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IX.
Dcr heilige Graal und seine Hüter.
D
er hei'li'ge Graal, ei'n wunderbares Gebilde der Zei'k
deö MittelalterS, ward dec Jnbegriff desjeni'gen, waS
die Dichter jener Zeit von dem Heiligen und Hohen der
christlilhen Religion auözufprechen wagten. Wie die
höchsten Wahrheiten der Reli'gion selbst i'n Dunkel ge-
hüllt stnd und nie dem grubelnden Verstande klar unö
frei hervortreten, fonöern nur öer lphantaste erreichbar,
der Vernunft erkennbar stnd, so auch in diesen Werken,
die den heiligen Graal betresten, lvelcher ist wunderbar
in seiner Entstehung, mystisch in der Dauer seiner
Wirkfamkeit, dem gemeinen Haufen entzogen unö nur
wenigen Geweihten anverkraut, beinahe göttlich, in ei»
nen undurchdringlicheu Schleier gehüllt, ducch fein Ver-
schwinöen.
Zwei Dichtec des Mi'ttelalterS machten ihn beson-
ders zum Hauptvorwurf ihrer Werke: Slirskisri ll s
1roj^65 und der Deutfche Wolfram von Efchen-
bach. Letzter bezieht stch wieder auf einen Proven-
zalischen Dichter Kyot, über den wir nichts wissen, ja
dessen Dasein selbst schwankend unö ungewiß ist *).
^) Von ihm zu sprechen, wird Telegenheit sein bei der
Betrachtung der Werke Eschenbachs.
Ji 2
IX.
Dcr heilige Graal und seine Hüter.
D
er hei'li'ge Graal, ei'n wunderbares Gebilde der Zei'k
deö MittelalterS, ward dec Jnbegriff desjeni'gen, waS
die Dichter jener Zeit von dem Heiligen und Hohen der
christlilhen Religion auözufprechen wagten. Wie die
höchsten Wahrheiten der Reli'gion selbst i'n Dunkel ge-
hüllt stnd und nie dem grubelnden Verstande klar unö
frei hervortreten, fonöern nur öer lphantaste erreichbar,
der Vernunft erkennbar stnd, so auch in diesen Werken,
die den heiligen Graal betresten, lvelcher ist wunderbar
in seiner Entstehung, mystisch in der Dauer seiner
Wirkfamkeit, dem gemeinen Haufen entzogen unö nur
wenigen Geweihten anverkraut, beinahe göttlich, in ei»
nen undurchdringlicheu Schleier gehüllt, ducch fein Ver-
schwinöen.
Zwei Dichtec des Mi'ttelalterS machten ihn beson-
ders zum Hauptvorwurf ihrer Werke: Slirskisri ll s
1roj^65 und der Deutfche Wolfram von Efchen-
bach. Letzter bezieht stch wieder auf einen Proven-
zalischen Dichter Kyot, über den wir nichts wissen, ja
dessen Dasein selbst schwankend unö ungewiß ist *).
^) Von ihm zu sprechen, wird Telegenheit sein bei der
Betrachtung der Werke Eschenbachs.
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