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Mit Großherzoglich badiſchem
Zeitung.
gnädigſt. ausſchl. Privilegium.
E G "% © - - T „EG. HO D PTI> > O i O O. Ic. i é.» E E DH.
N° 230.
Sonntag, den 22. Augulſſt
18 24°
P olitiſche Zeitge ſch ichte.
j Par is, den 18. Auguſt.
Fond s; Vom 16. Renten 101 Fr. 5 Et. Piaſter
19. Vom 17. Renten 100 Fr. 85 Cr. kön. ſpan. An-
lehen 55. )
Vorgeſtern iſt ganz unerwartet durch nachſtehende
königl. Ordonnanz eine Cenſur für die Journale ein-
geführt worden , welche von einer Commiſſion , unter
dem Vorsitze des Hrn. Siaaisraths und Policeydiree-
tors, verwaltet wird. ] ;
Ordonnanz des Kdrnigs.
L u d wi g 1c. In Rückſicht des Urt. 4 des Geſetzes
vom 17. März 1822, der so lautet:
„Venn in der Zwiſchenzeit der Sitzungen der Kam-
mern wichtige Umſtände die beſtehende Maßregeln,
um gegen den Mißbrauch der Preſſe zu ſchüten und
demſelben Einhalt zu 1hun, augenblicklich unzulänglich
machen sollten, ſo können die Geſetze vom ZH. März
1820 und 26. Juli 1821 wieder unmittelbar, zu Fol-
ge einer im Rathe beſchloſſenen und von drey Mui-
ſtern unterzeichneien Ordouuanz des König, in Kraft
gesetzt werden. Ps:
„Dieſe Verfügung wird mit allem Rechte , einen
Monat nach der Erdffnung der Sitzung der Kams
mern aufhören, wenn sie, während dieſer Friſt, nicht
in ein Geſch verwandelt worden iſt.
„Sie hört gleichfalls mit vollem Rechte auf, am
Tage, wo eine Ordonnanz publizirt wird, wclche die
Uufldsung Der Deputirtenktammer ausſpricht.
„In Erwägung, daß die Rechislehre unserer Ge-
richishdfe neulich für die Journale eine Exiſtenz von
N. chiswegen, unabhängig von ihrer ECxiſtenz der That
nach angenommen hat;
daſi diese Auslegung ein ſicheres und leichtes Mit-
tel an die Hand gibt, der Suspension und Unter-
drückung der Journale auszuweichen ;
daß hieraus folgt, daß die durch den Art. 3 des
Gesetzes vom 17. März 1822 eiageführten Unterdrü-
>ungémittel unzulänglich geworden ſind; f
Willens unter dieſen Umſtänden, und bis zur näch-
ſten Zuſammerkunft der Kammern , zur Handhabung
der bffentlichen Ordnung mit Krafi Vorſcehung zu
treſten ; |
ſtr; Anhdrung Unseres Staatsrathes, haben Wir
berordnet und verordnen, was folgt:
Art. 1. Die Gesetze vom Z1. März 1820 und 26.
Iuli 1821 sind, von dem heutigen Tage an, wieder
in Kraft gesetzt.
Art. 2. Unser Miniſter Staats- Sekretär im Des-
partement des Innern iſt mit der Vollzichung gegen-
wärtiger Ordonnanz beaufiragt.
Gegeben im Stchlc sse der Tuilerien, den 15. Tag
des Monats Aug. im Jahr der Gnade 1824, und
dem dreifigſten Uuserer Regierung.
; L u d w i g.
Nuf Befehi des Kdunigs :
Der Migniſter Staats - Sekretär des Innern,
Corbier e.
Der Slegelbewahrer Miniſter Staats - Sekcee
târ im Departement der Joſltiz, :
Graf von Pe yro n n e te.
Der Miniſter Staai1s- Sékretär der Finan-
zen, Präfident des Minister - Rathes,.
v, Vilistle,
Das pldtzliche Erſcheinen dieser Ordonnanz, und ihre
augenblickliche Wirkung haben den liberalen und an-
timiniſteriellen Pariſer Blätiern vom 17. ein ſonder-
bares Aussehen gegeben, indem die neue Censur ihr
Amt ſogleich ſehr ſtreng zu verwalten begann. So
waren z. B. der Conſtitutionn l und das Journal des
Debats gendihigt, ihren Leſern mit mehreren Spalten
leeren Papiers aufzuwarten, da ihn. n wahrscheinlich
keine Zeit mehr blieb, das Geſtrichene mit anderen,
unschuldigen Gegenständen zu ersetzen. Wenn glcich
dieſe Maßregel eincstheils auffallend erſcheinen dürf .',
ſo muß man doch von der andern Seite geſtehen, raß
die meiſten Journale ſolche ſeiltſt herbeizejuyri habci,
indem ſie durch unbesonnene und unziemliche Ausfälle
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19. Vom 17. Renten 100 Fr. 85 Cr. kön. ſpan. An-
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Vorgeſtern iſt ganz unerwartet durch nachſtehende
königl. Ordonnanz eine Cenſur für die Journale ein-
geführt worden , welche von einer Commiſſion , unter
dem Vorsitze des Hrn. Siaaisraths und Policeydiree-
tors, verwaltet wird. ] ;
Ordonnanz des Kdrnigs.
L u d wi g 1c. In Rückſicht des Urt. 4 des Geſetzes
vom 17. März 1822, der so lautet:
„Venn in der Zwiſchenzeit der Sitzungen der Kam-
mern wichtige Umſtände die beſtehende Maßregeln,
um gegen den Mißbrauch der Preſſe zu ſchüten und
demſelben Einhalt zu 1hun, augenblicklich unzulänglich
machen sollten, ſo können die Geſetze vom ZH. März
1820 und 26. Juli 1821 wieder unmittelbar, zu Fol-
ge einer im Rathe beſchloſſenen und von drey Mui-
ſtern unterzeichneien Ordouuanz des König, in Kraft
gesetzt werden. Ps:
„Dieſe Verfügung wird mit allem Rechte , einen
Monat nach der Erdffnung der Sitzung der Kams
mern aufhören, wenn sie, während dieſer Friſt, nicht
in ein Geſch verwandelt worden iſt.
„Sie hört gleichfalls mit vollem Rechte auf, am
Tage, wo eine Ordonnanz publizirt wird, wclche die
Uufldsung Der Deputirtenktammer ausſpricht.
„In Erwägung, daß die Rechislehre unserer Ge-
richishdfe neulich für die Journale eine Exiſtenz von
N. chiswegen, unabhängig von ihrer ECxiſtenz der That
nach angenommen hat;
daſi diese Auslegung ein ſicheres und leichtes Mit-
tel an die Hand gibt, der Suspension und Unter-
drückung der Journale auszuweichen ;
daß hieraus folgt, daß die durch den Art. 3 des
Gesetzes vom 17. März 1822 eiageführten Unterdrü-
>ungémittel unzulänglich geworden ſind; f
Willens unter dieſen Umſtänden, und bis zur näch-
ſten Zuſammerkunft der Kammern , zur Handhabung
der bffentlichen Ordnung mit Krafi Vorſcehung zu
treſten ; |
ſtr; Anhdrung Unseres Staatsrathes, haben Wir
berordnet und verordnen, was folgt:
Art. 1. Die Gesetze vom Z1. März 1820 und 26.
Iuli 1821 sind, von dem heutigen Tage an, wieder
in Kraft gesetzt.
Art. 2. Unser Miniſter Staats- Sekretär im Des-
partement des Innern iſt mit der Vollzichung gegen-
wärtiger Ordonnanz beaufiragt.
Gegeben im Stchlc sse der Tuilerien, den 15. Tag
des Monats Aug. im Jahr der Gnade 1824, und
dem dreifigſten Uuserer Regierung.
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Der Slegelbewahrer Miniſter Staats - Sekcee
târ im Departement der Joſltiz, :
Graf von Pe yro n n e te.
Der Miniſter Staai1s- Sékretär der Finan-
zen, Präfident des Minister - Rathes,.
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augenblickliche Wirkung haben den liberalen und an-
timiniſteriellen Pariſer Blätiern vom 17. ein ſonder-
bares Aussehen gegeben, indem die neue Censur ihr
Amt ſogleich ſehr ſtreng zu verwalten begann. So
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Debats gendihigt, ihren Leſern mit mehreren Spalten
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ſo muß man doch von der andern Seite geſtehen, raß
die meiſten Journale ſolche ſeiltſt herbeizejuyri habci,
indem ſie durch unbesonnene und unziemliche Ausfälle