezogene
„Ergötzlichkeit" ist erhalten:
„Daß mir Endts Benanten von Chur Pfaltz Regierungsrathen
und Statt Directoren zu Heydelberg Herrn Schwann fünf und
sicbenzig Gulden für die von Ihrs Churfürstlichen Durchlaucht mir
zu zahlen gnädigst befohlene Tags- unv reiß Diaeten bey aufbauung
dasiegen Statt Thors richtig gereicht worden; Ein solches hierüber
quittierend bescheinige. Mannheim d. 18sW Octobris 1751.
N. Pigage.
Diesen Posten verzeichnet auch die Stadtrechnung vom Jahre
1751 unter der Rubrik „Auf Befehl" — dem Churfürstl. Bau Inten-
danten Hr. v. Bigage, wegen verferltigten Ersteren riß zu dem
neuen Mannheimer Thor Lt. Befehl 75 ft." nach Einziehung der
Riffe. Der Architekt hatte zuerst 118 fl?) von der Stadt gefordert,
diese Summe war aber durch den Kurfürsten selbst ermäßigt worden. —
Nach diesen ersten einleitenden Schritten hat sich Pigage selbst nicht
mehr um den Bau bekümmert. — Die ganze Bauleitung, Ausführung
und Ausgestaltung wurde in die Hände eines seiner Untergebenen,
des Mannheimer Hofbaumeisters F. Rabaliatti gelegt.
Francesco Rabaliatti war ein Schüler Alessandro
Galli Bibiena's und hatte sich aus dem Handwerkerstande allmäh-
lich emporgearbeitet; deutlich zeigt dies ein früherer Riß seiner Hand^)
zum Altar der Kapuzinerkirche in Mannheim (bez. „Nr. 2 Rabaliatti")
der uns seine damals noch unbeholfene handwerkliche Kunst und
1) Dies geht aus einem vom Kurfürsten Karl Theodor und dem Frei-
herrn von Wachteudonck unterzeichneten Reskript hervor in dem es heißt:
„Churpfaelz-Hoff Cammer hat dem Bau Intendanten Bigage wegen
zu Schwetzingen in Herrsche Verrichtung zugebrachten 78 Tagen, sodan vor
reyß Kosten 282 fl. 30 Xr. behörend anzuweißen, zugleich den stattrath zu
Heydelberg zu bedeuten, daß selbiger ihme Bigage vor die bey dem Manh^
neuen Thor allda gehabte bemühung anstatt der angerechneten 118 fl. über-
haupt siebentzig fünf gülden als Eine Ergötzlichkeit zustellen lassen solle.
Schwetzingen d. 1. 7bris 1751."
2) Der Riß wurde mit einer größeren Anzahl von Originalplänen des
18. Jahrhunderts zu Pfälzischen Bauten von Pigage, Egel u. a. mehr im
Jahre 1913 für die Plansammlung der Städtischen Sammlungen in Heidel-
berg erworben.