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Gebers, Wilhelm; Lüth, Friedrich
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 25): Rullstorf — Hannover: Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1996

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68710#0020
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Im Verlauf der Grabungen wurden die in diesem Beitrag beschriebenen, für die Methodik der Feld-
arbeit entwickelten Grundlagen zur Erfassung der Befunde und Funde weiterentwickelt und dem
Bedarf angepaßt. Diese methodischen Grundlagen stellten sicher, daß möglichst viele der bei der
Grabung freigelegten Befunde einer systematischen Erfassung zugeführt wurden. Im Vordergrund
standen dabei Bemühungen, neben der Einheitlichkeit der Erfassung, alle die Befundmerkmale im
Gelände zu erschließen und zu dokumentieren, die für eine spätere Interpretation des einzelnen
Befundes wie für die übergeordnete Deutung von Fundensembles von Belang waren. Das System
hat sich, auch dank der von Anfang der systematischen Grabungen an vollständigen Befundbe-
schreibungen und der umfangreichen zeichnerischen und fotografischen Felddokumentation, gut
bewährt.
Die bereits zu Beginn der Grabungen geschaffenen, modifizierbaren Dokumentationsstandards
waren zudem wichtige Voraussetzungen, um eine gleichmäßige Dokumentation zu garantieren. Es
waren Voraussetzungen, ohne die die mit stets wechselndem Grabungspersonal geführten Ausgra-
bungen nicht möglich gewesen wären.
Die Standards der Erfassung im Gelände waren in ihrer Regelhaftigkeit bereits für eine spätere Ver-
arbeitung der zahlreichen Informationen mit Hilfe der Datenverarbeitung geeignet. Mit der Ent-
wicklung der Möglichkeiten in der Datentechnik wurden im Verlauf der Zeit - außer der zunächst
nur angestrebten Auswertung der Keramik - auch alle anderen Bereiche, darunter die Befund-
beschreibungen, das Fundbuch, die fotografische und zeichnerische Dokumentation, in Datenban-
ken erfaßt. Zuletzt konnten auch die Feldpläne in CAD-Anwendungen eingebunden und so in die
übergreifenden Auswertungsmöglichkeiten der bestehenden Datenbanken einbezogen werden.
Damit steht nach Abschluß der Felduntersuchungen eine für viele Bereiche auswertbare Daten-
quelle zur Verfügung, die - so hoffen die Autoren - auch Anregung zu weiteren Forschungen am
Fundgut und den Befunden gibt und Untersuchungen provoziert, die erst auf der Grundlage dieser
umfangreichen Datenerhebung möglich werden.

2.2.1 Befunde
Die Beschreibung der Befunde bezieht sich im wesentlichen auf den Typ der Bodenverfärbungen
und ihre Deutung. Die Beschreibung wird ergänzt durch die wichtigsten Maße. Soweit erforderlich,
werden weitere Hinweise zu Besonderheiten der Erhaltung oder der Dokumentation vor Ort, die
einen wesentlichen Einfluß auf die Wertigkeit oder die Deutung der Befunde haben kann, gegeben.
Bodenverfärbungen, die sich im Verlauf der Grabung und der ersten Auswertung als nicht vom
Menschen verursacht erwiesen haben, weil sie z.B. auf Störungen im gewachsenen Boden durch
Tierbauten, auf Baumwürfe, auf geologische oder neuzeitliche Bodenveränderungen zurückgehen,
oder im Verlauf der Grabungen keinen sicheren Befund ergaben, sind im Katalog nicht erwähnt. Sie
fehlen in der fortlaufenden Reihenfolge der Stellenbeschreibungen. Erwähnt werden sie nur dann,
wenn aus ihnen Funde geborgen wurden, deren Fundnachweis gegeben werden mußte.

2.2.2 Funde
An die Beschreibung der Befunde schließt sich die der Kleinfunde an. Ihr folgen Angaben über Art
und/oder Menge der übrigen Funde, z. B. Hüttenlehm, Knochen, Knochenbrand, organische Reste,
Früchte, Samen und Gegenstände, die zur Eisenverhüttung zählen. Bei letzteren handelt es sich
überwiegend um Schlacke und Fragmente von Rennfeueröfen. Die Fundbeschreibung schließt mit
der allgemeinen statistischen Auflistung der keramischen Funde. Aus ihr ist die Anzahl der in der

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