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Hagen, Friedrich Heinrich von der [Editor]
Museum für altdeutsche Literatur und Kunst — 1.1809

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Docen, Bernhard Joseph: Die Klage der Kunst: ein Gedicht des Conrad von Würzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.20599#0079
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öaß alle diejenigen, welche das verachkliHe, kunfklose
Volk süe seiuen acuiseli'geu Dienst beceichern, und da-
gegen die wahrhast zu schätzenöen Dichter darben lassen,
den SchuH der ribrigenLuZenöen, jeden edleren Genuß,
und das Lob oller Besseren enkbehren sollen. Z)ie Ge-
rechtigkeit selbst bestätigt sodann diesen Urtheilsspruch,
llnd giebt unserem Dichter den Austrag, waS er gesehen
und gehört habe, kunöbar zu machen.

Dieseg ist kürzlich der s^nhalt der nachstehenden Ne-
liguie, öie unstreikig zu öen schönsten Dichtungen d i e-
ser Art aus dem s> ühereu Zeitaiter der Deutschen Poe-
sie gehört. Zwei anöere Strophen ,desselben: DrchterS
in der Maness. Sammlung. II. S. 2S§. haben

die nämliche Dendenz, und geben uns nur I>estimmter
jene gemeinen Subjekte zu erkenncn, die iu dem vorli'e-
genden Werkchen bloß als »die künstelosen» bezeich-
net werden. > ^ ^

Jn dem Würzburger Kodex, worüber die näheren
Notizen folgen weröcn, steht dieseS Gedicht Bl. 26L. I).
unter der Rubrik: »Diz i st m e i st e r C 0 n r a d e S von
WirHburg getichte 0 0 n v n ni i l t i ck e i t g e i n k ü n st-
richen lü ten.« Die Orthographie ist zwar uicht mehr
diejenige, in welcher der Meister selbst seine Gedichte
schrieb; öa st'e iudessen nichts wiöerlicheS hat, so hoben wic
unS gern enthalten, sie ,'u jhre Dcigiuaütät zui ückzubilden.
— Die kurzen Worterkläcungen dürsten künstig bei
ähnlichen Veraulassungen wegbleiben, sobald die Dar-
stellung der allgemeinen Sprachanalogien, und daS

Essronterie Jemand stch gelkend machen kann, und ZSehrk wird,
waS den Erfolg bewirkt.
 
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