201 Kreisfreie Stadt Hannover
201/1 Stadt Hannover, Ginkg. Hainholz, FStNr. 3
Name: Burg, Gernandesburg; Burgschantze, Schweden-
schanze
Lage:TK 25:3624 Hannover.
Im Stadtgebiet von Hannover befand sich im Stadtteil
Hainholz auf den Resten des Wallberges, eines kleinen
SO-NW ausgerichteten Geländerückens, zwischen einem
schmalen Niederungsgebiet im N und der Strangriede im
S die Wallanlage Burg.
Beschreibung: Die Stelle befindet sich in einem Klein-
gartengelände. Schon vor 1870 sind etwa 40% der Um-
wallung verschwunden. Während der Anlage der Bahn-
strecke 1872/73 und bei Meliorationsarbeiten 1878 sind
die restlichen Wälle einplaniert und der Südteil des Burg-
geländes im Untergrund gänzlich zerstört worden
(Abb.17). Hinweise auf das frühere Aussehen der Ger-
nandesburg geben alte Pläne, Eintragungen in alten Kar-
ten und Beschreibungen, die kurz vor der Zerstörung
entstanden. Danach handelte es sich um ein „an den
Ecken abgerundetes Oblongum“ (Rechteck). Die Basis-
breite des Walles betrug 17,52 m. Die durchschnittliche
Höhe wird mit ca. 3 m angegeben, wobei der Wall im O
etwas höher gewesen sein soll. Gräben waren um 1870
nicht mehr erhalten und erkennbar. Der Innenraum hat-
te eine Ausdehnung von etwa 135 auf 70 bis 75 m (ca.
0,77 ha). Der Wall soll ganz aus Erde der Umgebung be-
standen haben, ohne dass sich Mauerwerkspuren zeigten.
Eingänge gab es jeweils an den Schmalseiten im W und
O, wobei 1730 - möglicherweise aus Vereinfachungs-
gründen - kein Walldurchbruch, auf den Plänen und Kar-
ten um 1740 aber einer im O eingetragen ist. Eine der um
1740 entstandenen Karten zeigt noch Reste eines umlau-
fenden Grabens, der an der w Wallücke durch eine Erd-
brücke unterbrochen ist. Für 1775 wird ein weiterer
Durchbruch im NO des Walles angegeben.
Grabungen, Funde: Die Anlage ist schon seit Jahrhun-
derten bekannt und auf Karten des 18. und frühen
19. Jahrhunderts oft eingetragen worden, so dass sich La-
ge und Form gut erschließen lassen. Grabungen gab es
nicht. An Funden (19. Jh.) sind ein Eisenbeil, ein undefi-
nierbarer Eisengegenstand sowie eiserne und tönerne
Kugeln bekannt. Verbleib unbekannt.
0 20 40 60 80 100m
I i I .i.i i I i i i I
Abb. 17 Stadt Hannover, Gmkg. Hainholz (201/1). Burg, Gernandesburg.
Stadtarchiv Hannover, Karte Nr. 136: „Plan von Burg und deren sämtlichen Grundstücken im Amte Langenhagen
belegen“, vermessen und kartiert 1805 von J. G. Greve, kopiert von G. O. Engelke 1824. Mit freundlicher Erlaubnis
des Stadtarchivs Hannover. Orginalmaßstab 1:2411.
85
201/1 Stadt Hannover, Ginkg. Hainholz, FStNr. 3
Name: Burg, Gernandesburg; Burgschantze, Schweden-
schanze
Lage:TK 25:3624 Hannover.
Im Stadtgebiet von Hannover befand sich im Stadtteil
Hainholz auf den Resten des Wallberges, eines kleinen
SO-NW ausgerichteten Geländerückens, zwischen einem
schmalen Niederungsgebiet im N und der Strangriede im
S die Wallanlage Burg.
Beschreibung: Die Stelle befindet sich in einem Klein-
gartengelände. Schon vor 1870 sind etwa 40% der Um-
wallung verschwunden. Während der Anlage der Bahn-
strecke 1872/73 und bei Meliorationsarbeiten 1878 sind
die restlichen Wälle einplaniert und der Südteil des Burg-
geländes im Untergrund gänzlich zerstört worden
(Abb.17). Hinweise auf das frühere Aussehen der Ger-
nandesburg geben alte Pläne, Eintragungen in alten Kar-
ten und Beschreibungen, die kurz vor der Zerstörung
entstanden. Danach handelte es sich um ein „an den
Ecken abgerundetes Oblongum“ (Rechteck). Die Basis-
breite des Walles betrug 17,52 m. Die durchschnittliche
Höhe wird mit ca. 3 m angegeben, wobei der Wall im O
etwas höher gewesen sein soll. Gräben waren um 1870
nicht mehr erhalten und erkennbar. Der Innenraum hat-
te eine Ausdehnung von etwa 135 auf 70 bis 75 m (ca.
0,77 ha). Der Wall soll ganz aus Erde der Umgebung be-
standen haben, ohne dass sich Mauerwerkspuren zeigten.
Eingänge gab es jeweils an den Schmalseiten im W und
O, wobei 1730 - möglicherweise aus Vereinfachungs-
gründen - kein Walldurchbruch, auf den Plänen und Kar-
ten um 1740 aber einer im O eingetragen ist. Eine der um
1740 entstandenen Karten zeigt noch Reste eines umlau-
fenden Grabens, der an der w Wallücke durch eine Erd-
brücke unterbrochen ist. Für 1775 wird ein weiterer
Durchbruch im NO des Walles angegeben.
Grabungen, Funde: Die Anlage ist schon seit Jahrhun-
derten bekannt und auf Karten des 18. und frühen
19. Jahrhunderts oft eingetragen worden, so dass sich La-
ge und Form gut erschließen lassen. Grabungen gab es
nicht. An Funden (19. Jh.) sind ein Eisenbeil, ein undefi-
nierbarer Eisengegenstand sowie eiserne und tönerne
Kugeln bekannt. Verbleib unbekannt.
0 20 40 60 80 100m
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Abb. 17 Stadt Hannover, Gmkg. Hainholz (201/1). Burg, Gernandesburg.
Stadtarchiv Hannover, Karte Nr. 136: „Plan von Burg und deren sämtlichen Grundstücken im Amte Langenhagen
belegen“, vermessen und kartiert 1805 von J. G. Greve, kopiert von G. O. Engelke 1824. Mit freundlicher Erlaubnis
des Stadtarchivs Hannover. Orginalmaßstab 1:2411.
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