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Hagen, Friedrich Heinrich von der [Editor]
Museum für altdeutsche Literatur und Kunst — 2.1811

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Grimm, Jacob: Über Karl und Elegast
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https://doi.org/10.11588/diglit.20600#0232
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Uber Karl und Elegast,

^Zie drei' großen Dnellen, worauS die Poes?e unßerer
Dorfahreu entsprungen, habeu ei'n ouffallenö verfrhie-
öenes Schirkfal unter unS gehabt. Während ein herr-
licher, breiter Strom, als deffen Mitte und Kern wir
die Nibelungen betrachten, eben weil cr das ganze
Volk durchdrungen, von den Minnefängern nicht ge-
achtet wurde, wandten sie aus einem ähnlichen Grund
ihre Neigung von den Gefchichten Kaifer Karls ab und
faft alle Liebe und Arbeit auf die ausheimischen von
der Tafeliunde hin. So ift es gekommen, daß wir
jetzo von einem Stamm, der in Deutfchland niemals
volksmäßig geblüht, (es fei denn fpäker in dem einzi«
gen Triftan, viel weniger im Wigolcis) und desfen
Urfprung in altbrittannifchen, galifchen Sagen noch zu
erforfchen ift, gerade die meisten und vortrefflichsten
deutfchen Gedichte aus jener Zeit vorfinden. Hätte s'ch
nicht ein guteS Glück in Erhaltung einiger köstlichen
Handfchriften bewährk, hätte sich daS Heldenbuch nicht
im Druck vervielfältigt und wären nicht eine Menge
nordifcher verwandter Duellen aufgethan worden, so
würöen wir übec unsere erste unö eigenste epische Pve«
ste kei.n helleS Licht verbreiten können. Unstreitig aber
kiiußte, wenn jetzo fchon eine Geschichte altöeutscher
Poest'e geschrieben werden follte, der Theil von Karl
und seinen vielen Helöen am öürftigsten und mangel»
 
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