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Hagen, Friedrich Heinrich von der [Hrsg.]
Museum für altdeutsche Literatur und Kunst — 2.1811

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Büsching, Johann Gustav Gottlieb: Der alten gothischen Kapelle zu Frankenberg Grundriß, Aufriß und Durchschnitt
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https://doi.org/10.11588/diglit.20600#0376
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Z69

von der höchsten Einfachheit ausgehk, an zwei Punk»
ten, deni Haupteingange und dem Alkare, alles verel«
nigk, was die Skulptur Schmückendes und HerclicheS
hak. Die Zacken, Ruudungen, Spitzen an deu Nk-
schen, der Eichenlaubkranz über der Thür, die Blätter
und Blukendvlden, öie hier und dort kn größker Aülle
hervortreten, die gefchi'ckt angebrachtsn und zierlichen
Dkgürchen, öie Engelsgestalten, die Hei'ligen, alles dies
bringt eine unendliche Weichheit bei anfcheinender Rau-
heit und Härte hervor. Der beiliegende Gcundriß
zei'gt, öaß die Kapelle ein ungleichfei'tigeS Oktogon ist,
indem zwsi längere Seiten eS mit dem, im Kreuz
gebauten, Schiste der Kirche zu Fraukenberg verbiu,
den, woran ste angebaut ist. ^gm Jahre iZZZ. er-
baute jene s^ohanneS vou Kassel. Eiue Volköfage hat
stch noüh erhalten, uach welcher diese das Meisterstück
eines jungen Künstlers ist. Den Ruhm wahrhafter
Meisterhaftigkeit geben wir ihr gerne und willig. Den
Namen des KünstlerS nennt die Sage nicht; er ver-
schwand, wie der Name fo mancher, die, mit wahr-
haft Deutfchem Gemüthe, wahrhafk Deutsth handelten:
aber fein und ihre Werke blieben, und fo erhält st'ch ihr
Andenken lebendig.

I. G. Büsching.
 
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