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Hagen, Friedrich Heinrich von der [Editor]
Museum für altdeutsche Literatur und Kunst — 1.1809

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Docen, Bernhard Joseph: Die Klage der Kunst: ein Gedicht des Conrad von Würzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.20599#0087
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Waz man do vindek feiles;

So frag ich bich, Bsfcheidenheit,

Waz du darvmmc teikeS?

Wirt m:'r daz reht von dir gefeit,

An forgen du mich heileS/'

,,^gch keile, fprach die frame do,

Wer kunfelofer diets
Gut vmbe ers gebe alfo
Ourch keiner flahte miete ^),

Daz im doromb ir fmehe dro ^*)

Die roerde Minn erbiete,

So da'z er nimmer werde vro,

Wenn er fich fraiven niete '^)."
„Hiemik sie der rede genuk,

Sprach do di'e rchterinne,

Eefpilen hubfche vnde kluk,

Wer rehte Knnst nchk niinne,

Vnd doch hie milten namen truk,

Den lank mit vngewinne

Hie leben durch den vngefuk ^^),

Oen er hat an dem fi'nne.
fgr habet ftete ^^), waz l;ie fi'e
Vor mir getejlet heute;

Er fi ew fwer alfam ein bli,

Wer rehte Kunft niht treute ^°),
Minn' vnde allex frauden fri,

Jm fremden hie die leute:

Vi Cüntzen ^^), der ons ftet hie bi,
Oie red ich in enbeute,"

") Volk. ^^) Jn irgend einer Abf'cht, f'e zu belohnen.
keiner, ft. deheincr, jrgcnd eine Art von Belohnung.
^^) Die fchmähende Drohung, Strafe, °^) Daf daS fchöne
Gefchlechr ihm jede Gunft verfage; nieken, einer Sache ge-
niefen, im allgc-meinen Verftande. ") Wegen dcr klnart, ^^)
Veharret fest dabei. ^^) liebcn, werth halten, Conrad;

Kunze nennt er fich auch in dem Tanzliede, Man. Caml .!!. igcg.
 
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