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Lorentzen, Theodor
Die Entschädigung der schwedischen Armee nach dem 30jährigen Kriege — Heidelberg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.51975#0041
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fährden. Die meisten aber blieben doch treu, wie es
scheint, und dachten durch Zwischenverhandlungen
zwischen der Krone Schweden und dem Kaiser sowohl
ihre Entschädigung bei der ersteren, als auch letzteren
gegenüber ihre Privatgüter zu retten.
Bei alledem aber machte sich jetzt auch bei vielen
national gesinnten Officieren ein principieller Stand-
punkt geltend, der später mehr und mehr den ganzen
Charakter der deutsch-schwedischen Armee veränderte.
Unter den deutschen Officieren waren doch auch viele
andere Elemente, welche nicht nur der Verdienst in
die Reihen der Schweden trieb: es waren edle, evan-
gelisch und deutsch fühlende Männer, die aus innerer
Ueberzeugung für die heilige Sache und das von den
Jesuiten bedrückte Vaterland kämpften. Unter ihnen
ist besonders zu nennen, der in dieser Zeit häufig her-
vortretende Generalmajor Wilhelm von Kalchum, gen.
Lohausen, einer der wenigen wissenschaftlich gebildeten
Krieger seiner Zeit,1) dann Oberst Ernst von Wedel,
Georg aus dem Winkel, Joach. Ernst von Krockow,
sämmtlich Mitglieder der fruchtbringenden Gesellschaft
und vor allem Dietrich von dem Werder, einer der
Stifter und hervorragendsten Mitglieder der genannten
Gesellschaft, der geistreiche Uebersetzer von Tasso’s
befreitem Jerusalem und der ersten 30 Gesänge des
rasenden Roland von Ariost, dabei ein tieffühlender
Liederdichter.2) Diesen und vielen anderen schien mit
dem Prager Frieden, den — zweifelhaften — Rechten,
Barthold, Gesch. d. fruchtbringenden Gesellschaft. S. 188 ff.
Barthold I S. 297-8, vergl. Barthold, Geschichte der fruchtb,
Gesellsch. § 11, 14 und 15,
 
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