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Ludowici, Babette
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 35): Frühgeschichtliche Grabfunde zwischen Harz und Aller: die Entwicklung der Bestattungssitten im südöstlichen Niedersachsen von der jüngeren römischen Kaiserzeit bis zur Karolingerzeit — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2005

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.68706#0015
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Zum Stand der Forschung
Grabfunde der jüngeren Römischen Kaiserzeit

Die bislang jüngste Zusammenstellung von jünger- bis
spätkaiserzeitlichen Bestattungsplätzen des Untersuchungsge-
bietes hat 1. Rötting 1985 vorgelegt8. Das Verzeichnis wurde
von der Autorin als Vorarbeit zum Historischen Atlas Nieder-
sachsens erarbeitet. Bei den von ihr verzeichneten Grabfunden
handelt es sich ausschließlich um Brandbestattungsbefunde.
Der jüngeren Römischen Kaiserzeit zuweisbare Körper-
grabbefunde sind im Untersuchungsgebiet bis heute nicht ent-
deckt worden.
Die meisten der von Rötting angeführten Brandbestat-
tungsplätze liegen in der Region um Braunschweig9. Dieses

auch als das „Braunschweiger Land" bezeichnete Gebiet um-
faßt in etwa die östliche Hälfte des Untersuchungsgebietes
(s. Abb. 1)10. Es hat in der jüngeren archäologischen Frühge-
schichtsforschung bislang vor allem aufgrund eines Sied-
lungsbefundes Aufmerksamkeit gefunden. In der Flur „Am
Hetelberg" bei Gielde im Landkreis Wolfenbüttel konnte eine
der wenigen in Niedersachsen nachweisbaren frühgeschichtli-
chen Siedlungen ausgegraben werden, die vermutlich vom
Beginn der Römischen Kaiserzeit bis in die späte Merowinger-
zeit kontinuierlich Bestand hatte11. Den von Rötting verzeich-
neten frühgeschichtlichen Brandbestattungsplätzen kam hin-
gegen bislang erst wenig Beachtung zu. Es handelt sich dabei

8 RÖTTING 1985.

9 Vgl. die Verbreitungskarte bei RÖTTING 1985.

10 S. auch MEIBEYER 1997, 10.
11 S. dazu HÄSSLER 1991, 291.

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