es in Stand zu setzen, die großen militäriſchen Mächso
te des Continents hinreichend zu beobachten.
Uebrigens macht der Handel mit den beiden Ames-
rica 's die Quelle der Reichthümer und Wohlfahrt
Englands aus. Die Unabhängigkeit der vereinigten
Staaten, weit entfernt, uns schädlich zu werden,
war uns von dem größten Vortheile.
Denn ſeit der Unabhängigkeit hat ſich das Wohl
und die Bevdikerung des nördlichen America's um das
dreyfache vermehrt, und die Frage nach unſern Er-
zeugniſſen hat in demſelben Verhältniſſe zugenommen,.
In den glücklichſten Zeitverhäitniſſen, vor 1773 belief
ſich unsere Ausfuhr nach den vereinigten Staaten auf
2: Millionen Pf. Sterl., während ſeit den letzten 6
Jahren dieſe Ausfuhren, ein Jahr in's andere ge-
rechnet, beynahe 7 Millionen betragen haben. Die
nämliche Volksvermehrung und Handelsvergrößerung
wird auch in Südamerica ſtatt finden, und das um ſo
ſchneller, wegen des Reichchums des Bodens und des
angenehmen Climas. .
Warum ſollen wir dieſe neuen Nationen noch län-
ger auf der Schwelle der Diplomatik zurückhalten ?
Ihr Schickſal iſt ausgesprochen. Sie habcn ſich mit
_ jenem Geiſte der Freyheit durchdrungen, der den
Nationen Leben gibt. Sie ſchnell anzuerkennen, heißt
nicht allein gerecht gegen sie ſenn, ſondern auch die
Combinationen der Mächte niederſchlagen, die ihnen
etwa ſollten ſchaden wollen.
Der Graf von Liverpool erwiederte hierauf im We-
ſentilichen folgendes: ,
Ich nehme keinen Anſstand zu erklären, daß ich in
elnigen Puncten vollkommen mit dem edeln Marguis
einverſtanden bin, z, B. was den Handel mit den
beyden americanlſchen Landestheilen betrifft, den ich
sùür unſer Land gleichfalls für äußerſt wichiig halte.
Ich bemeike aber zugleich, daß uns die nämlichen Vor-
1heile längſt durch die Krone Spanien ſelbſt tracta-
tenmäßig zugesichert ſind. Nehmen Sie, daß von
45 Millionen Pf. Sterl. auf welche ſich unsere Waa-
renausfuhr jährlich beläuft, die neue Welt allcin für
19 Millionen von uns bezieht, da Europa ſür 21,
und Oſtindien nur für 5 Mill. von uns erhält.
Ich glaube demnach hinreichende Urſache zu haben.
die Wiedereroberung von Südamerica, ſo wie ſie der
edle Lord verſtanden wissen will, für eine leere Ein-
bildung zu halten. Als im Jahr 1808 Buonaparte
durch ſcine uuerhörte Tyranney die ſpaniſche Nation
in Harniſch brachte, war kein Engländer, der nicht
vor Cifer gluhte, ſich ihrer anzunehmen. Cngland
garantirte ihr vollſtändiz ihre sämmtlichen Beſitzun-
gen z. dieſes großmüthige Benehmen fand ſelbſt bey
denen, die jeizt ihre größten Widersacher ſind , unge-
theilten Beyfall, Haben wir, als die Revoluilon in
den Colonieen ausbrâch, dem Mutterilande unsern
Rath und unsere Vermittelung nicht ſelbſt angetra-
gen? Geſchah dieſes nicht auf dem Congreße zu
Achen?
h.. alſo das übereilte Auerkennen der Unabhän-
igkeit der Colonieen, welche der Lord so dringend
verlangte ? Wir ſtehen mit gllen freyen Siaaien.
H
America's wie mit allen übrigen freyen Völkern dex
Erde im Verkehr. Bey jeder Gelegenheit geben wir
zu erkennen, daß dieses der einzige Zweck sey, wor-
nach wir ſtreben, ſelbſt auf dem Congreße zu Verona
kam dieses durch den Herzog von Wellington förm.
lich zur Sprache. e. 6
Ohne den ausgebrochenen Krieg in Spanten würe
den wir längſt unsere Conſuln nach America abge-
ſandt haben. Bey dem errungenen Sieg Frankreichs
über die Conſtitutionnellen, lag es nicht in unserer
Politik , einer fremden Macht den Schleyer aufzudeen
>den, Was bleibt uns demnach übrig, und was ſole
len wir dem edlen Lord auf seine Fragen antwors-
. ten? Sollen wir in das Recht des Mutterlandes
früher eingreifen, als es ſelbſt daſſelbe ausübt ? Mit
nichten dieſe Erklärung gebührt allein derjenigen
tr: welcher die Oberherrſchaft jener Völker zu-
ſtande –~ ~ê U Urtd~ Jeu. grill ;
Der edle Lord wird ſich vielleicht elnbilden, ich
werde in Bezug eines bevorſtchenden Congreßes ei-
nige Fragen zur Sprache bringen? Ich betheure,
daß mir nichts von einem ſolchen Vorhaben bekannt
iſt, ja ich halte mich für überzeugt, daß die Conli-
nentalmächte nichts weniger als dergleichen im Sinne
haben, und wäre es, ſo muß ich wiederholt verſi-
<ern, daß England daran nicht den geringſten An-
theil nehmen werde !. j Y
_. Chriſtiania, den 8. März. ;
Se. Maj. der König haben, auf den Vorſchlag des
Handelshauſes Gebrüder Benecke in Berlin, den Ex-
peditionssecretair beym Armee - Departement und
Canzliſten der tönigl. Orden , Hen. Ruge, zum Mit-
gliede der Direction ernannt, welche hinsichtlich des
von den Gebrüder Benecke und Hambro und Sohn
übernommenen Anlchns niedergeſctt worden iſt.
Unterm 0. d. iſt dem Siorthing eine Uebersicht vors
gelegt worden, welche Procente den Zollbeamten von
den Zoll - und - Conſumtions -Eiukünften zukommen.
und wie viel dieſe Proeente 1m Jahre 1822 betragen
haben. Se. M haben vorgeſchlagen, die deßfallſigen
Beſtimmungen nach wie vor fortdauern zu laſſen.
Ferner wurden von Seiien einer deßfalls im I. 1821
niedergeſeßten K. Commiſſion Pläne zur Errichtung
einer Verſorgungsanſstait und einer Sparcaſſe über-
reicht. Dem Odelsthing iſt ein Vorſchlag wegen eis
nes Geſelzes, hinſichtlich des Lootſenweſens, vorgelegt
worden. ; tictikäcts
Conſtan tino pe l, den 24. Febr.
Die Rüſtungen im Zeughauſe und längs dem Canal
dauern fort, und ſcheinen einen kräftigen Feldzug an-
zukündigen. Indeſſen will man wiſſen, daß Hr. v.
Minciaky mit ſeinen Unterhandlungen noch pts
vorgerückt sey, und Einige prophezeihen, daß es no
überhaupt lange dauern könne, bis das gewünſchte
Resultat erzielt werde. – Bey Caraburu in Mace-
donien habeu, wie man sagt, neuerdings Griechen ge-
landet. '
te des Continents hinreichend zu beobachten.
Uebrigens macht der Handel mit den beiden Ames-
rica 's die Quelle der Reichthümer und Wohlfahrt
Englands aus. Die Unabhängigkeit der vereinigten
Staaten, weit entfernt, uns schädlich zu werden,
war uns von dem größten Vortheile.
Denn ſeit der Unabhängigkeit hat ſich das Wohl
und die Bevdikerung des nördlichen America's um das
dreyfache vermehrt, und die Frage nach unſern Er-
zeugniſſen hat in demſelben Verhältniſſe zugenommen,.
In den glücklichſten Zeitverhäitniſſen, vor 1773 belief
ſich unsere Ausfuhr nach den vereinigten Staaten auf
2: Millionen Pf. Sterl., während ſeit den letzten 6
Jahren dieſe Ausfuhren, ein Jahr in's andere ge-
rechnet, beynahe 7 Millionen betragen haben. Die
nämliche Volksvermehrung und Handelsvergrößerung
wird auch in Südamerica ſtatt finden, und das um ſo
ſchneller, wegen des Reichchums des Bodens und des
angenehmen Climas. .
Warum ſollen wir dieſe neuen Nationen noch län-
ger auf der Schwelle der Diplomatik zurückhalten ?
Ihr Schickſal iſt ausgesprochen. Sie habcn ſich mit
_ jenem Geiſte der Freyheit durchdrungen, der den
Nationen Leben gibt. Sie ſchnell anzuerkennen, heißt
nicht allein gerecht gegen sie ſenn, ſondern auch die
Combinationen der Mächte niederſchlagen, die ihnen
etwa ſollten ſchaden wollen.
Der Graf von Liverpool erwiederte hierauf im We-
ſentilichen folgendes: ,
Ich nehme keinen Anſstand zu erklären, daß ich in
elnigen Puncten vollkommen mit dem edeln Marguis
einverſtanden bin, z, B. was den Handel mit den
beyden americanlſchen Landestheilen betrifft, den ich
sùür unſer Land gleichfalls für äußerſt wichiig halte.
Ich bemeike aber zugleich, daß uns die nämlichen Vor-
1heile längſt durch die Krone Spanien ſelbſt tracta-
tenmäßig zugesichert ſind. Nehmen Sie, daß von
45 Millionen Pf. Sterl. auf welche ſich unsere Waa-
renausfuhr jährlich beläuft, die neue Welt allcin für
19 Millionen von uns bezieht, da Europa ſür 21,
und Oſtindien nur für 5 Mill. von uns erhält.
Ich glaube demnach hinreichende Urſache zu haben.
die Wiedereroberung von Südamerica, ſo wie ſie der
edle Lord verſtanden wissen will, für eine leere Ein-
bildung zu halten. Als im Jahr 1808 Buonaparte
durch ſcine uuerhörte Tyranney die ſpaniſche Nation
in Harniſch brachte, war kein Engländer, der nicht
vor Cifer gluhte, ſich ihrer anzunehmen. Cngland
garantirte ihr vollſtändiz ihre sämmtlichen Beſitzun-
gen z. dieſes großmüthige Benehmen fand ſelbſt bey
denen, die jeizt ihre größten Widersacher ſind , unge-
theilten Beyfall, Haben wir, als die Revoluilon in
den Colonieen ausbrâch, dem Mutterilande unsern
Rath und unsere Vermittelung nicht ſelbſt angetra-
gen? Geſchah dieſes nicht auf dem Congreße zu
Achen?
h.. alſo das übereilte Auerkennen der Unabhän-
igkeit der Colonieen, welche der Lord so dringend
verlangte ? Wir ſtehen mit gllen freyen Siaaien.
H
America's wie mit allen übrigen freyen Völkern dex
Erde im Verkehr. Bey jeder Gelegenheit geben wir
zu erkennen, daß dieses der einzige Zweck sey, wor-
nach wir ſtreben, ſelbſt auf dem Congreße zu Verona
kam dieses durch den Herzog von Wellington förm.
lich zur Sprache. e. 6
Ohne den ausgebrochenen Krieg in Spanten würe
den wir längſt unsere Conſuln nach America abge-
ſandt haben. Bey dem errungenen Sieg Frankreichs
über die Conſtitutionnellen, lag es nicht in unserer
Politik , einer fremden Macht den Schleyer aufzudeen
>den, Was bleibt uns demnach übrig, und was ſole
len wir dem edlen Lord auf seine Fragen antwors-
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früher eingreifen, als es ſelbſt daſſelbe ausübt ? Mit
nichten dieſe Erklärung gebührt allein derjenigen
tr: welcher die Oberherrſchaft jener Völker zu-
ſtande –~ ~ê U Urtd~ Jeu. grill ;
Der edle Lord wird ſich vielleicht elnbilden, ich
werde in Bezug eines bevorſtchenden Congreßes ei-
nige Fragen zur Sprache bringen? Ich betheure,
daß mir nichts von einem ſolchen Vorhaben bekannt
iſt, ja ich halte mich für überzeugt, daß die Conli-
nentalmächte nichts weniger als dergleichen im Sinne
haben, und wäre es, ſo muß ich wiederholt verſi-
<ern, daß England daran nicht den geringſten An-
theil nehmen werde !. j Y
_. Chriſtiania, den 8. März. ;
Se. Maj. der König haben, auf den Vorſchlag des
Handelshauſes Gebrüder Benecke in Berlin, den Ex-
peditionssecretair beym Armee - Departement und
Canzliſten der tönigl. Orden , Hen. Ruge, zum Mit-
gliede der Direction ernannt, welche hinsichtlich des
von den Gebrüder Benecke und Hambro und Sohn
übernommenen Anlchns niedergeſctt worden iſt.
Unterm 0. d. iſt dem Siorthing eine Uebersicht vors
gelegt worden, welche Procente den Zollbeamten von
den Zoll - und - Conſumtions -Eiukünften zukommen.
und wie viel dieſe Proeente 1m Jahre 1822 betragen
haben. Se. M haben vorgeſchlagen, die deßfallſigen
Beſtimmungen nach wie vor fortdauern zu laſſen.
Ferner wurden von Seiien einer deßfalls im I. 1821
niedergeſeßten K. Commiſſion Pläne zur Errichtung
einer Verſorgungsanſstait und einer Sparcaſſe über-
reicht. Dem Odelsthing iſt ein Vorſchlag wegen eis
nes Geſelzes, hinſichtlich des Lootſenweſens, vorgelegt
worden. ; tictikäcts
Conſtan tino pe l, den 24. Febr.
Die Rüſtungen im Zeughauſe und längs dem Canal
dauern fort, und ſcheinen einen kräftigen Feldzug an-
zukündigen. Indeſſen will man wiſſen, daß Hr. v.
Minciaky mit ſeinen Unterhandlungen noch pts
vorgerückt sey, und Einige prophezeihen, daß es no
überhaupt lange dauern könne, bis das gewünſchte
Resultat erzielt werde. – Bey Caraburu in Mace-
donien habeu, wie man sagt, neuerdings Griechen ge-
landet. '